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Geschichte der Geologie

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Antike

Thales von Milet (640(624?)-546(544?)), ein ionischer Naturphilosoph, vertrat die These, dass alle Dinge aus Wasser entstanden seien. Er soll außerdem die Sonnenfinsternis am 28. Mai 585 v. Chr. vorhergesagt haben.

Anaximandros von Milet (ca. 611-546), der Nachfolger von Thales, entwickelte die Verstellung, dass die ersten Tiere aus Meeresschlamm hervorgingen, aus ihnen schließlich die Menschen. Angeblich entwarf er den ersten Himmelsglobus und die erste Karte der Erde.

Xenophanes von Kolophon (ca. 570-480) deutete Versteinerungen von Muscheln als die Überreste von Meerestieren und schloss daraus auf Überschwemmungen des Landes

Georg Agricola (1494-1555) schrieb die erste systematische Abhandlung über Bergbau und Hüttenkunde (1556 veröffentlicht): De re metallica libri XII , für seine gelehrten Zeitgenossen in lateinischer Sprache verfasst. In diesem Werk befindet sich ein Anhang in deutscher Sprache: Buch von den Lebewesen unter Tage welches das Wissen der Alten (besonders Aristoteles) über dieses Thema zusammenfasst. Er behandelte Themen wie Wind- und Wasserkraft, Bau von Schmelzöfen, Herstellung von Soda, Schwefel und Alaun, Transport der Erze und Verwaltungsangelegenheiten.

Das Zeitalter der modernen Geologie

James Hutton (geb. 3. Juni 1726-1797) gilt als erster moderner Geologe. Im Jahre 1785 stellt er seine Theory of the Earth vor. Er entwickelt zwei zur damaligen Zeit völlig neuartige Vorstellungen: Erstens sei die momentane Gestalt der Erde durch langsame und kontinuierliche Prozesse gestaltet. Das Alter der Erde sei also sehr viel höher als bis dahin angenommen. (es galt das Jahr 4004 v. Chr. als Entstehungsdatum der Erde, nach Bischof Uscher, der die Generationenfolge in der Bibel bis Adam und Eva zurückgerechnet hatte). Zweitens erkannte er, dass Gesteine wie Granite, die Sedimentgesteine diskordant (schiefwinklig zur Ablagerungsebene) durchschlagen, durch Erstarrung aus heißen Magmen entstanden. Anhänger der Theorie Huttons nannte man Plutonisten, sie glaubten, dass Gesteine durch Vulkanismus entstanden seien. Die Neptunisten nahmen dagegen an, Gesteine seien durch Ausfällung aus einem urzeitlichem Ozean entstanden.

William Smith (23. März 1769-1839) fertigte einige der ersten geologischen Karten an. Er war eigentlich kein Geologe, sondern Vermessungsingenieur. Bei vielen Kanalbauten in England konnte er übereinstimmende Abfolgen von Fossilvergesellschaftungen beobachten.

Sir Charles Lyell (14. November 1797-22. Februar 1875) entwickelte das Konzept des Aktualismus. Sein Hauptwerk Principles of Geology erscheint zuerst 1830.

Alfred Wegener (1. November 1880- 1930) stellte 1915 die Theorie der Kontinentaldrift vor. Es gab zwar schon früher Geologen die etwas Derartiges vorgeschlagen hatten, Wegener brachte jedoch als erster Beweise (z. B: Ähnlichkeit der Küstenlinie von Afrika und Südamerika, Fossilien tropischer Tier- und Pflanzenarten in der Arktis ...?) für derartige Prozesse. Seine Ideen wurden aber zur damaligen Zeit nicht günstig aufgenommen.

Erst Arthur Holmes (1890-1965) konnte 1930 einen Mechanismus vorschlagen, der die Bewegung von Kontinentalplatten erklärte: Konvektionsströmungen heißer Magmen im Erdmantel. Der Durchbruch dieser Theorie erfolgte erst in den 1960ern als auf den Ozeanböden die magnetischen Streifenmuster auf beiden Seiten der mittelozeanischen Rücken entdeckt wurden.