
Hauptartikel: Anton Günther (Volksdichter)
Anton Günther (* 5. Juni 1876; † 29. April 1937) gilt als der Erfinder der Liedpostkarte, einer Postkarte mit einfachen Notenbildern, Texten und eigenen Lithografien. Wie viele dieser Karten er wirklich heraus brachte, bleibt unklar. Immer wieder tauchen bisher unbekannte Versionen mit Liedern, Gedichten, Sinnsprüchen oder Landsturm-Liedern auf. Zwar sind die Karten fast durchweg nummeriert, allerdings gerieten die Nummerierungen oft durcheinander, was für Sammelfreunde eine besondere Herausforderung ist, einen detalierten Katalog aber nahezu unmöglich macht.
Die Nummer 1
Die Nummer 1 der Liedpostkarten ist unumstößlich. Es ist „Drham is' drham“, eine einfarbige (grüne) Lithographie mit seinem ersten Lied, das er aus Heimweh während seiner Ausbildung beim Hoflithographen in Prag 1895 schrieb, in Heimatabenden vortrug und statt es auf Nachfrage Dutzende Male abzuschreiben, vermutlich 1897 auf Lithographie-Stein bannte und drucken ließ. Diese Aktion gilt als die Erfindung der Liedpostkarte. Diese Karte erschien ab ca.1920 mit einem veränderten farbigen Bild.
1898 folgte die zweite Karte. Das „Groshanerlied“ erschien später auch als „Groshahnerlied“ und wie viele Karten in verschiedenen Nummerierungen: II, 2 und 31.
Da die Familie in Gottesgab gegen die Armut kämpfte, schickte er diese und in der Folge regelmäßig selbstverfasste Karten in die Heimat, die zunächst sein Vater Johann Günther im Selbstverlag vertrieb. Nach dessen Tode 1902 kehrte Anton Günther in die Heimat zurück, kümmerte sich um seine Familie und die Geschwister und brachte die Karten unter seinem Namen „Anton Günther's Selbstverlag, Gottesgab, Böhmen“ heraus. Bis zu seinem Tod 1937 und der letzten Karte mit der Nummer 87, und dem für seine Verfassung sprechenden Titel „Ben Ahfang on ben End“, (auch „Bild dir nischt ei“) erschienen ca. 150 verschiedene Lieder auf Karten. 86 sind nach Irmgard Major geb. Günther, der verstorbenen Tochter Anton Günthers, als geschlossene Einheit zu sehen, weil sie neben einer eigenen Zeichnung auch Text- und Notenbild aufweisen. [1]
Verzeichnis aller Liedpostkarten Anton Günthers
(Karte in Orginalschreibweise, älteste bekannte Version, bekannte Nummern, Besonderheiten und verschiedene Versionen als Bild - Auch Landsturmlieder, Spruchkarten und Karten zu bestimmeten Ereignissen (meist ohne Noten) sind beinhaltet [2]
Drham is(') drham.
Erscheinungsjahr und Versionen: (1896) I*, 1
-
I Drham is' drham - Einfarbige Lithographie ohne Noten ab 1896
-
1 Drham is' drham - Farbige Lithographie mit Noten ab ca. 1910
(*Die erste Liedpostkarte der Welt 1895 entworfen und ab 1896 in seiner ersten einfarbigen Version erschienen)
Groshahnerlied. (Groshahner)
Erscheinungsjahr und Versionen: (1898) (II*), 2, 31, 31**
-
2 Groshahnerlied, 1905 - Die erste Farblithographie-Version
-
31 Groshahnerlied ca. 1915 in veränderter Nummerierung
(*auch ohne Nummer; **Groshaanerlied)
D'r Schwåmmagieher.
Ersterscheinungsjahr und Versionen: (1899) III*, III**, 2**
-
III D'r Schwåmmagieher - Die erste Farblithographie, 1902 mit Eindruck Ant. statt Joh. und "Gruß aus dem Erzgebirge"
-
III D'r Schwåmmagieher - Die zweite Farblithographie, 1903 mit Eindruck Ant. statt Joh. und dem verkürzten "Gruß aus....."
-
III D'r Schwammagieher - Die dritte Farblithographie, ab 1905 erstmals mit "Ant. Günther's Selbstvererlag" und "Gruß aus....."
