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Eschborn

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Wappen Deutschlandkarte
Eschborn
Deutschlandkarte, Position der Stadt Eschborn hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 9′ N, 8° 34′ OKoordinaten: 50° 9′ N, 8° 34′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Main-Taunus-Kreis
Höhe: 138 m ü. NHN
Fläche: 12,14 km²
Einwohner: 20.765 (31. Dez. 2007)Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 1710 Einwohner je km²
Postleitzahl: 65760
Vorwahlen: 06196, 06173
Gemeindeschlüssel: 06 4 36 003Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 36
65760 Eschborn
Website: www.eschborn.de
Bürgermeister: Wilhelm Speckhardt
Rathaus und Stadthalle

Eschborn ist eine Stadt im Main-Taunus-Kreis in Hessen und hat einen Stadtteil Niederhöchstadt.

Geografie

Geografische Lage

Eschborn liegt im Rhein-Main-Gebiet, am östlichen Rand des Main-Taunus-Kreises. Im Süden grenzt es unmittelbar an Frankfurt am Main und profitiert von dessen günstiger Verkehrsanbindung: Die nächsten Autobahnanschlüsse zur A 66 und A 5 sind etwa 1,5 km entfernt, die S-Bahn-Linien S3 und S4 fahren durch Eschborn (Haltepunkte Eschborn Süd, Eschborn und Niederhöchstadt). Eschborn ist mit den Frankfurter Stadtteilen Sossenheim und Rödelheim benachbart. Die Frankfurter Innenstadt ist 7 km und der internationale Flughafen Frankfurt am Main ist 15 km entfernt. Zu Eschborn gehört der Stadtteil Niederhöchstadt, der im Norden an Eschborn angrenzt.

Nachbargemeinden

Eschborn grenzt im Norden an die Städte Kronberg und Steinbach (beide Hochtaunuskreis), im Osten und Süden an die kreisfreie Stadt Frankfurt am Main, sowie im Westen an die Stadt Schwalbach (Main-Taunus-Kreis).

Naherholung

Arboretum Main-Taunus

Freizeitparks Kirchwiesen, Oberwiesen und Unterwiesen

Die so genannten Freizeitparks liegen entlang des Westerbachs, dem einzigen fließenden Gewässer in Eschborn. Es handelt sich dabei um vorwiegend landwirtschaftliche genutzte Flächen, d. h. Ackerbau, Weiden, vereinzelt ein paar Streuobstwiesen. Für Fußgänger und Radfahrer führen durch diese Gebiete gern benutzte Wege als Verbindung zwischen den beiden Eschborner Stadtteilen bzw. zu den Nachbarstädten. Durch die Kirchwiesen (beginnend hinter der Grundschule in Niederhöchstadt) gelangt man zu Fuß in ca. einer Stunde nach Kronberg, durch die Unterwiesen (beginnend hinter dem Bauhof Eschborn) nach Frankfurt-Rödelheim. Die Oberwiesen liegen zwischen Niederhöchstadt und Eschborn, hier ist auch der beliebte Traktorspielplatz, dessen Hauptattraktion ein stillgelegter Traktor ist.

Arboretum Main-Taunus

Das Arboretum Main-Taunus ist ein ca. 76 ha großer Baum- und Sträucherpark. Hier sind ca. 600 Baum- und Sträucherarten aus allen Teilen der Erde angepflanzt. Das Arboretum liegt zwischen den Gemeinden Schwalbach am Taunus, Sulzbach am Taunus und Eschborn. Durch das Arboretum führen mehrere Rad- und Wanderwege.

