Die Lausitzhalle Hoyerswerda (früher "Haus der Berg- und Energiearbeiter (HBE)") ist ein Kultur- und Tagungszentrum im Zentrum der Neustadt von Hoyerswerda. Sie wurde als Betriebskulturhaus des VE Gaskombinates Schwarze Pumpe erbaut und hat 830 Sitzplätze.
Entstehung
Bereits 1955 als wohnungsfreies Gebiet geplant, wurde die Bebauung das Stadtzentrum der Neustadt nur sehr zögerlich in Angriff genommen. Es sollte Gebäude mit übergeordneter Bedeutung umfassen und einen Übergang zur Altstadt herstellen. Schon in den 60er-Jahren war in Hoyerswerda über eine zentrale Kulturstätte diskutiert worden. Die seit 1958 bestehende Alfred-Scholz-Halle lag erstens ziemlich weit weg in der Altstadt und würde zweitens die kulturellen Anforderungen in einer Stadt nicht mehr erfüllen können, die den Prognosen nach um die Jahrtausendwende 110 000 Einwohner haben sollte. Der erste Architekten-Entwurf sah 1971 tatsächlich unter anderem noch ein Kino, eine Studiobühne, Kegelbahnen und eine Bibliothek vor. Umgesetzt wurde dann eine kleinere Variante eines Architektenkollektivs um Jens Ebert, das 1985 dafür den Architekturpreis der DDR erhielt.
Bau
Der erste Spatenstich erfolgte im September 1976, im Januar 1977 war dann die Grundsteinlegung. Im Oktober 1977 entstand der Bühnenturm innerhalb von 14 Tagen. Es dauerte aber noch bis zum 30. April 1984 bis das Haus eröffnet werden konnte.
Geschichte
Nach 1989 musste die Zahl der Eigenproduktionen drastisch reduziert werden sowie die Zahl der Mitarbeiter auch. 125 Kollegen arbeiteten im HBE, in der Lausitzhalle sind es noch 12. Infolge der Wende entstand aus dem Haus der Berg und Energiearbeiter am 22.06.1992 die Lausitzcenter Hoyerswerda GmbH. Erhalten geblieben sind Traditionsveranstaltungen wie das Weihnachtsmärchen oder die Silvesterkonzerte, einige frühere Volkskunstkollektive haben nach wie vor im Haus ihren Platz. Neue Traditionen wie der Ostermarkt und das Sommertheater im Schlosshof haben sich entwickelt. Der Veranstaltungskalender bietet einen Mix, der abgestimmt ist auf eine Stadt, die seit der politischen Wende fast die Hälfte der fast 70 000 Einwohner verloren hat. 2009 wurde der ehemalige Verwaltungstrakt in die städtische Musik- und Volkshochschule umgebaut.
Zitat
„Sonntag war Bergmannstag. Unter dem Fenster lärmte ein Jahrmarkt, wo 1970 unser Theater gebaut werden soll . . .“