(* einfarbige Lithographie ohne Noten; ** ab 1902 Farblithographie mit Noten)
Klippl-Lied.
Ersterscheinungsjahr und Versionen: (1899) IV*, IV, 3**
-
IV Klippl-Lied - Erste Vorkarten-Version mit Noten, 1899
im Verlag Joh. Günther -
IV Klippl-Lied - Zweite Vorkarten-Version mit Noten, 1903
im Verlag Anton Günther -
IV Klippl-Lied - Veränderte einfarbige Version mit Noten 1910, ohne Jahreszahleintrag
-
IV Klippl-Lied - Veränderte einfarbige Version mit Noten ca. 1915
mit Jahreszahleintrag -
2 Klippl-Lied - Farbige Lithographie mit Noten und verändertem Bild, vermutlich ab 1920
(* einf. Motiv wie Vorkarte jeweils mit Noten; möglicherweise 1899-1902; ** Farblithographie mit Noten vermutlich ab 1920)
(D'r ålta Bord'nhannler oder) Da guta ålta Zeit.
Erscheinungsjahr und Versionen: (1899) V*, 5**, 4**
-
V Die erste Version in seiner Version von 1899 im Verlag des Vaters
-
4 Die Farbversion mit Noten und verändertem Bild ab ca. 1903
(*einfarbige Vorkarte ohne Noten; ** 1903 Farblithographie mit geänderten Motiv und Noten)
's fållischa Nannl.
Erscheinungsjahr und Versionen: (1899) VI, VI*, 5**
-
VI Die erste Version vor 1903
(* einf. Motiv wie Vorkarte; ** einfarbig hoch, ca. ab 1920)
's Ei'rück'n.
Erscheinungsjahr und Versionen: (1899) VII, VII*, 6**
-
VII* Die Version von 1902
(*einfarbiges Motiv wie Vorkarte; ** ca. 1920 Farblithographie)
Dr Kukuk.
Erscheinungsjahr und Versionen: (1900) o. Nr.*, VIII**, VIII, VII, 7***, 7
-
VIII Die Version um 1904
(* einfarbige Lithographie ohne Nummer; ** abweichendes Motiv; ***ab 1902 Farblitho; ****Kuckuk)
Da Pfeif.
Erscheinungsjahr und Versionen: (1900) o. Nr.*, 9**, 8**
(* einfarbige Lithographie; ** Farblithographie)
Da Uf'enbånk.
Erscheinungsjahr und Versionen: (1901) X*, X**, 9**, 9***
-
X Die erste Farbversion der Doppelkarte Uf'enbånk 1902 im Verlag Joh. Günther
-
9 Die Version der Doppelkarte Da Uf'nbank ca. 1920 im Verlag Anton Günther
(*einfarb. Lithographie mit Keilberg; **Farb-Doppelkarte in versch. Vers.; ***Einzelkarte 1938)
- (Je) Mei' Zässichla. (1901) 11*, XI**, 10**
(einfarbige Lithographie; **Farblithographie)
Deitsch is mei Liedl.
Erscheinungsjahr und Versionen: (1901) 12a*, XII**, XII**, 11** (Farblithographie; * Frisch on frei, ** zwei verschiedene Versionen schwarz-rot-goldene bzw. blaue Schleife am Motiv des Keilbergturmes)
- 103 Lieder (1901) o. Nr.
(Farblithographie ohne Noten - zweifarbig einfaches Motiv) - 's Schwårzbeergieh.²) (1902) o. Nr.
(ohne Noten) - Gruß vom Guttsgower Fast! (Jahr unbekannt) o. Nr.
(einfarbige Lithographie ohne Noten)
Da Vuglbeer.