Geschichte

  • 12. Juni 770: Eschborn erstmals als Aschenbrunne in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Lorsch erwähnt. Der Name kommt aus dem Keltischen und bedeutet soviel wie „Brunnen an der Esche“.
  • Am 3. Juli 875 zerstörte eine Überschwemmung den gesamten Ort, einschließlich der Kirche. 88 Menschen und fast der gesamte Viehbestand werden dabei getötet.
  • 11. Jahrhundert: Bau der Eschborner Turmburg im Bereich der heutigen Straßen Burgstraße und Am Hofgraben durch die örtlichen Reichsministerialen den Ritter von Eschborn.
  • 1389 fand die Schlacht bei Eschborn statt: im Feld (heutiger Gemarkungsname noch immer Am Streitplacken) zwischen Eschborn und Steinbach kam es zu einem großen Gefecht zwischen den Rittern von Cronberg (heutiger Name Kronberg) einerseits und der Freien Reichsstadt Frankfurt am Main und ihren Verbündeten andererseits. Die Kronberger gingen siegreich hervor und nahmen viele Gefangene, unter anderem auch den Bürgermeister von Frankfurt, die sie erst gegen eine Zahlung von 73.000 Goldgulden Lösegeld freigaben.
  • 1622: Bei einem Gefecht um die Schlacht bei Höchst zwischen General Tilly und Christian von Braunschweig während des Dreißigjährigen Kriegs wurden die alte Burganlage und nahezu der gesamte Ort zerstört. Um 1707 ist der im Ortskern befindliche Bromhof in Besitz des kurmainzischen Hof-, Regierungs- und Revisionsrates Dr. Anton von Bartheld (1660–1732).
  • 1801: Durch den Frieden von Lunéville 1801 gelangt der Fürst von Nassau-Usingen in den Besitz der Herrschaft Kronberg, die der Auflösung und Aufteilung des Kurfürstentums Mainz zum Opfer fällt, so dass Eschborn und Niederhöchstadt zum Herzogtum Nassau fallen.
  • 1866: Nachdem das Herzogtum Nassau von Preußen annektiert wurde, sind Eschborn und Niederhöchstadt ein Teil Preußens.
  • 1871: Mit der Gründung des Deutsches Kaiserreich gehört Eschborn zum Deutschen Reich.
  • 1874: Anbindung an die neu gebaute Strecke Rödelheim-Kronberg der Kronberger Bahn. Am 19. August 1874 fuhr der erste Zug.
  • 1. Januar 1939: Baubeginn des Militärflugplatzes Frankfurt-Sossenheim (späterer Name: Eschborn), dessen Ausbau aber nie vollendet wurde. Es entstanden mehrere große aus Stein gebaute Hangars, von denen heute noch einer steht. Die Kommandantur sowie die Mehrzahl der übrigen Gebäude wurden nur als Baracken gebaut. Der Flugplatz war unter der Bezeichnung Eschborn während des gesamten Krieges im Einsatz. Insbesondere wurden dort Flieger auf Lastenseglern ausgebildet. Ab April 1945 bis Kriegsende (Mai 1945) waren auf dem Platz, der unter deutscher Verwaltung keine befestigte Start- und Landebahn hatte, amerikanische Jägereinheiten stationiert, die von dort aus Einsätze gegen das Reich flogen. Nach Kriegsende kam dem Flugplatz Eschborn große Bedeutung als Ausweichflugplatz für den noch nicht wiederhergestellten Flughafen Frankfurt am Main zu. Mit der Wiederinbetriebnahme des Frankfurter Flughafens wurde der Flugbetrieb in Eschborn eingestellt. Auf dem Gelände verblieb bis 1992 die US-Kaserne 'Camp Eschborn'.
  • 1. April 1963: Das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) nahm unter seinem ersten Intendanten Karl Holzamer seinen Betrieb in Eschborn auf.
  • 1964: Wegzug des ZDF nach Wiesbaden, 1974 nach Mainz-Lerchenberg.
  • 1970: Verleihung der Stadtrechte zur 1200-Jahrfeier.
  • 1. Januar 1972 im Zuge der Gebietsreform freiwilliger Zusammenschluss mit der Nachbargemeinde Niederhöchstadt durch Eingemeindungsvertrag vom 15. September 1971.
  • seit 1980 wird Ende Mai/Anfang Juni das traditionelle Eschenfest gefeiert.
  • seit 1985 Partnerstadt von Montgeron, Frankreich.
  • 1992: Abzug der letzten amerikanischen Streitkräfte (Pioniereinheit mit schwerem Gerät) vom Gelände Camp Eschborn am Rande des ehemaligen Flugplatzes Eschborn. Das Gelände wurde dann von der Stadt Eschborn gekauft und zum Gewerbegebiet Camp Phönix Park umbenannt.

