Ján Starší

slowakischer Eishockeyspieler und -trainer
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. Juni 2009 um 09:12 Uhr durch Xgeorg (Diskussion | Beiträge) (Karriere als Spieler). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Ján „Jano“ Starší (* 17. Oktober 1933 in Sokolče, Tschechoslowakei) ist ein ehemaliger slowakischer Eishockeytrainer und -spieler, der als Trainer zwei Mal Deutscher Meister wurde und international einer der erfolgreichsten Trainer der Tschechoslowakei war.

Karriere als Spieler

Ján Starší begann seine Karriere als Spieler beim ŠK Liptovský Mikuláš. 1952 wechselte er zum slowakischen Spitzenklub HC Slovan Bratislava. Eine weitere Station war der HC Sparta Prag, bei dem zwischen 1954 und 1956 spielte, bevor er weitere zehn Spielzeiten bei Slovan Bratislava absolvierte. Mit Slovan wurde er fünfmal Vizemeister der Tschechoslowakei. Bis zu seinem Karriereende bestritt Starší 300 Ligaspiele, in denen er 267 Tore erzielte. In der Saison 1959/60 wurde er zudem bester Torschütze der 1. Liga mit 26 Toren.

Auch im Nationalteam der Tschechoslowakei war der torgefährliche Stürmer sehr erfolgreich: Er nahm an den Olympischen Winterspielen 1960 sowie fünf Weltmeisterschaften teil und erzielte in insgesamt 73 Länderspielen 29 Tore. Zudem gewann er zwei Bronze- und eine Silbermedaille bei Weltmeisterschaften. Anfang der 1960er Jahre gehörte er zu den Spitzenspielern seines Landes und stand unter anderem mit Vladimír Dzurilla, Karel Gut, Jozef Golonka und Gustav Bubník auf dem Eis. Nach derWeltmeisterschaft 1963 in Stockholm beendete er seine internationale Karriere.

Karriere als Trainer

Noch erfolgreicher als der Spieler war der Trainer Ján Starší, der zunächst an der Universität Bratislava Sport studierte, promovierte und später dort zum Dozenten aufstieg.[1] Nach dieser Zeit der Ausbildung in der ČSSR startete er seine Trainerkarriere 1966 bei der Eishockeyabteilung des FC Bayern München, die er 1967 in die Bundesliga führte.[2] Danach kehrte er in seine Heimat zurück und betreute zwischen 1968 und 1973 den HC Slovan Bratislava als Cheftrainer - dieser Klub ist der einzige, mit dem er keinen Titel gewann.[1]

1973 wurde er vom Eishockeyverband der Tschechoslowakei unter Vertrag genommen und er coachte zusammen mit Karel Gut das Nationalteam. Die beiden Nationaltrainer gewannen 1976 und 1977 den Weltmeistertitel und erreichten 1976 die Olympische Silbermedaille in Innsbruck sowie vier Silbermedaillen bei Weltmeisterschaften. 1979 trennte sich das erfolgreichste Trainerduo der ČSSR-Geschichte, wobei beide Trainer zu deutschen Mannschaften wechselten. Karel Gut wurde vom EV Landshut verpflichtet und gewann mit diesem den deutschen Meistertitel. Starší hingegen unterschrieb einen Vertrag beim SC Riessersee und wurde mit den Garmischern 1981 deutscher Meister.[3] 1982 wurde er in die Tschechoslowakei zurückbeordert und wurde Mitglied des Trainerrats der ČSSR. Zudem arbeitete er als Dozent an der Universität Bratislava. Zusammen mit Frantisek Pospisil trainierte er ab 1985 nochmals die Nationalmannschaft und gewann mit dieser die Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft 1987.

1988 kehrte er nach Deutschland zurück und betreute den SB Rosenheim. Schon in der ersten Spielzeit gewann er mit seiner neuen Mannschaft den Meistertitel 1989. Nach der politischen Wende ging der Meistertrainer in die Slowakei zurück und half beim Aufbau des Slowakischen Eishockeyverbandes. Seither ist er beratend für diesen Verband und seinen Stammverein, den HC Slovan Bratislava, tätig. Zudem spielt er als Hobby Tennis.

1997 wurde Dr. Ján Starší in die Internationale Hall of Fame in der Kategorie Trainer aufgenommen. 2002 wurde er mit der Aufnahme in die Slowakische Hockey Hall of Fame geehrt.[4] Ein Jahr später wurde er mit dem slowakischen Verdienstkreuz zweiter Klasse, dem Rad Ľudovíta Štúra, ausgezeichnet. 2009 folgte die Aufnahme in die Hall of Fame Deutschland ob seiner Verdienste um das deutsche Eishockey.[2] Die Laudatio zur Aufnahme hielt sein ehemaliger Spieler Ernst Höfner, der heute Nationaltrainer des DEB-Nachwuchses ist.

Erfolge und Auszeichnungen

Als Spieler

Als Trainer

Ehrungen

Einzelnachweise

  1. a b eishockeymuseum.de, Dr. Jano Starsi
  2. a b eishockeymuseum.de, Die neuen Mitglieder 2009 in der Hall of Fame Deutschland
  3. scr-privat.de, „Vor 25 Jahren gewann der SC Riessersee seinen zehnten und letzten Meistertitel“ GAP Tagblatt von Christian Heinrich
  4. sienslavy.sk, Ján Starší - Útočník, Tréner dvojnásobných majstrov sveta, Hokejový profesor