Erscheinungsjahr und Versionen: (1902) XIII, 12, 12*
-
XIII Die erste Version der Karte Da Vuglbeer, 1903
(*Farblithographie mit 6 Strofen/5. Strofe als Zudruck/Änderung)
- Hamweh. (1902) XIV, 13
(Farblithographie) - Ven alt'n Schlog. (1902) XV, 14
(Farblithographie) - (Js) 's tuda Vöchele. (1902) XVI*, XVI, 15
(*Farblithographie mit „Js“) - s hot Jeder sei Freid. (1902) 16, 18
(Farblithographie) - Blüh' Schwarzbeer blüh. (1902) XVII, 17
(Farblithographie) - Mei Våt(t)erhaus. (1902) XIX*, XIX**, XIX, 18, 18***
(Farblithographie, * Våtterhaus - Joh. Günther; ** Vaterhaus - Joh. Günther; dann Verlag Ant. Günther; *** geändertes Bild Vaterhaus statt Unruh am Keilberg - ab 1939 Mei Voterhaus) - Bleib'n mr noch aweng do. (1903) XX*, 19*, 19**
(* einfarbige Litho; ** farbige Litho Wohnhaus) - Schmåtz när zu. 1903 XXI* XX 20* 20** * einfarbige Litho; ** farbige Litho Wohnhaus
- Dr verliebta Boß. (Bursch.) 1903 XXII* XXII* 21** * einfarbige Litho; ** farbige Litho
- Hutznlied. 1903 23 22
- Da zwa Fenk'n. 1903 XXVII** XXVII 23 23* 23** 23*** * Da zwa Fink'n; ** geändertes Bild *** de zwaa Fink'n
- 's Galöckl. 1903 44 24 33
Da Draaksche(ä)nk.
Ersterscheinungsjahr und Versionen: (1904) 37, 25, 25*, 25**
-
37 Die erste Version der Liedkarte
Da Draakschenk in der Version von 1904 mit Anton Günthers Zeichnung -
25 Die Version der Liedarte
Da Draakschänk nach dem Umbau 1937 mit Fremdbild
(* Draakschänk; ** Fremdbild durch Umbau)
- Info: Die Dreckschänke war zwischen 1835 und 1945 ein beliebtes Gasthaus in Breitenbach im böhmischen Erzgebirge, nahe Johanngeorgenstadt. Um den Namen ranken sich Legenden. So wird spekuliert, dass sich aufgrund des Straßendrecks unmittelbar vor dem Gasthaus der Namen einbürgerte, oder Bergleute des nahen, ebenfals besungenen Johanngeorgenstädeter Bergwerkes "Galöckl (Glöckl)" jede Menge Kohlendreck hinterließen. Werbewirksam wurde der Name "Dreckschänke" übernommen und das vom damaligen Wirt Richard Weickert bei Anton Günther in Auftrag gegebene Volkslied derart populär, dass die Kneipe ab 1904 über die Grenzen des Erzgebirges zum beliebten Ausflugsziel wurde. Günthers Lohn für das webewirksame Lied und die Postkarte: Lebenslang frei Logie, Bewirtung und natürlich zusätzlich zahlreihe Auftrittsangebote.
- Weihnachtsfried'n. 1904 26* 26 * mit Golddruck
- Dr alta Hannlsmah. 1904 31 27
- 's Lab'n is a Büchl 1904 32* 34 28 * Stempel 1907 - Raum für…
- Grüß dich Gott mei Arzgebe(i)rch (1904) 29, 24
(Farblithographie) - En Frühgahr. 1904 32 29
- Wu da Walder hamlich rausch'n. (1905) 44, 44*, 30
(* Rükseite: Dieses Lied wurde vom Verfasser… - 1907) - 's Annl mit'n Kannl. 1905 23c 32a
Wie dr Schnawl s(ch)tieht.
