Wallonerkirche

Kirchengebäude in Magdeburg, Sachsen-Anhalt
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Die Wallonerkirche ist eine evangelische Kirche im Magdeburger Stadtteil Altstadt.

Geschichte

Die Grundsteinlegung zur Kirche erfolgte 1285 durch Brüder des Augustinerordens, die hier das Kloster Sankt Augustini gründeten. Der Legende nach soll der Heilige Martinus einem Bruder Heinrich, genannt Pfau, dreimal im Traum mit der Aufforderung erschienen sein, in Magdeburg das Kloster zu gründen. Der Papst Martin IV. hatte sich gegenüber der Stadt für die Aufnahme des Ordens eingesetzt.

Zunächst wurde noch 1285 die Martinskapelle errichtet.

Ein wichtiger Förderer des Klosters in seiner Anfangszeit war um 1300 der Ritter Werner Feuerhake, der 1311 im Chor der jedoch wohl noch im Bau befindlichen Kirche beigesetzt wurde.

Im Jahr 1355 erwarb das Augustinerkloster Teile der Bibliothek des Kloster Berge. Hierunter befanden sich kommentierte Ausgaben der Paulus Briefe und Werke von Augustin und Origenes. Westlich der Martinskapelle entstand an der südlichen Wand des Chores ein zweigeschossiges Bibliotheksgebäude zur Unterbringung der Neuerwerbungen. In der unteren Etage des Gebäudes befand sich einemit einem Kreuzrippengewölbe versehene Kapelle. Auf deren Schlußstein befand sich eine Darstellung von Christus auf dem Löwenthron.

Die Kirche selbst wurde 1366 als Hallenkirche fertiggestellt. Die Weihe erfolgte durch Erzbischof Dietrich.

Vom 1. September 1395 bis zum [[31. August 1396 fand, bewilligt durch Papst Bonifatius IX., ein Jubiläums-Ablaßjahr statt. Magdeburg war für den Umkreis von 50 Meilen zur Gnadenstätte ernannt worden. Zahlreiche Pilger erschienen in Magdeburg und im Kloster Sankt Augustini um eine vollkommene Sündenvergebung zu erhalten. Die daraus entstehenden erheblichen Einnahmen für das Kloster wurden um 1400 zum Teil zur Errichtung eines achteckigen Turms, gekrönt mit acht Wetterfahnen, verwandt. Auch wurde an der Westseite der Kirche eine Vorhalle erbaut.

Literatur/Quelle

  • Hans-Joachim Krenzke, Kirchen und Klöster zu Magdeburg, Stadtplanungsamt Magdeburg, 2000

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