Einwohnerentwicklung

(jeweils zum 31. Dezember)

  • 1870: 856
  • 1890: 1.037
  • 1910: 1.454
  • 1928: 1.700
  • 1940: 1.679
  • 1945: 1.912
  • 1950: 2.582
  • 1960: 4.259
  • 1970: 12.198
  • 1972: 17.621 (Eingemeindung Stadtteil Niederhöchstadt)
  • 1980: 17.763
  • 1990: 18.235
  • 1998: 19.256
  • 1999: 19.388
  • 2000: 19.630
  • 2001: 20.015
  • 2002: 20.153
  • 2003: 20.266
  • 2004: 20.580
  • 2005: 20.753
  • 2006: 20.771

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 41,6 15 40,6 15
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 23,2 9 32,6 12
FDP Freie Demokratische Partei 13,5 5 8,4 3
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 10,3 4 10,1 4
DIE LINKE Die Linke.Eschborn 4,3 2
BÜRGERLICHE DIE BÜRGERLICHEN 4,1 1 3,9 1
BGE BürgerGemeinschaft Eschborn 1,7 1 1,8 1
FWG Freie Wählergemeinschaft Eschborn/Ts. e.V. 1,3 0 2,6 1
Gesamt 37 37
Wahlbeteiligung in % 49,1 56,7

Regiert wird die Stadt von einer Koalition aus CDU und FDP.

Bürgermeister

Amtierender Bürgermeister ist seit 2001 Wilhelm Speckhardt (CDU).

Die Bürgermeisterwahl am 2. September 2007 hatte folgendes Ergebnis:

Kandidat Partei Stimmen %
Wilhelm Speckhardt CDU 4.505 59,0
Reinhard Birkert SPD 2.523 33,0
Thomas Matthes Die Linke 630 8,0

Die Wahlbeteiligung lag bei 51,3 Prozent (2001: 50,1). Gemeindekennziffer: 436003[1]

Die Vorgänger waren u.a. Herr Edwin Mämpel (SPD) die Jahre 1945/46, Herr Heinrich Graf (SPD) von 1946 bis 1961, danach Herr Hans Georg Wehrheim (SPD) von 1962 bis 1979, Herr Jochen Riebel (CDU) von 1979 bis 1984, Herr Manfred Tomala (CDU) 1984 bis 1990 und Herr Martin Herkströter (CDU) von 1990 bis 2001. Noch ein Blick nach Niederhöchstadt: Bürgermeister zum Zeitpunkt der Eingemeindung war Heinz Henrich, der 1966 auf Helmut Neumann folgte. Erster Nachkriegsbürgermeister war Wilhelm Bauer (1945 bis 1964).

Städtepartnerschaften

Seit 1985 unterhält Eschborn eine Partnerschaften mit dem französischen Montgeron, das ca. 17 km von Paris entfernt liegt. 1986 folgte das portugiesische Póvoa de Varzim als weitere Partnergemeinde, 2000 das auf der Insel Malta gelegene Żabbar.

Eschborn als Faktor im Main-Taunus

Aufgrund seiner erfolgreichen Wirtschaftspolitik, gilt Eschborn als finanziell wohlhabende Stadt, was sich nicht zuletzt in vielen Bauvorhaben widerspiegelt. Vor allem aber finanziert die Stadt Eschborn annähernd die Hälfte der Kreisumlage des Main-Taunus-Kreises.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Maibaum
Zentraler Dorfbrunnen
Evangelische Kirche
Skulptur im Gewerbegebiet Süd
Eschborner Stuhl – 25 m hoch
Arcor-Zentrale mit 23 Etagen

Sehenswürdigkeiten

  • städtisches Museum (seit 1989) mit folgenden Abteilungen: Die Schlacht bei Eschborn (1389), Die alamannischen Funde (ein Gräberfeld aus der Zeit des 4./5. Jhdts. n. Chr. mit zahlreichen wertvollen Beigaben), die Sammlung des Malers Hanny Franke (1890–1973) und eine Abteilung, in der jeweils wechselnde Künstler aus Eschborn ausstellen dürfen.
  • evangelische Kirche
  • der Eschborner Stuhl ist mit 25 m Höhe der größte Deutschlands. Er dient seit November 2005 einem Möbelhaus als Wahrzeichen (Der mit 27 Metern größte Stuhl der Welt steht in Lucena/Spanien).