Erscheinungsjahr und Versionen: (1905) 33*, 34*, 34
-
33 Die erste Version der Karte
Wie dr Schnawl schtieht mit Porträt, 1906 (30. Geburtstag) -
33 Die zweite Version der Karte
Wie dr Schnawl schtieht mit Porträt, 1911 (35. Geburtstag) -
33 Die dritte Version der Karte
Wie dr Schnawl stieht mit Porträt, 1921 (40. Geburtstag) -
34 Die vierte Version der Karte
Wie dr Schnawl schtieht mit Porträt, 1921 (45. Geburtstag) -
34 Die fünfte Version der Karte
Wie dr Schnawl stieht mit Porträt, 1926 (50. Gebrurtstag) -
34 Die fünfte Version der Karte
Wie dr Schnawl stieht ohne Porträt, 1931 (55. Geburtstag)
(* mindestens fünf unterschiedl. Porträts, vermutlich zu eigene runden Geburtstagen)
- Info: Zu runden Geburtstagen gönnte sich Anton Günther selbst eine Postkarte. 1906 tat er dies erstmals zum autobiographisch anmutenden "Wie dr Schnawl schtieht" mit einem aplizierten Foto, das auf der ersten Verson eingearbeitet (aufgeklebt) wurde. Zu runden Geburtstagen folgten vier weitere Versionen mit Porträt. Ab dem 55. Lebensjahr nicht mehr, da zierte die Karte nur noch ein Schild. Nahestehende Personen auf Liedpostkarten zu verewigen, lag auch weiterhin nahe. Die eigene Großmutter bekam so ein Lied ("Mei Grußmütterla") und zu ihrem 91. (farbe), 92. und 93. Geburtstag (schwarz-weiß) dazu noch eigene Karten mit Foto. Seine Kinder bekamen zum Schulanfang 1915 ("Dr erschte Schulgang - Erwin.") und 1916 ("Nu gieh du Madl aa zer Schul - Maria.") Gedichtkarten, Kriegskameraden ("Heldentud", "Ruh en Friedn") 1915 Landsturmgedichte und das Nachbarsmädchen Anna wurde 1905 berühmt als ("'s Annl mit'n Kannl"). Einzig Anton Günthers Frau Maria geb. Zettl fand nie auf eine Postkarte.
Mei Grußmütterla.
Ersterscheinungsjahr und Versionen:(1906) 50, 37, 37**, 37*, 37
(** farbe Großmutters 91.; * s/w-Foto Großmutters 92. u. 93., beim 93. falsches Geburtsdatum)
Morgnlied.
1906 52 38
Hamwärts
1906 40 39
Allerhand ve dr Guttsgoh
Erscheinungsjahr und Versionen: (1906) 39*, 40
-
39 Die Vorderseite der ersten Version, Allerhand ve dr Gutsgoh, einer Doppelkarte, 1906.jpg
(Farblithographie; * Doppelkarte)
Deitsch on frei (wolln mr sei)!
Erscheinungsjahr und Versionen: (1908) XII, 43**, 43*, 43, o. Nr.
-
XII Die erste Farbversion der Liedkarte Deitsch on frei, 1902 mit schwarz-rot-goldener Banderole
(* schw.-rot-goldenes Wappen; ** schwarz-ro-goldenes Wappen Studentica mit Druckfehler)
- Hemmlschlüssela blüh. 1908 44 44* * Himmlschlüssela
- 's Harz muß verschtandn warn. 1909 45 45** * von Günther geschriebene Karte; **A.G Verlag 1912
- Muhtstacherlied. (Torfstecherlied.) 1909 46* 46 * Torfstechen, sonst r
- Vergaß die Hamit net! 1910 47 4** 47* o. Nr. * anderes Motiv, gerastert (wohl nach 1930); ** Fehldruck
- Herwistlied. 48
- Dr alta Musikant 49
- Ehrt da altn Leit! 1910 50 50* 50** * blaue statt rote Initiaien ** graue Initialien
- 's treia Madl. 51* *gleiches Bild wie Schmatz när zu
- Wenn da Lärich sengt. 1911 52* 52** * sengt; ** singt
- A Liedl aus dr Hamit. 53* * gleiches Bild wie Wannerlied
- Da Landesschau en Komotau. 1913 53 54 gelaufen 1927
- Schneeschuhfahrer-Marsch. 55a 54* 54** 53a 54*** *Einzelkarte;** Dopelkarte, a. 53a/54;*** n. Motiv ca. 1930
- Loßt uns Weihnachtn feiern. 55 55 55
- Deitschböhmerlied 56* *mit Golddruck
- Dr Kaiser ruft ens Fald. 1914 56 56 zwei verschiedene Motive
- Da Völkerschlacht. 57
- Gruß an da Kammeradn. Lsl.(58) o. Nr.
- Hurra, 's gieht lus. 1914 59 59* * unterschiedliche Wappenanordnung
- Landstorm-Marsch 60* 38 * Einfache einfarbige Doppelkarte
- Loß ons batn (²) Gedicht Lsl.
