Mimir

riesenhafte Sagengestalt der nordischen Mythologie, Orakel- und Weisheitswesen
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Mimir ist ein altes Wesen in der nordischen Mythologie. Je nach Quelle wird er entweder zu den Asen oder den Riesen gezählt. Mimir taucht als Person in den Liedern der Edda kaum auf. Stattdessen wird auf ihn mit den festen Wendungen Mimirs Brunnen und Mimirs Haupt verwiesen.

Mimirs Brunnen liegt unter den Wurzeln der Weltesche Yggdrasil. Odin gewann seine Weisheit, indem er aus dem Brunnen trank. Allerdings musste er dafür ein Auge als Pfand opfern.

Die Erzählungen um Mimirs Haupt berichten davon, dass Mimir nach dem Wanenkrieg von den Asen als Geisel gestellt wird. Er soll Hoenir als Ratgeber dienen. Die Wanen bemerken bald, dass Hoenir von Mimirs Rat abhängig wird. Sie köpfen deshalb den Weisen und schicken sein Haupt den Asen zurück. Odin konserviert den Kopf daraufhin mit Zaubersprüchen und Kräutern, um von ihm fürderhin Weissagungen und Botschaften aus der anderen Welt zu erhalten.

Die Interpretation sowie der Zusammenhang beider Erzählungen war lange umstritten. So ging u.a. Jan de Vries davon aus, dass es sich um zwei separate Mythen handle. Neuere Ansätze dagegen verweisen auf die keltische Mythologie, in der häufig weissagende Köpfe in Quell- oder Wasserheiligtümern erwähnt werden.