Samuel (Sam) Eyde (* 29. Oktober 1866 in Arendal, Norwegen, † 21. Juni 1940) war ein norwegischer Ingenieur und Industrieller.
Eyde absolvierte sein Studium in Deutschland und legte 1891 sein Examen als Bauingenieur in Berlin ab. Zwischen 1891 und 1895 war er in Hamburg, Dortmund und Lübeck mit der Planung neuer Eisenbahnstrecken und Brückenkonstruktionen befaßt. 1897 macht er sich mit Hilfe schwedischen Kapitals selbständig und leitete fortan verschiedene Firmen in Schweden und Norwegen. Im Jahr 1905 gründete er gemeinsam mit dem norwegischen Physiker Kristian Birkeland den Konzern Norsk Hydro, der zunächst in Notodden Salpeter und Kunstdünger, nach dem Zweiten Weltkrieg auch Magnesium und Aluminium produzierte sowie 1964 mit der Förderung des Erdöls auf dem norwegischen Kontinentalsockel begann. Im westnorwegischen Tyssedal ließ er 1909 ein Eisen- und Stahlwerk erbauen, weitere Industrieprojekte verwirklichte er entlang der norwegischen Küste. An verschiedenen Orten, so etwa in Rjukan, nutzte er die reichlich vorhandenen Wasserressourcen zur Errichtung von modernen Kraftwerken. Die Industrieanlagen und Arbeiterwohnungen in Rjukan gestaltete er dabei nach deutschem Vorbild. 1918 verließ Eyde aus eigenem Wunsch den Vorstand von Norsk Hydro.
Die Technische Hochschule in Darmstadt verlieh Eyde 1911 die Ehrendoktorwürde. Zwischen 1918 und 1920 war er Abgeordneter des norwegischen Storting. 1920 bis 1923 war er Botschafter seines Landes in Polen.
Literatur
Ole Kristian Grimnes, Sam Eyde. Den grenseløse gründer, Oslo 2001