- En Spital (²) Gedicht Lsl. - LPK 068 1914
- Da Hamit! Gedicht (Nr. 1) Lsl. 1914 G1
- Da Hamit! Gedicht (Nr. 2) Lsl. Dort wu du… 1914 G2
- Da Hamit! Gedicht (Nr. 3) Lsl. 1914 G3
- Da Hamit! Gedicht (Nr. 4) Lsl. Wie gruß is da…* 1914 G4 *
- Da Hamit! Gedicht (Nr. 5) Lsl. 1914 ? G5
- Da Hamit! Gedicht (Nr. 6) Lsl. 1914 ? G6
- Morgngebat en Feindesland. Gedicht Lsl. LPK 1914
- Weihnachten in Fald. Lsl. LPK 1914
- Gruß ah dr Hamit. (²) Gedicht (Nr. 7) LPK 1915 G7
- Da Putala. (²) (Läuse) Gedicht Lsl. LPK 1915
- A Faldpstbrief. (²) Gedicht (Nr. 7) LPK 1915 G7
- Krieg üwerol. (²) Lsl. 1915
- Halt aus. (²) Gedicht Lsl.LPK 1915
- Mei Bart. (²) Gedicht Lsl. LPK 1915
- Galück auf. (²) Gedicht Lsl. für Zeitschrift "Glück auf" 1915 #Da deitscha Trei. (²) Gedicht (Nr. 12) Lsl. LPK 1915 G12
- Vereint. (²) Gedicht 1915
- Oner Schild. (²) Gedicht Lsl. LPK 1915
- Heldentud. Nachruf-Doppelkarte ohne Bild 8
- An onneern Kaiser. (²) Gedicht Lsl. LPK
- Ihr könnts doch net zwinge. (²) Gedicht Lsl. LPK
- Of Postn. (²) Lsl. LPK
- Gruß oh onner Kinner. (²) Gedicht Lsl. LPK
- Ah Meiner Fraa. (²) Gedicht Lsl. LPK
- Ruh en Friedn. Für Hans Kriegelstein Lsl. LPK 1915
- Zu Großmutters 93. Geb. (Ersatzkarte wg. Fehldruck Geb.-D.) 1915
- Wie mr nochn Krieg labn Lsl. Gedicht (Nr. 10) 1915 G10
- Landsturmliederund Gedichte (Nr. 10) einf. Doppelkarte
- Dr erschte Schulgang - Erwin. Gedicht (Nr. 11) 1915 G11
- Mei Dank (²) Gedicht Lsl. LPK 1915
- A deitscher Gruss. Lsl. (61) (1915) o. Nr.*, o.Nr.**
(* E deitscher Gruss aus Oesterreich; **A deitscher Gruß - aus Sarajevo) - Gruß ausn Fald! Lsl. (62) 1915 o.Nr.
- Mei Pfeifl. Lsl. ohne Noten 1916 8 o. Nr. Landsturmlieder und Gedichte… … im Feld 1916
- Nu gieh du Madl aa zer Schul - Maria. Gedicht 1916
- Am fernen Issonzostrand. Lsl. (63) 1917 o.Nr.
- Gruß an Maria Au. (64) 1918 o.Nr.* o.Nr. *VK ohne Noten und Bild (1918)
Wieder drham!
