Ponte do Seda
Ponte do Seda ist eine römische Brücke bei Vila Formosa in Portugal (westlich von Portalegre), die auf einer Länge von 116 m den Rio Seda überbrückt.
Die antike Brücke war Bestandteil einer 230 km langen, alten Römerstraße, die Emerita Augusta (heute Mérida) in Spanien mit Olisipo (heute Lissabon) in Portugal verband. Sie gehört zu den am besten erhaltenen Römerbrücken der Iberischen Halbinsel.
Die Brücke besteht aus großformatigen bossierten Granitblöcken. An der Bergseite der fünf Flusspfeiler befinden sich Strombrecher. Die Bögen setzen dicht über der Wasserlinie an. In den Zwickeln der sechs Bögen liegen fensterartige, oben mit kleinen Bögen gerundete Öffnungen, wie sie auch die römische Brücke von Alcanede zeigt. Diese deutlich die Fassade gliedernden Zwickelöffnungen geben einen Anhaltspunkt für die Datierung der Brücke um die Zeitenwende. Die Ableitung der Tagwasser von der vier Meter breiten Fahrbahn ist unterschiedlich ausgeführt. Bergseitig wird über Wasserspeier abgeleitet. Talseitig liegen in der Brüstungsmauer Abflusslöcher, die in eine Rinne entwässern, die in der Brückenansicht als breites Gesims erscheint. Daraus ergibt sich, dass die Fahrbahn ursprünglich gewölbt war.
Literatur
- Anette Nünnerich-Asmus, Walter Trillmich (Hrsg.): Denkmäler der Römerzeit (Hispania Antiqua, Bd. 8). Zabern: Mainz 1993, S. 302, ISBN 3-8053-1547-3