Johannes XXI.

Papst
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Johannes XXI. (eigentlich Petrus Juliani oder Petrus Hispanus oder Pedro Julião; * 1226 in Lissabon, † 1277 in Rom) war Papst von 1276 bis 1277.

Er wurde zwischen 1210 und 1220 in Lissabon geboren und wurde 1273 Erzbischof von Braga und Kardinalbischof von Frascati. Als Papst war er um den Erhalt der Union mit der orthodoxen Kirche von 1274 bemüht. Außerdem schrieb er Werke über Philosophie und Medizin. Den Namen Johannes XXI. nahm er in der irrigen Annahme an, es habe bereits einen Papst Johannes XX. gegeben.

Papst Johannes XXI. setzen einige Quellen gleich mit dem Petrus Hispanus, nach anderen Quellen handelt es sich nicht um dieselbe Person; nach dieser Ansicht war Petrus Hispanus ein vor 1260 im Kloster Stella in Navarra lebender und dort verstorbener Dominikanermönch.

Petrus Hispanus gilt als Verfasser des im Mittelalter verbreiteten Kompendiums der Logik unter dem Titel Tractatus summularum, welches den Ansprüchen der Kritik zufolge nichts anderes als eine Übersetzung der griechischen Synopsis Organi Aristotelici des Michael Phellos ist und zuerst die scholastische Nomenklatur der syllogistischen Schlüsse enthält.

Durch Petrus Hispanus wurde auch erstmals die Allegorie des Baumes unter dem Begriff Arbor porphyriana in die Wissenschaftsgeschichte eingeführt, die Raimundus Lullus in seinem L'arbre de ciència (um 1295/96, veröffentlich in lateinischer Sprache 1482) zur systematischen Gliederung der Wissenschaften einsetzt (vgl. Baum der Wissenschaften und Stammbaum der Wissenschaft).

In einem seiner Traktate beschäftigt er sich auch mit Interpretationsurteilen.

Johannes XXI. starb 1277 durch den Einsturz der Decke des päpstlichen Palasts in Viterbo. Er wurde im dortigen Dom bestattet.

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