Erscheinungsjahr und Versionen: (1918) 65*
-
65 Die einfach gehaltene Liedpostkarte, Wieder drham,1918
(* zweifarbig grün-schwarz)
- Scham dich fei! 1919 66* 66** * zweifarbig grün-schwarz; ** Farblitho
- Dr Grenzschutz! 1919 67* 67** * zweifarbig grün-schwarz; ** Farblitho (mit Autogramm)
- Da fallischa Politik. 1920 68
- Kaa Licht. ohne Noten 1922 68
- Dr Alte ven Barch. 1922 69 Doppelkarte einfarbig
- Wos da Starl pfeifn. 1922 69
- Auf ze Gott! 1922 70
- Vergißmeinnicht. 1922 70
- A Mensch uhna Glauben! 1922 71 71* * Änderung 2. Vers nach Verbot
- Es kömmt fei amol de Gerachtigkeit! ohne Noten 1923 71
- Guck nauf ze da Sterla! 1923 72* 72 * ze de Sterla
- Wahr on offn! 1923 73
- Wenn's Frühgahr kömmt. 1924 73
- Ehr dei Mütterla! 1925 74
- Da neia Moda. 1926 75
- Willkomma in Wiesntol 1927 76
- Arzgeberch wie bist du schü! 1927 77
- Feierwehr-Marsch. 78
- s Mailüftl im Gebirch. 79
- Wenn's draußn regna tut 80
- Seid friedlich ihr Leit! ohne Noten 1932 81* 81 * von Günther selbst geschriebene Karte
- Zen Neia Gahr! ohne Noten 1932 82 zweifarbig gr.-schwarz, A. G. Verlag in…
- An dr Grenz. 83
- Wannerlied. 84 * von Günther selbst geschriebene Karte
- 's Neia Haus. 1934 85 eine Karte beschnitten
- Foosendlied. 1935 86
- Ben Ahfang on ben End (Bild dir nischt ei) 1935 87* 87** * einf., Handschrift ** Bild dir… A.G Verlag, Oberwiesenthal.
Verlagsangaben
- Verlag von Joh. Günther 1898 bis 1901
- Verlag von Ant. Günther 1902 bis 1903
- Ant. Günthers Selbstverlag 1903-1906 (einfarbig) - teilweise bis ca. 1920
- Ant. Günthers Selbstverlag 1904-1936 (Farblithos) noch bis 1938
- Einfarbige Vorab- bzw. Not-Karten (Krieg, Weltwirtschaftskrise) bis 1936 - ohne Verlagsangabe
- Fremdverlag oder Gestattungsdruck zu besonderen Anlässen z. B. Gedruckt bei C. M. Gärtner, Schwarzenberg/Sachsen - vermutlich 1935
- Volksbildverlag Anton Günther 1939-1941 einfarbige braune Karten nach den Lithos mit Nummer
- Anton Günthers Selbstverlag (Sudentengau) 1939-44 - nach Günthers Tod durch den Verlag Wilhelm Vogel, Schwarzenberg vertrieben [1]
Rückseiten der Liedkarten
- bis 1900: einteiliges Adressfeld, teilweise Vermerk Post-Karte
- bis 1905: zweigeteilt, Vermerk Post-Karte
- ab 1905 Postkarte verziert
- 1907 Dieses Lied wurde vom Verfasser...
- ab 1915 "Dem Verfasser wurde die hohe Ehre zuteil, vor Sr. Majestät dem König Friedr. August von Sachsen, als auch Sr. k.u.k. Hoheit Herrn Erzherzog Karl Franz Josef seine Lieder vorzutragen und wurde ihm dafür die Anerkennung und Freude der hohen Herrschaften ausgedrückt."
- 1917 "Anton Günther ist in Inhaber des königlichen sächsischen Ehrenkreuzes mit Krone."
- ab 1918 Vermerk "Die Ausgaben für 1 Singstimme mit Gitarre, Klavier oder Zitherbegleitung u. für Männer, sowie gemischten Chor sind Verlagseigentum von Friedrich Hofmeister in Leipzig.“
- ab 1938-1944 in Verlagsangabe Sudentengau statt Böhmisches Erzgebirge oder Böhmen [1]
Nummerierung der Liedkarten
Anton Günther vertrieb seine Liedpostkarten während seiner Prager Zeit bis zum Tod seines Vaters 1902 in dessen Selbstverlag ("Joh. Günther's Selbstverlag, Gottegab Nr. 113"). Die erste Nummerierung erfolgte in römischen Ziffern von 1897 Nummer I "Drham is' drham" bis 1903 und Nr. XXVII "Da zwa Fenk'n". Danach erschien eine Umstellung auf arabische Nummerierung sinnvoll. Die brachte eine komplette Revision und Restrukturierung.
Günther brachte seine für 10 Heller = 10 Pfennig vertriebenen Postkarten, die er da noch selbst von Haustür zu Haustür und Konzert zu Konzert selbst anbot, ab vermutlich 1905 in Serien und erweitert um verschiedene Notenbilder wie "Für Singstimme und Klavier" oder auch Orchester ("Rheinländer") dann für 1,20 Kronen = 1 Mark bzw. 1,80 Kronen = 1,50 Mark auf den Markt.
Ein böhmischer Fördervertrag ließ in dieser Zeit die schönsten Liedkarten, auf hochwertigen Papier und in perfekten Druck, erstellen. In dieser Zeit zwischen 1905 und 1910 entstanden auch eine Reihe Doppelkarten wie "Da Ufenbånk." (Nr. X/9), "Allerhand ve dr Guttsgoh." (Nr. 39) und "Schneeschuhfahrer=Marsch." (Nr. 53/54). Andere wurden mit Goldprägung versehen: "Deitsch on frei wolln mr sei!" (Nr. 44), "Deitsch is mei Liedl" (Nr. 11) oder "Weihnachtsfried'n." - (Nr. 26). Es war die Hochzeit der Liedpostkarte. Zeitgleich gab Günther erste Notnblätte für Gesang und Klavier heraus. Die erste Serie hieß "Klänge der Heimat". Seinen Werken gab Günther Opus-Nummern. Später erschienen Hefte für Gitarre und Zither.
Die erste detallierte Auflistung der Werke und Liedpostkarten gab es erst nach dem Tod Anton Günthers. Der schon zuvor ab ca. 1920 mit dem Vertrieb betraute Schwarzenburger Verlag Wilhelm Vogel veröffentlichte 1938 ein "Verzeichnis sämtlihcher bisher erschienen Lieder in erzgebirgischer Mundart (Wort, Weise und Zeichnung von Anton Günther)". [1]
Serien
Um den Vertrieb anzukurbeln verkaufte Anton Günther seine Karten in Serien zu je zehn Karten und 1 Mark (à 10 Pfennig). So entstand durch eine Auswahl die verbreitete Nummerierung, die aber auch reihenweise Doppelungen bei den Zahlen verursachte, was heute für Sammler die große Herausforderung ist.
Die Serie I (1905) enthielt in dieser neuen Nummerierung, was die Änderung verdeutlicht:
- "Drham is' draham." (zuvor I)
- "Dr Schwammagieher." (zuvor III)
- "Klippl-Lied." (zuvor IV)
- "Da guta alta Zeit." (zuvor V und 5)
- "'s fallischa Nannl!" (zuvor VI)
- "'s Ei'rück'n" (zuvor VII)
- "Dr Kuckuck." (zuvor VIII und VII)
- "Da Pfeif." (zuvor 9)
- "Da Ufnbank." (zuvor X)
- "Mei Zassichla." (zuvor 11 und XI)
Bis zu Tode Anton Günthers 1937 wuchs die Serie auf acht (87 Karten) an, allerdings mit vielen Merkwürdigkeiten. So wurde alles bis dahin veröffentlichte den Kleinserien unterworfen. Zahlreiche Karten doppeln sich im Laufe der Jahre so in ihren Nummerierungen und eine "58" existiert gar nicht. Die wird heute, der in zeitlicher Folge passenden nummerlosen Landsturm-Karte "Gruß an da Kammeradn." zugeordnet. Auch die Nummern 60 bis 64 sind nicht belegt. Die Karte "15" gibt es zwar ("'s tuda Vöchela"), ist aber äußerst selten, da bis in die 1930er Jahre die Nummer "XVI" vorherrschte. Außerdem hat die Karte kein Notenbild.
Um 1914 erschien auch eine Vielzahl einfacher "Sinnspruchkarten", die teilweise nummeriert (Serie 1 - 1 bis 12) erschienen. [3]
Postkartenalbum
In den späten Jahren wurde auch ein geprägtes Postkartenalbum vertrieben, das insgesamt 94 Karten beinhaltete.
Anton Günther Album, „Andenken an Gottesgab“ im Erzgebirge mit einer original handschriftlichen Widmung (Sütterlin) von Anton Günther, 1932 mit 94 Postkarten (1 Ansichtskarte Gottesgab, 1 Foto-Ak von A. Günther mit Autogramm, lithografierte Liedkarten mit Text und Noten sowie Sinnsprüche) Nr. 1, 19, 3, 4, 36, 6, 7, 8, 10, 11, 12, 13, 14, XVI, 16, 17, 18, 53, 20, 21, 5, 23, 24, 25, 27, 2, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34, 35, 37, 55, 38, 39, 40, 41, 77, 22, 44, 45, 46, 47, 48, 49, 50, 51, 52, 54, 56, 57, Gruß an da Kameradn!, Gruß ausn Fald, Am fernen Isonzostrand, Gruß an Maria Au, 65, 66, 67, 68, 69, 70, 71, 72, 73, 74, 75, 76, 43, 78, 79, 80, 81, 82, 26, 103 Lieder, aus der Serie 1. Sinnsprüche Karte 1 bis 12. [1]
Literatur
- Anton Günther (Hrsg.): "A baar Gedichtla vom Tolerhans-Tonl (Ant. Günther) Erzgebirgische Mundart, Heft 1, 1909", Ant. Günthers Verlag, Gottesgab Erzgebirge (Böhmen), 30 Seiten, Druck F. Emil Boden, Dresden-A. 14, Bismarckplatz 12
- Anton Günther (Hrsg.): "Vergaß dei Hamit net! - Ant. Günthers Lieder aus dem Erzgebirge", Im Selbstverlage, 1911 (mit seiner Autobiografie „Wie ich zu meinen Liedern kam“)
- Anton Günther (Hrsg.): "Vergaß dei Hamit net! - Zweites Heft", Verlag Friedrich Hofmeister, Leipzig, 1921
- Max Wenzel (Hrsg.): "Anton Günther, der Sänger des Erzgebirges - Sein Leben und Werk", Landesverein Sächsischer Heimatschutz und Erzgebirgsverein, 1937 (ohne Jahreszahl im Werk, 30 Seiten, Druck: Liepsch & Reichhardt, Dresden
- Dr. Gerhard Heilfurth (Hrsg.): Anton Günther. Gesamtausgabe der Liedertexte, Gedichte, Sprüche und Erzählungen, Schwarzenberg/Erzgebirge: Glückauf, 1937
- Günther Hermann (Hrsg).: Anton Günther: Eine Auswahl seiner Gedichte, Lieder, Sprüche und Geschichten. Leipzig: VEB Friedrich Hofmeister, 1956
- Gerhard Heilfurth (Hrsg.): Der erzgebirgische Volkssänger Anton Günther. Leben und Werk, Frankfurt am Main: Wolfgang Weidlich, 1962
- Peter Knood: Anton Günther. Eine Biographie, Frankfurt am Main: Minerva 1981, ISBN 3-8102-0801-9
- Gerhard Heilfurth: Der erzgebirgische Volkssänger Anton Günther: Leben und Werk Leipzig: Sachsenbuch, 1994, ISBN 3-910148-89-1
- Manfred Günther: Arzgebirg, wu giehst du hie? Gedanken eines Erzgebirgers über Anton Günther, die Heimat und die Freiheit, Scheibenberg: H & F, 1999, ISBN 3-933625-02-5
- Stefan Göbel (Hrsg.): Drham is drham. Lieder aus dem Erzgebirge von Anton Günther (mit seiner Autobiografie „Wie ich zu meinen Liedern kam“), Leipzig: Verlagsbuchhandlung S. Göbel, 2007, ISBN 978-3-940203-00-7
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Anton Günthers Liedpostkarten, René Röder, 2009 Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag. Der Name „Popular Science“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ Verzeichnis Verlag Wilhelm Vogel (Schwarzenberg, 1938), Sammlung Siegfried Kandler (Sehma, 2005), René Röder (2009)
- ↑ Verzeichnis Verlag Wilhelm Vogel (Schwarzenberg, 1938)
{{SORTIERUNG:Gunther, Anton}} [[Kategorie:Mann]] [[Kategorie:Deutscher]] [[Kategorie:Erzgebirge]] [[Kategorie:Böhmen]] [[Kategorie:Heimatdichtung]] [[Kategorie:Geboren 1876]] [[Kategorie:Gestorben 1937]] [[Kategorie:Autor]] [[Kategorie:Literatur (20. Jahrhundert)]] [[Kategorie:Literatur (Deutsch)]] [[Kategorie:Volkssänger]] [[Kategorie:Volkslied]] [[Kategorie:Lyrik]]