Verein ehemaliger Heimkinder
Der Verein ehemaliger Heimkinder e.V. (VEH) ist eine Bürgerrechtsorganisation und ein Selbsthilfeverein.
Zweck der Vereins
Der Verein wurde im Oktober 2004 gegründet und hat seinen Sitz in Aachen. In dem Verein sind vor allem ehemalige Heimkinder organisiert, die in der Zeit von 1945 bis 1985 in Heimen gelebt haben. Der Verein hat Fördermitglieder, die sich für die Aufarbeitung des Unrechts der deutschen Heimerziehung einsetzen.
Ausgangspunkt für die Gründung des Vereins ist das Unrecht, das ehemaligen Heimkinder vor allem in der Zeit von 1945 bis 1975 in deutschen kirchlichen und staatlichen Erziehungsheimen widerfahren ist. Der Verein setzt sich dafür ein, die von unwürdigen Erziehungspraktiken in den westdeutschen Heimen Betroffenen zu entschädigen.
Satzungsgemäße Ziele des Vereins sind:
- ehemalige Heimkinder zu organisieren und unter Berücksichtigung ihre spezifischen Bedürfnisse zu begleiten
- die Situation der ehemaligen Heimkinder in der Öffentlichkeit bekannter zu machen
- Einzelberatung zu leisten und Einzelschicksale zu recherchieren
- Unterstützungsmöglichkeiten zu erarbeiten und bereitzustellen sowie Hilfsangebote für Menschen, die infolge von Heimerziehung seelisch traumatisiert sind, zu vernetzen.
Tätigkeiten
Der Verein ehemaliger Heimkinder nimmt mit drei Vertretern an dem Runden Tisch zur Aufarbeitung der Zustände in der Heimerziehung im Nachkriegsdeutschland teil. Der Runde Tisch ist auf Vorschlag des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestags gebildet worden und erstmalig am 17. Februar 2009 unter Vorsitz der früheren Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer zusammengetreten. Er soll den Opfern der Heimerziehung dazu verhelfen, Genugtuung zu erlangen, indem die Geschehnisse in den Heimen aufgearbeitet werden und indem überlegt wird, wie die andauernden Probleme der ehemaligen Heimkinder gelöst werden können. Weitere Teilnehmer sind die konfessionellen und nicht-konfessionellen Heimträger, Vertreter der Gerichte und Jugendbehörden sowie Vertreter von Wissenschaft und Forschung. Die Arbeit des Runden Tisches soll 2010 abgeschlossen werden.
Literatur
- Peter Wensierski: Schläge im Namen des Herrn. Deutsche Verlags-Anstalt: München 2006, ISBN 3-4210-5892-X
Weblinks
- Verein ehemaliger Heimkinder e.V.
- Heimseite.eu
- Heimkinder-Schicksale: Nur 20 Euro für 15 Jahre Leid (Bericht in: Der Spiegel vom 19. April 2006
- Petition im Deutscher Bundestag zur Situation von Kindern und Jugendlichen in den Jahren 1949 bis 1975 in deutschen Kinderheimen (PDF-Datei; 65 kB)
- Runder Tisch für ehemalige Heimkinder im Deutschen Bundestag am 17. Februar 2009
- Heimkinder fordern 25 Milliarden
- Heimkinder wollen vom „Verein ehemaliger Heimkinder e.V.“ ("Jurist Witti und RA.G. Wilmans") nicht weiter vertreten werden (14. Juni 2009)