Regelmäßige Festveranstaltungen

  • Frühlingsfest, kleine Kirmes auf dem Wiesenplatz
  • Eschenfest, jeweils im Frühsommer, im Mai oder Juni, auf dem Eschenplatz, ausgerichtet von örtlichen Vereinen
  • Niederhöchstädter Markt, im Sommer entlang der Hauptstraße im Stadtteil Niederhöchstadt; von den örtlichen Vereinen gestaltet (alle zwei Jahre in geraden Jahren).
  • Wiesenfest, große Kirmes auf dem Wiesenplatz im Juli
  • Summertime, Sommerfeste mit Livemusik und Biergartenatmosphäre. Diverse Termine und Orte (z. B. VR-Leasing, Heinrich-von-Kleist-Schule, Süd-West-Park)
  • Weihnachtsmarkt auf dem Eschenplatz

Sport

Einer der erfolgreichsten Vereine in Eschborn ist der seit Januar 2006 in Insolvenz befindliche Fußballverein 1. FC Eschborn 1930.

Zu den größten Vereinen in der Stadt zählen u.a. die TuRa Niederhöchstadt und der Turnverein Eschborn 1888. Zahlreiche weitere Vereine ergänzen ein breites, insbesondere sportliches Angebot.

Zwischen den Stadtteilen befindet sich seit Anfang 1970er ein Hallen- und Freibad. Das sog. Wiesenbad wurde am 1. September 2001 nach einer einjährigen Sanierung und Renovierung wieder eröffnet und bietet Sauna-Bereich und Hallen-Bad, sowie ein Freibad je mit 25-m-Bahn.

Wirtschaft und Infrastruktur

Eschborn bietet zirka 28.000 Arbeitsplätze (Stand 2007), davon sind knapp 90 Prozent im Dienstleistungsbereich angesiedelt, u. a. bei den Unternehmen Arcor, Deutsche Bank, Siemens, Deutsche Telekom, Ernst & Young, IBM, Randstad Deutschland und Vodafone,

sowie bei folgenden Behörden und Verbänden:

und zahlreichen weitere Consulting-, Marketing- und Softwareunternehmen. Das Möbelunternehmen Mann Mobilia unterhält außerdem eine große Filiale in Eschborn.

Der Umzug eines Großteils der Mitarbeiter der Deutschen Börse von Frankfurt am Main in ein Übergangsgebäude im Eschborner Gewerbegebiet Süd sorgte 2008 für viel Aufsehen in der Regionalpresse. 2010 sollen alle Mitarbeiter der Deutschen Börse ein neu errichtetes Gebäude in Eschborn beziehen. Der Grund für den Umzug von Frankfurt nach Eschborn sind die finanziellen Vorteile, vor allem der deutlich geringere Gewerbesteuersatz.

Medien

Es existieren in Eschborn drei Medien, die ausschließlich oder vorwiegend in Eschborn erscheinen. Alle zwei Wochen werden die Eschborner Nachrichten, jede Woche der Eschborner Stadtspiegel herausgegeben. Unter eschborner-stadtmagazin.de werden zudem regelmäßig und ausschließlich im Internet erscheinende Nachrichten, Fotostrecken und Termine veröffentlicht. Ergänzt werden die drei Medien durch die regionale Presse Höchster Kreisblatt, Frankfurter Rundschau sowie Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Schulen

In Eschborn gibt es vier Schulen:

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bürgermeisterwahl in Eschborn, St. In: Statistik-Hessen.de. 2. September 2007, abgerufen am 8. März 2008.

Literatur

  • Hansjörg Ziegler: 10 Bände, Eschborn: Historische Gesellschaft e.V., 1992, Band I - X.
  • Festschrift : 1200 Jahre Niederhöchstadt, Eschborn: Magistrat der Stadt 1982.
  • Adolf Paul: Vom Vorgestern zum Heute - Ein Dorf und seine Geschichte, Gerhard Stalling AG, Oldenburg.
  • Reinhard A. Bölts: Eschborn – Bilder einer dynamischen Stadt, Verlag 76 GmbH, 1976.
  • Eschborn dialog, Eschborn: Magistrat der Stadt, 2007, ISBN 978-3-00-020336-7.
Commons: Eschborn – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien