Frankfurt-Seckbach

Stadtteil von Frankfurt am Main
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Seckbach ist ein Stadtteil von Frankfurt am Main, eingemeindet am 1. Juli 1900. Seine wichtigste Durchgangsstraße ist die Wilhelmshöher Straße. Der Ort liegt zu Füßen des Lohrbergs, der auch als Frankfurter Hausberg bzw. Frankfurter Weinberg bezeichnet wird.

Wappen von Seckbach
Wappen von Seckbach
Wappen von Frankfurt am Main
Wappen von Frankfurt am Main
Seckbach
{{{STADTTEILNUMMER}}}. Stadtteil von Frankfurt am Main
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Karte
Koordinaten 50° 8′ 41″ N, 8° 43′ 37″ O keine Zahl: Ungültiger Metadaten-Schlüssel Koordinaten: 50° 8′ 41″ N, 8° 43′ 37″ O
Fläche Ungültiger Metadaten−Schlüssel  km²
Einwohner Ungültiger Metadaten−Schlüssel (31. Dez. 2024)
Bevölkerungsdichte Fehler im Ausdruck: Unerwarteter Operator < Einwohner/km²
Postleitzahl 60386, 60388, 60389
Vorwahl 069
Website www.frankfurt.de
Gliederung
Ortsbezirk 11 – Ost
Stadtbezirke
  • 390 - Seckbach
Verkehrsanbindung
Autobahn A661
Bundesstraße B3 B521
U-Bahn S4 S7
Bus 38 43 44 41 N5
Quelle: Bevölkerung in Haushalten. In: frankfurt STATISTIK.PORTAL. Abgerufen am 3. März 2025.

Der Lohrberg ist der östlichste Ausläufer des Weinanbaugebietes Rheingau und verfügt über dessen kleinste Weinlage, den Lohrberger Hang. Am östlichen Rand Seckbachs an der Berger Warte auf dem Berger Rücken liegt mit 212 m ü. NN der höchste natürliche Punkt Frankfurts. Am westlichen Abhang des Lohrbergs (Nussgartenstraße/Kreuzweg) entspringt der Mühlbach, der – heute ab der Draisbornstraße kanalisiert – in das Naturschutzgebiet Seckbacher Ried fließt. Seckbach verfügt über zwei Volksparks, den Huthpark (1913) und den Lohrpark (1924). Als Naturdenkmal und Landschaftsschutzgebiet ist der Sausee ausgewiesen.


Sehenswürdigkeiten

Panoramablick vom Lohrpark auf dem Lohrberg auf (von links nach rechts) Henninger Turm, Seckbacher Hufeland-Haus, Main Plaza, das Seckbacher Neubaugebiet am Atzelberg, St. Katharinen-Krankenhaus, Huthpark, Innenstadt-Skyline, Messeturm, Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik, Europaturm (siehe maximale Vergrößerung)
  • Das Naturschutzgebiet Seckbacher Ried.
  • Das Landschaftsschutzgebiet und Naturdenkmal Sausee bzw. Säusee.
  • Die Berger Warte auf Seckbacher Gemarkung, ein Beobachtungsturm auf dem Wartfeld, als Geierswarte 1340 erstmals urkundlich erwähnt.
  • Der Standplatz des ehemaligen Berger Galgens auf dem Wartfeld nahe der Berger Warte.
  • Das Seckbacher Rathaus von 1542, eines der schönsten fränkischen Fachwerkhäuser in Frankfurt. Das Gebäude zeigt ein fränkisches Fachwerk im Stil der bäuerlichen Renaissance. Das Erdgeschoss wurde nachträglich gemauert. Bis zur Eingemeindung (1900) diente es als Rathaus, seit 1993 fungiert es als Bürgerhaus.
  • Die 1709 eingeweihte Alte Lutherische Schule Seckbachs in der Wilhelmshöher Straße 135.
  • Die 1710 geweihte lutherische (heute evangelische) Marienkirche mit historischem Kirch- und Friedhof.
  • Das Lohrhaus von 1763, seit 1933 Bestandteil des Lohrbergschänke-Anwesens auf dem Lohrberg.
  • Die Leopoldsäule an der Berger Warte, ein 1790 anlässlich der Frankfurter Kaiserkrönung errichtetes Ehrenmal.
  • Der von 1910 bis 1913 entstandene Huthpark mit Unterstand-Pavillon (1929/30) und Duschen für Schulklassen nach Plänen aus der Ägide von Stadtbaumeister Ernst May.
  • Die erste Frankfurter Dauer-Kleingartenanlage von 1919 auf dem Lohrberg.
  • Der ab 1924 eingerichtete Lohrpark, ein Volkspark auf dem Lohrberg mit weitem Ausblick auf die Stadt und das Maintal.
  • Der 1924 an historisch einschlägig vorbelasteter Stelle angelegte 1,3 Hektar umfassende Rheingau-Weinberg Lohrberger Hang.
  • Die 1926 auf Seckbacher Gemarkung eröffnete Pestalozzischule nach Plänen von Martin Elsaesser.
  • Der Ende der 1920er Jahre fertiggestellte so genannte Kinder-Erholungsgarten mit Wasserspielbecken im Lohrpark.
  • Das 1930 errichtete Ehrenmal für die Seckbacher Gefallenen des Ersten Weltkrieges im Lohrpark auf dem Lohrberg.
  • Das Gartenlokal Lohrbergschänke auf dem Lohrberg, im Stil der 1920er Jahre, eröffnet 1933.
  • Das Lohrbergfest, eine seit 1951 jährlich im Mai stattfindende rein leichtathletische Sportveranstaltung für Kinder und Jugendliche Frankfurter Sportvereine (Ausweichtermin September).
  • Das Jahn-Denkmal für den Turnvater von 1953 im Lohrpark. Jahn hatte 1848 bei der Berger Warte und der Leopoldsäule auf Seckbacher Gemarkung eine Rede gehalten.
  • Die erste Ganztagsschule Deutschlands, die Friedrich-Ebert-Schule.
  • Der 1994 eröffnete Parkfriedhof Heiligenstock.
  • Das 2004 eingerichtete Heimatmuseum Seckbach im ehemaligen Pedellhaus der Neuen Schule (heute: Zentgrafenschule).
  • Der zwischen 2004 und 2006 errichtete Neubau des Magazingebäudes des Institutes für Stadtgeschichte auf Seckbacher Gemarkung in der Borsigallee.
  • Der Quellenwanderweg im Frankfurter Grüngürtel, der in Seckbach am Atzelberg (Alteborn) beginnt.
  • Die 2009 errichtete erste Frankfurter Schulturnhalle nach dem energieeffizienten Passivhaus-Standard auf dem Gelände der Zentgrafenschule.

Frankfurter GrünGürtel

 
Start des Quellenwanderweges im Frankfurter Grüngürtel (Atzelberg-Ost)
  • Berger Rücken
  • Heiligenstock
  • Huthpark
  • Lärchenwiese
  • Lohrpark und Lohrberg
  • Naturschutzgebiet Seckbacher Ried

Seitens der Stadt ist geplant, den Huthpark und den Lohrpark auf dem Lohrberg im Nordwesten Seckbachs durch die Neuentwicklung eines weiteren Parks, des so genannten Wiesenparks, miteinander zu verbinden. Dabei soll, basierend auf der seltenen Nutzungsmischung und Kleinteiligkeit des Gebietes, eine parkartige Landschaft entstehen, die verschiedenen Nutzungsansprüchen Raum bietet. Diese unterschiedlichen Ansprüche sorgen jedoch gleichzeitig für Diskussionsstoff und entsprechende Differenzen.

Der Quellenwanderweg im Frankfurter Grüngürtel hat seinen Ausgangspunkt in Seckbach. Zu erreichen ist er mit der RMV-Buslinie 38, Endstation Atzelberg-Ost oder der RMV-Buslinie 43, Haltestelle Zentgrafenschule.

Naturschutzgebiet Seckbacher Ried

Hauptartikel: Seckbacher Ried

 
Naturschutzgebiet Seckbacher Ried im Süden Seckbachs

Das 7 Hektar umfassende Seckbacher Ried, ein verlandeter Altarm des Mains, ist mit seinem von Silberweiden (Salix alba) gebildeten Auenwald seit 1937 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Zuvor war es eine offene Weidenlandschaft mit Kopfweiden. Seit den 1940er Jahren wurde etwa die Hälfte des Gebietes nicht mehr gemäht. Dadurch erhielt die Natur eine Chance, sich dieses Gebiet zurückzuerobern. Von 1997 bis 2008 wurden die übrigen Tal-Fettwiesen während der Sommermonate von Zebu-Rindern beweidet, die aus dem Kaukasus stammten. Die Zwergzebus sind zierlich gebaut und konnten mit ihren besonders zarten Hufen die empfindlichen feuchten Wiesenflächen nicht zerstören. Zugleich pflegten sie die Flächen auf kostengünstige Weise. Von einer errichteten Beobachtungsplattform aus war die Herde zeitweise zu sehen.

Naturdenkmal Sausee

Hauptartikel: Sausee

 
Der im Sommer nahezu trocken fallende Sausee im Süden Seckbachs

Der seit 1937 als Naturdenkmal ausgewiesene Mini-Biotop Sausee oder Säusee ist heute ein kleiner Teich an der Kreuzung der Straßen Im Trieb, Am Riedgraben und Am Sausee, der ebenso wie das Seckbacher Ried Überbleibsel eines Main-Altarmes ist. Der Sausee verdankt seinen Namen dem Umstand, dass er früher von Seckbacher Bauern als Schweinetränke genutzt worden ist. In heißen Sommern trocknet er zeitweise aus. Die Ufer sind mit Bäumen und Strauchwerk bestockt. Eine Sitzbank ermöglicht ein entspanntes Verweilen.

Mühlbach/Draisborngraben

Der Seckbacher Mühlbach entsteht am Westhang des Lohrberges in Höhe der Straße Am Lohrberg durch den Zusammenfluss mehrerer Quellen in Höhe von 135 Metern über NN. Inklusive seiner verrohrten Streckenführung hat er eine Gesamtlänge von etwa einem Kilometer. Durch einen naturnahen Umbau wurde er nördlich der Seckbacher Bebauung wieder in sein altes Bett verlegt. Am Grundstück Alsfelder Straße 2, unter zwei Buchen, kann man das Rauschen des hier Draisborngraben genannten Bachlaufes hören und einen Blick auf das Wasser werfen. Seit 1990 endet der Bach im Naturschutzgebiet Seckbacher Ried und speist das Feuchtgebiet.

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde die einstige Seckbacher Wassermühle durch den Mühlbach angetrieben. Vor dem Gebäude Hintergasse 16 liegend noch die ehemaligen Mühlsteine. Der Mühlbach wurde seinerzeit durch mehrere Teiche aufgestaut und deren Wasser zum Betrieb der Mühle abgelassen. Heute kümmern sich so genannte Bachpaten um das Gewässer. Mühlbach und Draisborngraben sind zwei Stationen des Quellenwanderweges im Frankfurter Grüngürtel.

Huthpark

 
Huthpark, vom Nordosteingang aus gesehen

Hauptartikel: Huthpark

Der in den Jahren 1910 bis 1913 entstandene Huthpark ist der erste der beiden nach der Eingemeindung nach Frankfurt am Main entstandenen Volksparks in Seckbach. Seit 1930 birgt der Park ein architektonisches Kleinod, einen Pavillon im Stil der Frühen Moderne, der bei widrigen Witterungsverhältnissen als Unterstand diente. Er wurde mit Duschen für Schulklassen ausgestattet, die ihren Sportunterricht im Huthpark abhielten. Er entstand nach den Plänen des Architekten und Stadtplaners Eugen Carl Kaufmann (später umbenannt in Eugene Charles Kent) mit Herbert Boehm und Eugen Blanck unter der Ägide des Stadtbaumeisters Ernst May.

Lohrpark

 
Blick vom Lohrberg auf Seckbach, den Huthpark und die Frankfurter Skyline

Hauptartikel: Lohrberg (Frankfurt)

Der 185 Meter hohe Lohrberg (Frankfurt) gilt als Frankfurts Hausberg, verfügt über den einzig verbliebenen Weinberg auf Frankfurter Stadtgebiet und ist gleichzeitig einer der schönsten Aussichtspunkte der Stadt. Auf dem ab 1924 teilweise zum Volkspark Lohrpark umgewandelten Höhenrücken wird mindestens seit dem 9. Jahrhundert Wein angebaut, wie schon bei einer der ersten urkundlichen Erwähnungen Seckbachs im Jahr 882 belegt. Wahrscheinlich ist eine schon viel frühere Nutzung als Weinberg, möglicherweise durch die Römer. Seit 1951 findet im Lohrpark jährlich im Mai (Ausweichtermin: September) das von OB Walter Kolb angeregte Lohrbergfest statt, eine rein leichtathletische Sportveranstaltung für Kinder und Jugendliche Frankfurter Sportvereine.

Nach Schließung des alten Beratungsgartens bietet nun das MainÄppelHaus Lohrberg Streuobstzentrum e. V. ein Informationszentrum mit Hofladen, ein so genanntes Äppel Bistro und einen Erlebnisgarten. Hier bekommen die Bürger Anregungen, Vorträge und Führungen zu den Themen Obstanbau und Streuobst, Gartenbau, praktische Landschaftspflege und Naturschutz. Ein Gartenlokal im Stil der 1920er Jahre, die Lohrbergschänke, schließt seit 1933 auch das 1763 errichtete Lohrhaus ein. Das Frankfurter Traditionsgetränk, des Stöffche, bieten beide Einrichtungen an.

Lage und Umgebung

 
Zufahrt der A 661 von Bornheim aus
 
Die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt am Main

Seckbach liegt im Nordosten von Frankfurt am Main. Der Stadtteil liegt zwischen dem sehr städtisch geprägten Bornheim im Südwesten und dem teilweise ländlichen Bergen-Enkheim im Osten, welches gleichzeitig der östlichste der Frankfurter Stadtteile ist. Im Nordwesten grenzt Seckbach an Preungesheim und Berkersheim, im Norden an die zum Wetteraukreis zählende Stadt Bad Vilbel und im Süden an den Stadtteil Riederwald.

Im Westen verläuft die Stadtteilgrenze Seckbachs in der Fahrbahnmitte der Bundesautobahn 661, im Süden oberhalb des Riedgrabens, nördlich der Straße Am Erlenbruch, einschließlich eines großen Teilstücks der Borsigallee mit den U-Bahn-Haltestellen Gwinnerstraße und Kruppstraße bis westlich der eigentlichen Kruppstraße. Der östlichste Punkt der Gemarkung befindet sich östlich der Vilbeler Landstraße, oberhalb des Florianweges (Bergen).

Der westlichste Punkt Seckbachs liegt an der Kreuzung der Friedberger Landstraße über der A 661. Dort - an der Ab- und Zufahrt zur Bundesautobahn 661 - befinden sich die Wohnsiedlung an der Festeburg, der Huthpark, der Blumen- und Zierpflanzengroßmarkt Rhein-Main, die Bau-Berufsgenossenschaftsverwaltung und die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt am Main. Dort sind auch der Rettungshubschrauber Christoph 2 und ein Notarzteinsatzfahrzeug stationiert. Im Norden umfasst die Seckbacher Gemarkung die südliche Hälfte des Parkfriedhofes Heiligenstock, die Berger Warte, die Leopoldsäule und das Umspannwerk.

Die Nordgrenze des Huthparks bildet der Auerweg. Er verläuft auf der Trasse einer römischen Straße von der Mainkur über die Niedergasse in Seckbach, den Marbachweg und die Hügelstraße letztlich über die Elisabethenstraße auf Mainz zu.

Im Osten befinden sich – am höchsten Punkt der Wilhelmshöher Straße – die Schulen des Deutschen Buchhandels. Sie stehen an Stelle eines ehemaligen Putzmacherbetriebes, der Federn und andere Dekoration für Damenhüte fertigte.

Der Quellenwanderweg im Frankfurter Grüngürtel beginnt am Seckbacher Neubaugebiet Atzelberg und führt von dort 6 Kilometer über den Lohrberg in den benachbarten Stadtteil Bergen-Enkheim an insgesamt zwanzig Quellen vorbei.

Infrastruktur

 
Heinz-Herbert-Karry-Straße, früher: Rotenburger Straße, davor Teil der Seckbacher Landstraße
 
Teilweise oberirdische Verbindungstrecke der Frankfurter Stadtbahn zum Betriebshof Ost

Charakterisierung

Unter den Frankfurter Vororten hat Seckbach seine alte Dorfstruktur noch teilweise bewahrt. Neben Höchst steht das einstige Dorf für das am besten erhaltene fränkische Fachwerkensemble in Frankfurt.

Der Stadtteil besteht aus einem kleinen Mischgebiet im Westen und einem zusammenhängenden Wohngebiet, das etwa in der Mitte des Stadtteiles liegt. Ein Industrie und Gewerbegebiet ist im Südosten angesiedelt, in der Seckbacher Niederung. Es grenzt an Enkheim, den Stadtteil Riederwald und an Fechenheim.

Individualverkehr

Die wichtigste Straße der Seckbacher Kernbebauung ist die Wilhelmshöher Straße, die im Westen heute als Sackgasse mit rundem Wendehammer - an der Einhausung der A 661 - beginnt und in Bergen-Enkheim an der Einmündung zur Vilbeler Landstraße endet. Bis zum Zeitpunkt des Autobahnbaus stellte die Wilhelmshöher Straße eine Direktverbindung zur zentralen Bornheimer Berger Straße her. Eine weitere wichtige Straße ist die zu einem großen Teil zu Seckbach gehörende Borsigallee, die aus der Straße Am Erlenbruch abzweigt und auf der 100 Meter hinter der Seckbacher Ostgrenze die Bundesautobahn 66 beginnt. Die Nordwestgrenze Seckbachs wird durch die Friedberger Landstraße gebildet.

Öffentlicher Personennahverkehr

Der Stadtteil hat Anschluss an das Netz der U-Bahn Frankfurt. Im Süden liegt die als Stadtbahn ausgebaute Trasse der U7. Unmittelbar südlich der Grenze, im Riederwald, liegen die Stationen Johanna-Tesch-Platz und Schäfflestraße. Es folgen, auf eigenem Gebiet, die nachfolgenden Stationen Gwinnerstraße und Kruppstraße. Etwa 500 Meter von der Westgrenze Seckbachs entfernt, in Bornheim, liegt der U-Bahnhof Seckbacher Landstraße, welcher ab 1980 die Endstation von Frankfurts einziger komplett unterirdischer U-Bahnlinie U4 war. Seit Mitte Dezember 2008 fährt die U4 jedoch alle 15 bis 20 Minuten von der Seckbacher Landstraße weiter bis Riederwald und Enkheim, ab Station Schäfflestraße streckengleich mit der U7, somit auch oberirdisch. Ganz auf Seckbacher Gebiet befindet sich der Betriebshof Ost, der an beide Linien angeschlossen ist.

Fünf RMV-Buslinien verkehren in Seckbach. Das Neubaugebiet am Atzelberg wird seit 1970 durch die Buslinie 38 erschlossen. Die Buslinie 43 durchquert nahezu den gesamten Stadtteil. Die Buslinien 44 und F-41 fahren bis zur Leonhardsgasse und enden dort. Der Nachtbus n5 hat seine Haltestelle an der Leonhardsgasse.

Historie

Am 1. Juli 1905 wird die erste Trambahn nach Seckbach geführt, die Linie 22. Sie verkehrt zwischen der Bornheimer Saalburgstraße und der Wolffhardtschen Wirtschaft (heute: Eschweger Straße), wo sie eine Wendeschleife erhält.

Am 15. Oktober 1913 kommt auch die Trambahn-Linie 32 nach Seckbach. Sie endete bisher in der Lahmeyerstraße und wird nun über die Leonhardsgasse bis nach Bergen geführt.

1913 erreicht die Trambahn-Linie 2 ein erstes Mal Seckbach, sie bleibt aber zunächst ein kurzes Intermezzo. Sie übernimmt parallel zur Linie 22 die Hauptverkehrszeiten und den Sonntag, während die 22 für die übrige Zeit zuständig ist. 1914 ist dies wieder vorbei, die 22 bleibt erhalten. Ab 1928 jedoch entfällt die 22 zugunsten der Linie 2.

1950/51 wird wird die Strecke der Straßenbahn-Linie 32 durch die 20 übernommen.

Am 14. Oktober 1970 kommt das Ende der Straßenbahn-Linie 2, sie und ihr Streckenabschnitt zwischen Bornheim (Heidestraße) und Seckbach (Eschweger Straße) werden komplett eingestellt. Stattdessen übernimmt die Bus-Linie 38, die dafür auch das Neubaugebiet am Atzelberg durchquert.

1980 wird die Strecke der U 4 zwischen Konstablerwache und Seckbacher Landstraße als einzige komplett unterirdisch geführte U-Bahn-Linie Frankfurts eröffnet, der den Seckbachern versprochene Anschluss des Neubaugebietes am Atzelberg erfolgt jedoch nicht.

1986 entfällt die Straßenbahn-Linie 20. Ihre Aufgabe übernimmt die Linie 12. 1992 wird der Streckenabschnitt zwischen der Lahmeyerstraße und Bergen jedoch komplett stillgelegt. Die Gleise verbleiben weitgehend, nur an Kreuzungspunkten mit dem Autoverkehr werden die Gleise zurückgebaut, an anderen Stellen mit Asphalt überdeckt. Die Option zur Wiederinbetriebnahme, beispielsweise als Abzweig der Stadtbahn U 4, bleibt erhalten.

2007 wird die U 4 über die Seckbacher Landstraße hinaus bis zur Schäfflestraße im Riederwald verlängert, sie verliert damit ihren Status als einzige komplett unterirdisch geführte U-Bahn-Strecke. Zum Jahresende fährt die U 4 dann von dort weiter bis Enkheim, parallel zur U 7.

  • Trambahn-Linie 22: Bornheim, Saalburgstraße – Seckbach (Eschweger Straße) 1. Juli 1905 – 1928
  • Trambahn-Linie 2: Bornheimer Schule (Glauburgstraße) – Seckbach (Eschweger Straße) 1913/14 und 1928 – 14. Oktober 1970
  • Bus-Linie 38: seit 15. Oktober 1970 ursprünglich Seckbach, Atzelberg-Ost – Konstablerwache, inzwischen: Seckbach, Atzelberg-Ost – Bornheim Panoramabad
  • Bus-Linie 43: seit 1976/77 Bornheim-Mitte (Berger Straße/Saalburgallee) – Bergen-Ost (Marktstraße)


  • Trambahn-Linie 32: 15. Oktober 1913 – 1950/51
  • Straßenbahn-Linie 20: 1950/51 – 1986
  • Straßenbahn-Linie 12: 1986 – 28. Februar 1992
  • Bus-Linie 44: seit 1. März 1992 Seckbach, Leonhardsgasse - Fechenheim
  • Regionalbus-Linie F-41: seit 2007/08 Seckbach, Leonhardsgasse - Offenbach (Markt)
  • Nachtbus-Linie n5: seit 2007/08 Konstablerwache - Bornheim - Seckbach - Bergen - Enkheim - Riederwald - Bornheim - Konstablerwache


  • Eröffnung Betriebshof Ost: 12. Juli 2003

Bevölkerungsentwicklung

 
Die Berger Warte auf Seckbacher Gemarkung am mit 212,4 Metern höchsten Punkt Frankfurts
Jahr Einwohner
1477 245
1632 435
1636 300
1686 460
1753 630
1820 1.115
1900 2.800
1950 5.268
1960 8.000
1973 10.438
1997 9.806
2004 9.252

Im Jahr 2004 sind in Seckbach 9.252 Bürger mit Hauptwohnung gemeldet, der Ausländeranteil beträgt 20,1 Prozent bzw. 1.861 Menschen.

Kaufkraft

  • Kaufkraft-Kennziffer: 114,04
  • Kaufkraft je Einwohner: 21.942 Euro (2009)

Energie-Projekt

  • März 1994: Inbetriebnahme der Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage in der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Frankfurt am Main am Huthpark bzw. an der Festeburg. Herzstück sind drei BHKW-Motoren von Jenbacher und eine Absorptionskälteanlage von BBC York, die die Abwärme der Motoren im Sommer in Kälte für die Klimatisierung der Klinik umwandelt.

Kirchengemeinden

  • Evangelische Mariengemeinde
  • Katholische Gemeinde Maria Rosenkranz

Historie

  • Bergkirche St. Elisabeth in Kirchberg, früher Kreuzkirche (Wallfahrtskirche), 1178 erstmals urkundlich erwähnt, ab 1757 abgetragen
  • Peterskirche, aus den Steinen der Bergkirche errichtet, 1764 geweiht, ab 1834 als zweites Seckbacher Schulhaus genutzt, 1966 abgerissen

Kindergärten, -horte und -tagesstätten

  • Kindergarten der evangelischen Mariengemeinde
  • Kinderhort der evangelischen Mariengemeinde
  • Kindergarten der katholischen Gemeinde Maria Rosenkranz
  • Kindertagesstätte der katholischen Gemeinde Maria Rosenkranz
  • Kindergarten des Hufeland-Hauses
  • Waldkindergarten Wurzelkinder

Spielplätze

  • Spielplatz Alter Friedhof Seckbach
  • Spielplatz Am Atzelberg
  • Spielplatz Atzelberg Mitte
  • Spielplatz Huthpark Osteingang
  • Spielplatz im Huthpark an den Tennisplätzen
  • Spielplatz Lohrpark
  • Spielwiese im Huthpark
  • Spielwiese im Lohrpark
  • Wasserspielbecken im Lohrpark

Schwimmbad

  • Wasserspielbecken im Lohrpark (Mai – September)

Historie

  • Bezirksbad Seckbach, Zeuläckerstraße 1 (1957), seit 1975 Altenclubhaus

Öffentliche Schulen

Historie

Bibliothek

Die zur Stadtbücherei Frankfurt am Main gehörende Stadtteilbibliothek Seckbach legt den thematischen Schwerpunkt ihrer angebotenen Medien auf Angebote für Familien, Kinder und Jugendliche sowie Senioren. Sie ist auf dem Gelände der Friedrich-Ebert-Schule in der Arolser Straße angesiedelt.

Seniorenclubs

  • Caféteria und Seniorenangebote im Henry-und-Emma-Budge-Heim, Wilhelmshöher Straße 279
  • Seniorenclub Am Atzelberg, Atzelbergstraße 100-102
  • Seniorenclub Zeuläckerstraße, Zeuläckerstraße 1-3
  • Veranstaltungen für Bewohner des Hufelandhauses und der Umgebung, Wilhelmshöher Straße 34

Seniorenwohnanlagen, voll- und teilstationäre Pflege

  • Hufeland-Haus, Evangelischer Verein für Innere Mission e. V., Wilhelmshöher Straße 34
  • GSW - Gemeinnütziges Siedlungswerk GmbH, Wilhelmshöher Straße 43-43a
  • Henry- und-Emma-Budge-Alten- und Pflegeheim, Henry-und-Emma-Budge-Stiftung, Wilhelmshöher Straße 279

Arbeitsgemeinschaften

  • AG Basteln, Friedrich-Ebert-Schule
  • AG Chor, Friedrich-Ebert-Schule
  • AG Dichten und Malen am PC, Friedrich-Ebert-Schule
  • AG Englisch, Friedrich-Ebert-Schule
  • AG Experimente, Friedrich-Ebert-Schule
  • AG Fanreisen, Friedrich-Ebert-Schule
  • AG Flotter Schrott, Friedrich-Ebert-Schule
  • AG Fotografie, Friedrich-Ebert-Schule
  • AG Fußball für Mädchen und Jungen, Friedrich-Ebert-Schule
  • AG Hockey, Friedrich-Ebert-Schule
  • AG Inline Skaten und Klettern, Friedrich-Ebert-Schule
  • AG Lernen am PC, Friedrich-Ebert-Schule
  • AG Kochen, Friedrich-Ebert-Schule
  • AG Mathematik, Friedrich-Ebert-Schule
  • AG Musical, Friedrich-Ebert-Schule
  • AG HipHop, Friedrich-Ebert-Schule
  • AG Schach, Zentgrafenschule
  • AG Schülerzeitung, Friedrich-Ebert-Schule
  • AG Streitschlichter, Friedrich-Ebert-Schule
  • AG Tischtennis, Friedrich-Ebert-Schule
  • AG Trommeln, Friedrich-Ebert-Schule
  • AG Vorlesen, Friedrich-Ebert-Schule

Ensembles

  • Gospelchor der evangelischen Mariengemeinde
  • Posaunenchor der evangelischen Mariengemeinde
  • Ökumenischer Kirchenchor der Mariengemeinde und der Gemeinde Maria Rosenkranz
  • Karnevalabteilung Die Meckerer, Turnverein Seckbach 1875
  • Kinder- und Jugendchor der katholischen Gemeinde Maria Rosenkranz
  • Chor der Friedrich-Ebert-Schule
  • Chor der Sängervereinigung 1875 Seckbach e. V.
  • Theatergruppe Marimotz 1981
  • Nusa-Irama-Ensemble, Angklung-Musik und Tanz aus Aceh, Indonesien

Vereinsleben

Um einen Einblick in die vielfältigen Aktivitäten des Stadtteils zu geben, werden an dieser Stelle auch inaktive Vereine aufgelistet. Zur Vereinfachung einer Suche nach aktuell aktiven Vereinen, Clubs und Gruppierungen sind diese fett hervorgehoben:

  • Arbeitergesangverein Eintracht, später Volkschor Eintracht (1946 Zusammenschluss zur Sängervereinigung)
  • Arbeiterwohlfahrt, Ortsverein Seckbach
  • Bezirks-Verein Frankfurt a. M.-Seckbach (aufgelöst)
  • Bürgervereinigung Seckbach e. V. 1977
  • CDU Stadtbezirksverband Seckbach
  • CVJM Seckbach
  • Die Grünen Frankfurt-Ost, Fechenheim, Riederwald, Seckbach
  • Die Linke Stadtteilgruppe Bergen-Enkheim, Fechenheim, Riederwald, Seckbach
  • FDP Fechenheim/Riederwald/Seckbach
  • Festausschuss 1100 Jahre Seckbach e. V. (aufgelöst)
  • Förderkreis Historisches Rathaus Seckbach e. V.
  • Förder- und Freundeskreis der Zentgrafenschule Frankfurt am Main-Seckbach e. V.
  • Förderverein der Friedrich-Ebert-Schule e. V.
  • Freiwillige Feuerwehr Seckbach e. V. 1873
  • Freizeitclub Fortuna
  • Fußball-Club Kornblume 1902 (am 25. Mai 1903 umbenannt in Fußball-Gesellschaft Seckbach 02)
  • Fußball-Gesellschaft Seckbach 02 e. V.
  • Gesang-Verein Germania Frankfurt a. M.-Seckbach 1890 (1946 Zusammenschluss zur Sängervereinigung)
  • Gesangverein Heiterkeit (1946 Zusammenschluss zur Sängervereinigung)
  • Gesangverein Liederlust Frankfurt a. M.-Seckbach 1875 (1946 Zusammenschluss zur Sängervereinigung)
  • Gewerbering Seckbach e. V.
  • Interessengemeinschaft Seckbacher Vereine e. V.
  • Kaninchen- und Geflügelzuchtverein Ffm.-Seckbach (heute Kleintierzuchtverein Seckbach 1912)
  • KIDS Seckbach im Verein in der Stadt KIDS Frankfurt e. V.
  • Kleingärtnerverein Lohrberg e. V. 1920
  • Kleintierzuchtverein Seckbach 1912
  • Kriegerverein Seckbach (aufgelöst)
  • Kultur- und Sportring 1954 Frankfurt a. M.-Seckbach e. V. (2001 in Kultur- und Geschichtsverein gewandelt)
  • Kultur- und Geschichtsverein 1954 Frankfurt a. M.-Seckbach e. V.
  • K.U.S. Kleine Unternehmer Seckbach (im Jahr 2000 umbenannt in RunningBembels)
  • Landfrauenverein Seckbach 1980
  • Männer- und Arbeiterverein Seckbach 1897 (aufgelöst) als Vorläufer der katholischen Gemeinde Seckbachs
  • Männergesangverein Seckbach (1946 Zusammenschluss zur Sängervereinigung)
  • Männer-Koch-Club Frankfurt-Seckbach 1979
  • MainÄppelHaus Lohrberg Streuobstzentrum e. V.
  • Mittwochs-Gesellschaft Seckbach 1919 (Theater, Musik, Gesang – aufgelöst)
  • Musik-Verein Seckbach 1895 (1946 Zusammenschluss zur Sängervereinigung)
  • Musikverein Seckbach 1974
  • Naturschutzgruppe Seckbach im BUND
  • Nusa Irama e. V.
  • Obst- und Gartenbaugenossenschaft GmbH Frankfurt 1920 (1923 gewandelt in Obst- und Gartenbauverein Lohrberg, 1934 gewandelt in Kleingärtnerverein Lohrberg e. V.)
  • Obst- und Gartenbau-Verein Frankfurt a. M.-Seckbach 1907 (1985 aufgelöst)
  • Ortsbauernverband Seckbach 1946
  • Radfahrer-Verein Wanderfalke Frankfurt a. M.-Seckbach 1904 (aufgelöst)
  • Radfahrer-Verein Germania Frankfurt a. M.-Seckbach e. V. (27. Januar 1901 gegründet, aufgelöst)
  • RunningBembels 1996 (vor 2000: K.U.S.)
  • Sängervereinigung 1875 Ffm.-Seckbach e. V.
  • SeniorenNet Rhein-Main e. V.
  • SPD Ortsverein Seckbach
  • Taubensport
  • Tennisverein Heimgarten 1912 e. V.
  • Theatergruppe Marimotz 1981
  • Tischtennisclub Atzelberg 1974 (aufgelöst)
  • Turnverein Seckbach 1875 e. V.
  • Volkschor Eintracht Frankfurt a. Main-Seckbach 1910 (1946 Zusammenschluss zur Sängervereinigung)
  • Wanderverein Phönix 1919 (aufgelöst)
  • Ziegen-Zucht-Verein Frankfurt a. M.-Seckbach (aufgelöst)

Angebotene Sportarten

Sportplätze

  • Spielwiese im Lohrpark
  • Sportanlage Riederwald, Gustav-Behringer-Straße 10 (auf Seckbacher Gemarkung)
  • Sportanlage Seckbach Süd, Hochstädter Straße 22 a

Turn- und Sporthallen

  • Sporthalle Friedrich-Ebert-Schule, Arolser Straße
  • Vereinsturnhalle Am Schießrain 2
  • Turnhalle Zentgrafenschule, Wichernstraße/Hochstädter Straße
  • Turn- und Schwimmhalle der Pestalozzischule (auf Seckbacher Gemarkung für den Riederwald), Vatterstraße

Veranstaltungen

Lohrbergfest

Hauptartikel: Lohrberg (Frankfurt)

  • Das im Mai stattfindende Lohrbergfest, eine leichtathletische Sportveranstaltung, zieht seit 1951 in jedem Jahr Hunderte von Kindern und Jugendlichen sowie viele ehrenamtliche Helfer auf Frankfurts Hausberg. Das Lohrbergfest wird vom Turnverein Seckbach 1875 für den Turngau Frankfurt ausgerichtet. Bei allzu widriger Witterung wird jeweils ein Ausweichtermin im September angeboten.

Karlinchenkerb

Hauptartikel: Huthpark

  • Die traditionelle Seckbacher Karlinchenkerb zog noch in den 1960er Jahren mehr als 30.000 Besucher an. Erste Belege über ihre Durchführung finden sich schon aus dem Jahr 1902. 1968 musste sie wegen der Errichtung der Neubauten am Atzelberg von ihrem angestammten Platz Im Staffel/Atzelberg vorübergehend in die Hochstädter Straße, in den 1970er Jahren in den Huthpark ausweichen. Nach den Aufzeichnungen des Institutes für Stadtgeschichte fand 1972 im Huthpark die 253. Karlinchenkerb statt.

Erzeugnisse

Bekanntestes Erzeugnis Seckbachs dürfte der Frankfurter Lohrberger Hang Riesling sein, ein regelmäßig prämierter Wein der östlichsten Weinlage des Weinbaugebietes Rheingau. Ausgeschenkt wird er beispielsweise in der Lohrbergschänke und im MainÄppelHaus auf dem Lohrberg, aber auch in der Weinstube des Römers. Der Weinberg am Lohrberger Hang gehört dem Weingut der Stadt Frankfurt am Main.

Das seit 1968 in Seckbach ansässige Unternehmen Hormosan Pharma in der Wilhelmshöher Straße hat sich auf pharmazeutische Präparate spezialisiert, die gegen Erkrankungen des Zentralen Nervensystems (ZNS) wirken.

Geschichte

Das Heimatmuseum Seckbach befindet sich in der Wilhelmshöher Straße 124 auf dem Gelände der Zentgrafenschule.

Etymologie

Der Ortsname Seckbach leitet sich vom mittelhochdeutschen Seckibah ab, das Sickerwasser bedeutet. Diese Bezeichnung wird urkundlich erstmals im Jahr 880 (villa Seckibah) erwähnt. Zurückzuführen ist sie auf die Quellen, die auf dem Lohrberg und zu dessen Füßen entspringen und im Ried versickern. Der Name des Ortes kann römischen, alemannischen oder fränkischen Ursprungs sein, so das Institut für Stadtgeschichte der Stadt Frankfurt am Main. Die Silben aha, ah, aqua bedeuten Wasser. Eine Urkunde von 947 belegt eine Schenkung Kaiser Ottos I. Wetti zu Frankfurt über eine königliche Hube Land zu Seggibah. Im Lorscher Reichsurbar, dem einzig bekannten Güterverzeichnis der karolingischen Zentralverwaltung, wird die villa Seckebac erwähnt. Es wird angenommen, dass es für König Ludwig den Deutschen zwischen 830 und 850 zusammengestellt worden ist. Dieses Verzeichnis gelangte in das Archiv des Klosters Lorsch, wurde dort abgeschrieben und im 12. Jahrhundert mit den Besitznachweisen des Klosters zum Codex Laureshamensis zusammengeführt. Der Frankfurt Bürger Ulricus Longus und seine Gattin Gertrud vermachten dem Kloster Haina bei Frankenberg im Jahr 1238 ihre Güter zu Seckebach.

Mundart

Die Original Seckbacher Mundart war mit der der Wetterau verwandt, wird in Seckbach jedoch kaum noch gesprochen. Sie unterschied sich deutlich von der Frankfurter Mundart. Nach der Eingemeindung zu Frankfurt im Jahr 1900 und durch den Zuzug vieler neuer Einwohner aus dem Raum Frankfurt sowie durch Heimatvertriebene nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich die Seckbacher Mundart in den zurückliegenden Jahrzehnten stark der Frankfurter Mundart angenähert.

Ein despektierlicher Frankfurter Ausspruch gegenüber Frauen, die Probleme haben, auf hohen Absätzen zu laufen, lautet:Pariser Schuh unn Seckbäscher Fieß! (= Pariser Schuhe und Seckbacher Füße). Den Spruch kannte man auch in Seckbach. Im damals noch Wetterauer Dialekt hieß er: Pariser Schuckelscher [Schühchen] unn Seckbescher Feuß.

Frühzeit

Der Alt-Main hatte zwischen dem Seckbacher Lohrberg, einem Ausläufer des Berger Hangs, und dem Bornheimer Hang zahlreiche Flussarme ausgebildet, die nach der letzten Eiszeit versumpften. Es bildete sich ein Auenwald, den die Franken im fünften und sechsten Jahrhundert größtenteils rodeten. Als Relikte zeugen noch heute der Sausee (auch: Säusee) und das Seckbacher Ried davon.

Archäologie

Seckbacher Kohletier

Durch Ausgrabungen der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft (seit November 2008: Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung) Ende des 19. Jahrhunderts wurden zu Füßen des Lohrberges Relikte eines fossilen Säugetieres aus dem Eozän entdeckt, das vor etwa 55,8 Millionen Jahren begann und vor etwa 33,9 Millionen Jahren endete. Das Tier wurde in der Größe eines großen Ochsen beschrieben. Prof. Friedrich Kinkelin, damaliger Sektionär der geologisch-paläonthologischen Abteilung Abteilung des Senckenberg-Museums, ordnete die Fundstücke der Gattung des Flusschweines (Hippopotamus) zu und beschrieb sie als neue Art, der er nach dem Fundort den Namen Hippopothamus seckbachensis gab. Diese Bezeichnung hat man allerdings wieder revidiert, als auch Zähne dieses Tieres gefunden wurden. Die Gattungszuordnung war nun nicht mehr aufrecht zu halten. Das Tier erhielt den neuen Namen Anthracotherium seckbachense, das Seckbacher Kohletier. Der Seckbacher Volksmund war nicht ganz so förmlich und benannte es seinerseits rasch in Seckbacher Kohlensau um. In seiner Größe entsprach das Tier einem Flusspferd. Der Bezug zur Kohle ergibt sich aus dem Umstand, dass nahe des Lohrberges einst untertage Kohle abgebaut worden ist und die Relikte des Tieres in etwa 17 Metern Tiefe in den Bergwerksschächten lokalisiert wurden.

Bodendenkmäler

In Seckbach wurden neben prähistorischen Bodendenkmälern die Relikte eines römischen Gutshofes Am Klingen und die Reste einer Jupitergigantensäule aus römischer Zeit entdeckt, jetzt im Historischen Museum in Frankfurt. Funde aus römischer Zeit wurden im Jahr 1877 unter anderen in der Niedergasse 7 gemacht, im Pfarrgarten im Jahr 1888 und 1909. Durch die heutige Niedergasse führte zur Zeit um Christi Geburt eine Straße von der römischen Stadt Nida (Heddernheim) zum Main. Zu den römischen Fundstücken gehören neben der Straße auch Brunnen, Ziegel, Geräte und Münzen.

Entdeckt wurden die Grundmauern der Bergkirche St. Elisabeth (ab 1757 abgetragen) im ausgegangenen Ort Kirchberg, der früher zwischen Seckbach und Bergen lag, etwa auf der Höhe der jetzigen Schulen des Deutschen Buchhandels südlich der Wilhelmshöher Straße. Sie hieß zur Zeit der Beulenpest Kreuzkirche und war Wallfahrtskirche. Innerhalb dieser Grundmauern konnten weitere Grundmauern einer noch älteren kleineren Kirche lokalisiert werden. Die ehemalige Bergkirche St. Elisabeth war bedeutend größer als die spätere Seckbacher Peterskirche und die heutige Marienkirche.

Mittelalter

Nach heutigen Erkenntnissen wird Seckbach am 17. November 880 erstmals urkundlich als Seckibah erwähnt. Das Frankfurter Institut für Stadtgeschichte geht jedoch davon aus, dass eine erste Erwähnung bereits zwischen 830 und 850 angesetzt werden kann (Professor Klötzer). Eine Urkunde von König Karl III. (Karl der Dicke) vom 2. Dezember 882 bestätigt Schenkungen Ludwigs des Deutschen an die Kapelle zu Frankfurt (Salvatorstift), die einmal auf dem Gelände des heutigen Frankfurter Domes St. Bartolomäus stand. Die Urkunde bezieht sich unter anderem auf das Lehen des Ruotker von drei Huben Land mit Weinbergen in Seckibah, die erste Erwähnung des Weinanbaus in Seckbach, den man somit bis ins frühe Mittelalter belegen kann. Um das Jahr 950 leben Mönche in Seckbach.

1178 wird in einer Mainzer Urkunde der ausgegangene Ort Kirchberg erstmals erwähnt. Kirchberg lag zwischen Seckbach und Bergen. Die Kirchberger Kirche, auch als Bergkirche St. Elisabeth bekannt, war anfänglich die reformierte Pfarrkirche von Seckbach, Bergen und Enkheim. Sie wurde ausweislich archäologischer Erkenntnisse auf den Grundmauern eines römischen Heiligtums errichtet, an einer Stelle, wo vor ihr bereits eine andere, kleinere Kirche gestanden hatte. Z. Zt. der Beulenpest war sie Wallfahrtskirche und hieß Kreuzkirche. Eine Renovierung lässt sich für 1437 belegen. Ab 1737 war sie baufällig.

Um das Jahr 1200 sind die Schelme von Bergen Lehnsherren in Seckbach. Im Jahr 1255 bekommt Hanau ein Sechstel von Seckbach. 1303 erfolgt in einem Weistum, einer Aufzeichnung von Rechtsgewohnheiten, eine Neuregelung des Landrechtes Bornheimerberg. Ludwig der Bayer verpfändet die Grafschaft Bornheimerberg an die Grafen von Hanau (Ulrich I.).

Gemeindewappen

 
Seckbacher Wappen mit grüner Wolfsangel

Das Gemeindewappen Seckbachs zeigt eine so genannte Wolfsangel, ein grausames Jagdgerät und eine heraldische Figur des Mittelalters, die auf Grenzsteinen der Seckbacher Gemarkung gefunden wurde. Sie ist jedoch nicht spezifisch für Seckbach, da sie in vielen Familien- und Gemeindewappen verwendet wird. Die Wolfsangel ist im Original des Seckbacher Gemeindewappens in grün auf silbernem Grund ausgeführt. Einige Seckbacher Vereine führen die Wolfsangel in ihrem Vereinswappen, um ihren engen örtlichen Bezug kenntlich zu machen.

Die Wolfsangel steht auf der Liste verbotener rechtsextremer Zeichen und Symbole und darf nach § 86a StGB in der Bundesrepublik Deutschland auch in abgewandelter Form nicht verwendet oder öffentlich gezeigt werden. Historische Gemeinde- und Vereinswappen mit dem Symbol der Wolfsangel sind von diesem Verbot allerdings nicht betroffen. Es betrifft hingegen modifizierende Bearbeitungen, die der historischen Darstellung nicht entsprechen sowie aus dem historischen Kontext gelöste Abbildungen der Wolfsangel.

Seckbach in der Grafschaft Hanau

Seckbach gehörte zum Amt Bornheimerberg, das seit 1320 zur Grafschaft Hanau, nach einer Landesteilung 1456 zur Grafschaft Hanau-Münzenberg gehörte.

 
Seckbacher Rathaus von 1542-1900, seit 1993 Bürgerhaus, Foto vom 20. Mai 2009

Die Seckbacher erhielten gleichwohl 1438 das Recht, in Kriegszeiten hinter den Stadtmauern von Frankfurt Zuflucht zu nehmen (Frankfurter Burgrechtsrolle). Im Bauernkrieg forderten die Seckbacher am 3. Mai 1525 von Graf Philipp II. von Hanau-Münzenberg unter anderem die Begründung der ihnen aufgebürdeten Lasten und das Recht, ihren Pfarrer selbst zu wählen. Der als Rädelsführer ausgemachte Zentgraf und sein Büttel wurden daraufhin ihrer Ämter enthoben, und die Seckbacher mussten den Huldigungseid erneut leisten. 1542 wurde das Seckbacher Rathaus errichtet. Im Zuge der Reformation wurde Seckbach, obwohl im Hanauischen gelegen, unter Frankfurter Einfluss lutherisch. Als Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg 1595 in seiner Grafschaft das reformierte Bekenntnis im Sinne Zwinglis einführte, blieben die Seckbacher in ihrer Mehrheit dem lutherischen Bekenntnis weiter verbunden

Im Dreißigjährigen Krieg zerstörten kaiserliche Truppen im Januar 1635 Seckbach zu zwei Dritteln. Die Einwohner waren im November 1634 hinter die Landwehr nach Bornheim und Frankfurt geflohen und kehrten erst im Frühjahr 1636 zurück. In dieser Zeit der "Ausflucht" verstarben 129 der Seckbacher Einwohner, vor allem Kinder, Jugendliche und Frauen, was etwa einem Drittel der Bevölkerung entsprach.

1642 starb Graf Johann Ernst von Hanau-Münzenberg. Damit war die reformierte Linie Hanau-Münzenberg erloschen. Gemäß einem Erbvertrag aus dem Jahr 1610 erbte Graf Friedrich Casimir aus der lutherischen Linie Hanau-Lichtenberg nun auch die Grafschaft Hanau-Münzenberg. Dies führte in den nächsten Jahrzehnten dazu, dass neben der reformierten Landeskirche in der ehemaligen Grafschaft Hanau-Münzenberg auch eine lutherische Landeskirche entstand. In fast allen Orten der Grafschaft entstanden so nach einigen Jahrzehnten neben den reformierten auch lutherische Gemeinden. In Seckbach manifestierte sich eine solche bereits in den 1660er Jahren in enger Bindung an das Frankfurter Dorf Bornheim.

 
Alte Lutherische Schule Seckbachs von 1709, Wilhelmshöher Straße 135, Foto vom 23. Mai 2009

Zum Missfallen der auch für Seckbach zuständigen reformierten Pfarrer in Bergen wurden lutherische Gottesdienste im Seckbacher Rathaus abgehalten. Von 1673 an stand dafür die herrschaftliche Kelter in der heutigen Wilhelmshöher Straße 158 zur Verfügung, die damals noch ein erstes Obergeschoss besaß, das als Kirchenraum diente. 1707 wurde die Bauerlaubnis für die Marienkirche erteilt. 1709 entstand das erste lutherische Schulgebäude (Wilhelmshöher Straße 135), doch reichten die Anfänge der lutherischen Schule bis in die 1660er Jahre zurück. Der Unterricht fand zunächst im Seckbacher Rathaus statt. Am 7. September 1710 wurde die lutherische Marienkirche eingeweiht, am damaligen südlichen Ende des Dorfes in einem Weinberg, den die lutherische Gemeinde von Johann Heinrich Schelm von und zu Bergen für 110 Gulden und 15 Albus sowie einen Acker in der Fahrenkaut erworben hatte. Für den Bau erbrachte die Gemeinde 517 Gulden und 15 Albus. Die Kalksteine stammen aus dem Berkersheimer Feld, die Basaltecksteine aus der Bockenheimer Kaute und die roten Sandsteine aus dem Heidenfeld bei Aschaffenburg. Erstes in der Marienkirche getauftes Kind war Johannes Fink am 17. Oktober 1710, die ersten Brautleute hießen Simon Heußler und Agnes Fritz.

Mit Graf Johann Reinhard III. starb 1736 der letzte Hanauer Graf, und der Hanau-Münzenberger Landesteil gelangte aufgrund eines Erbvertrages aus dem Jahr 1643 an die Landgrafschaft Hessen-Kassel.

In der Folgezeit kam es zu relativem Wohlstand durch den Verkauf von Obst, Gemüse, Milch und Eiern an das nahe Frankfurt, und nicht zuletzt durch den Wein vom Lohrberg.

Seckbach in der Landgrafschaft Hessen-Kassel

Im Jahr 1756 vermerkt der Geheime Rat Hanau Beschwerden über das Läuten der Glocke in der Bergkirche, so das Hessische Staatsarchiv in Marburg (HStAM) unter der Bestandsnummer 80 5609. 1757 wurde die Glocke gestohlen und mit dem allmählichen Abbruch des Gotteshauses begonnen. Im Siebenjährigen Krieg wurden Steine der Bergkirche St. Elisabeth und ihrer Friedhofsmauer von den Sächsischen Reitern, die 1762 auf dem „Warthfeld über dem Lohr“ lagerten, zur Befestigung von Wegen verwendet. Ein anderer Teil der Steine wurde für den Bau der reformierten Peterskirche am damaligen östlichen Ortsausgang Seckbachs benutzt. Reformierte Gottesdienste wurden in der Bergkirche St. Elisabeth noch bis zum 9. September 1764 abgehalten, dann zog die Gemeinde mit ihrem Pfarrer Petri in die neue Seckbacher Peterskirche um. Die Bergkirche war zu jener Zeit die Pfarrkirche der Seckbacher reformierten Gemeinde. Diese Kirche, "ein groß Gebäu", stand südlich der Wilhelmshöher Straße gegenüber den heutigen Schulen des Deutschen Buchhandels. Sie war deutlich größer als die Peterskirche oder die Marienkirche.

Im Siebenjährigen Krieg kommt es am 13. April 1759 zur Schlacht bei Bergen. Herzog Ferdinand von Braunschweig, Schwager des Preußenkönigs Friedrichs des Großen, will das von dem mit Österreich verbündeten Frankreich besetzte Frankfurt einnehmen. Ihm steht eine französisch geführte Armee unter dem Herzog von Broglie gegenüber. Diese hat vor Ankunft des Braunschweigers Stellung bezogen, unter anderem beidseitig der Gemarkungsgrenze von Seckbach und Bergen-Enkheim. Broglies Befehlsstand befindet sich an der Berger Warte auf Seckbacher Gebiet, der des Braunschweigers letztlich südwestlich der Berger Flur Am Hohen Stein. Die Schlacht entfaltet sich östlich und nördlich des ummauerten Dorfes Bergen und im Ort selbst. In der Nacht zieht sich der Braunschweiger unverrichteter Dinge zurück. Die Schlacht bei Bergen war die blutigste, die je auf dem Gebiet des heutigen Landes Hessen geschlagen wurde. Die beidseitigen Verluste - Tote und Verwundete - werden auf fünf- bis neuntausend beziffert: Die Spannbreite erklärt sich daraus, dass französischerseits alle Verlustangaben unterdrückt wurden.

1757 wird die so genannte Bergkirche im benachbarten Ort Kirchberg zwischen Seckbach und Bergen abgetragen. 1764 wird die reformierte Peterskirche geweiht. Sie befindet sich am östlichen Ortsausgang Richtung Kirchberg und Bergen. 1779 wird Seckbachs Industrie (in der Seckbacher Niederung) lobend in einer Zeitung erwähnt, im Hanauischen Magazin.

 
Ehrensäule zur Kaiserkrönung von Leopold II. in Frankfurt 1790

1790 übernimmt der Landgraf zu Hessen Wilhelm IX. in der - allerdings trügerischen - Hoffnung auf die Kurfürstenwürde die Sicherung von Kaiserwahl und -krönung. Die Lagerfront erstreckt sich über fast zwei Kilometer vom Landgraben in Bergen bis zum Abzweig der heutigen Alten Frankfurter Straße von der Friedberger Landstraße. Mittig hinter der Lagerfront befindet sich auf dem Gelände des jetzigen Umspannwerks das Hauptquartier. Dort empfängt Wilhelm IX. am 11. Oktober Kaiser Leopold II. in einem türkischen Zelt zu einem Gastmahl. 40.000 Schaulustige sollen zugegen gewesen sein. Zur Erinnerung lässt Wilhelm IX. einen Gedenkstein setzen, die sogenannte Leopoldsäule. Bei der Errichtung des Umspannwerks wird sie zusammen mit dem Zeltstein an dessen Nordwestecke versetzt. Der ursprünglich lokale Bezug des Monuments ist damit verloren.

Im Jahr 1792 lagern französische Revolutionstruppen an der Festeburg, preußische und hessische Truppen lagern an der Friedberger Warte. 1796 sind die Franzosen in Frankfurt einmarschiert, die österreichischen Truppen beziehen in Seckbach Quartier. 1810 – 1813 gehört Seckbach zum Großherzogtum Frankfurt. Ende des Jahres 1813 lagern russische, österreichische und preußische Truppen rund um Frankfurt, Seckbach wird wieder kurhesssisch. Im Jahr 1820 hat Seckbach 1.115 Einwohner. In den Jahren zwischen 1829 und 1834 wird der Weg nach Bergen ausgebaut, die von Obstbäumen gesäumten Gassen Seckbachs werden umpflastert.

Mindestens im 19. Jahrhundert gab es zu Füßen des Lohrberges einen Braunkohleabbau, der untertage in bis zu 17 Meter Tiefe liegenden Bergwerkschächten ausgeführt wurde, wegen mangelnder Rentabilität jedoch wieder eingestellt wurde. In einer der untersten Schichten fand man Knochen und Zähne eines Tieres aus dem Eozän, das zunächst als ein Wasserschwein von der Größe eines großen Ochsen, dann jedoch als neue Art beschrieben wurde. Das Anthracotherium seckbachense, das Seckbacher Kohlentier, wurde im Volksmund zur Seckbacher Kohlensau. Anthracotherien (engl. coal beast) sind eine mit den Schweinen verwandte ausgestorbene Gattung von der Größe eines Nilpferdes. Die Knochen der Seckbacher Kohlensau sind heute im Senckenbergmuseum untergebracht.

1818 beschließen die reformierte Kirche und die lutherische Kirche in der Grafschaft Hanau ihre Vereinigung zur evangelischen Kirche, was später als (Hanauer Union) bezeichnet wird. In Seckbach wird der Zusammenschluss zum 1. Januar 1821 vollzogen. Die fortan nicht mehr benötigte reformierte Peterskirche wurde für 600 Gulden an die politische Gemeinde Seckbach verkauft und 1834 zu einer Schule mit zwei Klassenräumen und zwei darüber liegenden Lehrerwohnungen umgebaut. Ein weiterer Umbau in den - wahrscheinlich - 1880er Jahren fügt der einstigen Kirche ein Treppenhaus an und verwandelt die Lehrerwohnungen in Klassenzimmer. Nach dem Zweiten Weltkrieg dient das Gebäude der Seckbacher evangelischen Gemeinde bis 1951 als Gotteshaus. Dann wird die 1943 zerstörte Marienkirche neu geweiht. Die barocke Peterskirche wird 1966 von der Bäckerei Schaan erworben und wegen Baufälligkeit abgerissen.

1843 setzt die in der Seckbacher Niederung angesiedelte Eisenfabrik Fries als erstes Unternehmen im Frankfurter Raum eine Dampfmaschine ein. 1868 erbaute das Unternehmen den Frankfurter Eisernen Steg. Im gleichen Jahr wird die Schriftgießerei Flinsch gegründet.

1848 gründen die Seckbacher eine Krankenkasse. Der Beitrag betrug drei Kreuzer pro Woche. 1855 hat Seckbach 1.564 Einwohner, der Erlös der Kirschenernte wird auf 10.000 Gulden p. a. geschätzt.

Seckbach in Preußen

  • Nach dem verlorenen Preußisch-Österreichischen Krieg, bei dem es auf Seiten der Verlierer teilnahm, wird 1866 das Kurfürstentum Hessen – und damit auch Seckbach – von Preußen annektiert. Seckbach hat zu dieser Zeit 1.600 Einwohner.
  • 1873 – 54 Aktive gründeten in der damals noch selbstständigen Gemeinde die Freiwillige Feuerwehr Seckbach.
  • 1875 – Der Gesangverein Liederlust und der Turnverein Seckbach werden gegründet.
  • 1879 – Die Neue Schule (heutige Zentgrafenschule) wird errichtet, die Alte Lutherische Schule Seckbachs verliert ihre Funktion.
  • 1883 – Die Alte Lutherische Schule Seckbachs wird wieder genutzt, da das Gebäude der Neuen Schule für die stark ansteigenden Schülerzahlen schon nicht mehr ausreicht. Die Freiwillige Feuerwehr nutzt einen Teil des Erdgeschosses des Rathauses als Gerätehaus.
  • 1886 – Seckbach kommt zum Landkreis Frankfurt am Main.
  • 1890 – Der Gesangverein Germania wird gegründet, sein Motto lautet: Das deutsche Lied ist unser Hort, und unser Spruch: Ein Mann, ein Wort.
  • 1895 – Der Musik-Verein Seckbach wird gegründet, Dirigent ist Alwin Goethe.
  • 1897 – Der katholische Männer- und Arbeiterverein wird gegründet, er gilt als Vorläufer der katholischen Gemeinde Seckbachs.
  • 1898 – Die Freiwillige Feuerwehr hat 100 Aktive, eine Gesangsabteilung, einen Trommler- und einen Pfeifenchor. Bei Bränden wird sie auch zu den Nachbargemeinden Bergen-Enkheim, Eckenheim, Fechenheim und Preungesheim gerufen.

Seckbach als Frankfurter Stadtteil

 
Mit solchen Triebwagen fuhr die erste Trambahn (damalige Bezeichnung) von der Bornheimer Saalburgstraße nach Seckbach, die Linie 22
 
K-Triebwagen der Linie 2 (Bj. ab 1954) mit Fahrtziel Seckbach, Fahrtstrecke vom Bornheimer Depot in der Heidestraße (später Heerstraße, Praunheim) bis zur Eschweger Straße in Seckbach
 
K-Triebwagen der Linie 2 (Bj. ab 1954) mit Fahrtziel Seckbach, Seitenansicht
 
Ein original Seckbacher Erzeugnis, der Lohrberger Hang Riesling
 
Vorplatz und Eingang zum Innenhof des Ehrenmales für die Seckbacher Gefallenen der Weltkriege im Lohrpark auf dem Lohrberg
 
Friedrich-Ludwig-Jahn-Denkmal im Lohrpark auf dem Lohrberg
 
Heinz-Herbert-Karry-Straße, Standort auf der Einhausung der A661, Blickrichtung Atzelberg
 
Heutiger Anfang der Wilhelmshöher Straße, früher Teil der Berger Straße
 
Hufeland-Haus
 
Marienkirche, Partie an der Wilhelmshöher Straße
 
Historischer Friedhof der Marienkirche an der Wilhelmshöher Straße, 1710 geweiht
 
Heimatmuseum Seckbach im ehemaligen Pedellhaus der Neuen Schule (heute: Zentgrafenschule) an der Wilhelmshöher Straße
 
Alte Straßenbahngleise der Linie 20 (früher: 32, zuletzt: 12) hinter dem Seckbacher Bitzweg
 
Henry-und-Emma-Budge-Heim in der Wilhelmshöher Straße
 
Einfahrt zu den Schulen des Deutschen Buchhandels an der Wilhelmshöher Straße
 
Blick vom Gustav-Behringer-Weg neben dem Betriebshof Ost zum Hufeland-Haus
 
Relikte des ehemaligen Großsenders Heiligenstock von Radio Frankfurt (später Hessischer Rundfunk (hr)
  • 1900 – Per 1. Juli wird Seckbach zu Frankfurt eingemeindet, gleichzeitig mit Oberrad und Niederrad. Seckbach bringt 2.800 Einwohner, 75 landwirtschaftliche Betriebe, vor allem aber 1.000 Hektar Land in die Stadt ein. Nach der Eingemeindung entsteht die Wilhelmshöher Straße, deren Teilabschnitte sich aus drei bisherigen Straßen bilden. Die Neue Schule Seckbachs erhält den Namen Zentgrafenschule.
  • 1901 – Der für die neue Nutzung notwendig gewordene Umbau des Rathauses wird abgeschlossen. Die Villenkolonie Heimgarten entsteht, wegen ihres Akademikeranteils im Seckbacher Volksmund auch Tintenfass genannt. Der Radfahr-Verein Germania wird gegründet.
  • 1902 – Der Fußball-Club Kornblume, in Anspielung auf die Lieblingsblume Kaiser Wilhelms II., wird gegründet. Die Karlinchenkerb findet statt.
  • 1903 – Seckbach erhält eine katholische Gemeinde. Sie unterhält eine kleine Kapelle in der Siedlung Im Heimgarten. Der Fußball-Club Kornblume benennt sich am 25. Mai in Fußball-Gesellschaft Seckbach 02 um.
  • 1904 – Der Radfahrer-Verein Wanderfalke Frankfurt a. M.-Seckbach wird gegründet.
  • 1905 – Am 1. Juli erhält Seckbach eine Trambahnverbindung, die Linie 22 (später 2). Sie endet mit einer Wendeschleife an der Wolffhardtschen Wirtschaft (heutige RMV-Haltestelle Eschweger Straße) und verbindet den neuen Stadtteil mit der Bornheimer Saalburgstraße.
  • 1907 – Der Obst- und Gartenbauverein wird gegründet.
  • 1910 – Das Industriegebiet in der Seckbacher Niederung wird ausgebaut (bis zur heutigen Borsigallee). Der Volkschor Eintracht wird gegründet.
  • 1910-1913 – Der Huthpark entsteht als Naherholungsgebiet.
  • 1912 – Der Kaninchen- und Geflügelzuchtverein und der Tennisverein Heimgarten werden gegründet.
  • 1913 – Am 15. Oktober wird die Trambahn-Linie 32 (später 20, zuletzt 12) über Seckbach nach Bergen in Betrieb genommen. Sie endete zuvor an der Lahmeyerstraße. Die Linie 2 kommt erstmals nach Seckbach. Sie verkehrt kurzzeitig parallel zu der seit 1905 bestehenden Linie 22. Die Linie 2 übernimmt jedoch die Hauptverkehrszeiten und den Sonntag, während die Linie 22 die übrige Zeit abdeckt. Während die 22 wie bisher an der Bornheimer Saalburgstraße endet, fährt die 2 bis zur Bornheimer Schule (Weidenbornschule, heute Louise-von-Rothschild-Schule) in der Gronauer Straße. Das Experiment währt jedoch kurz, bereits im Folgejahr wird die Linie 2 wieder eingestellt.
  • 1914-1918 Im Ersten Weltkrieg hatte auch Seckbach Tote zu beklagen.
  • 1919 – Die erste Dauer-Kleingartenanlage der Stadt entsteht auf dem Lohrberg. Der Wanderverein Phönix und die Mittwochs-Gesellschaft werden gegründet.
  • 1920 – Die Obst- und Gartenbaugenossenschaft GmbH Frankfurt wird von den Kleingärtnern des Lohrbergs gegründet. Am 25. Juli weiht der Turnverein seine neue Turnhalle Am Schießrain ein, einen früheren Tanzsaal.
  • 1923 – Die Obst- und Gartenbaugenossenschaft GmbH Frankfurt ändert ihren Namen in Obst- und Gartenbauverein Lohrberg. Das 50. Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr wird wegen der Inflation nur in kleinem Rahmen begangen.
  • 1924 – Der Turnverein Seckbach wird in Leipzig Deutscher Meister (DT) im Feldhandball. Das seit 1902 geplante Parkgelände auf dem Lohrberg entsteht.
  • 1925 – Der Turnverein feiert sein 50. Jubiläum mit einem großen Festumzug durch den Stadtteil.
  • 1926 – Die Pestalozzischule wird nach Plänen des Architekten Martin Elsaesser auf Seckbacher Gemarkung gebaut. Der Sender am Heiligenstock wird für Radio Frankfurt in Betrieb genommen.
  • 1928 – Die Trambahn-Linie 2 ist wieder da. Sie ersetzt nun in Seckbach die alte Linie 22 und verkehrt zwischen der Bornheimer Schule in der Gronauer Straße und der Wolffhardtschen Wirtschaft (heute: Eschweger Straße).
  • 1929/30 – Im Huthpark wird ein Unterstandspavillon mit Duschen für den Schulsport im Park errichtet.
  • 1930 – Das Ehrenmal für die Seckbacher Gefallenen des Ersten Weltkrieges wird im Lohrpark errichtet und eingeweiht.
  • 1932-1934 – Die Siedlung an der Festeburg wird errichtet.
  • 1934 – Der Obst- und Gartenbauverein Lohrberg ändert seinen Namen in Kleingärtnerverein Lohrberg e. V.
  • 1936 – Entlang der Gelastraße wird eine so genannte Reichsheimsiedlung gebaut.
  • 1937 – Das Seckbacher Ried wird Naturschutzgebiet, der Sausee Naturdenkmal.
  • 1939 – Seckbach hat vor Kriegsbeginn 3.511 Einwohner.
  • 1939-1945 – In Seckbacher Betrieben müssen Zwangsarbeiter aus anderen Nationen arbeiten. Sie werden teilweise im Ort untergebracht, einige davon in der Turnhalle Am Schießrain. Diese war bei Kriegsbeginn konfisziert worden. Mindestens einer der Zwangsarbeiter wird in der NS-Tötungsanstalt Hadamar ermordet.
  • 1943 – Die Marienkirche wird durch Bombeneinwirkung bis auf die Grundmauern zerstört und brennt völlig aus. Bis 1951 nutzt die evangelische Gemeinde die Alte Lutherische Schule Seckbachs für ihre Gottesdienste. Auch im Lohrpark auf dem Lohrberg entstehen Bombentrichter. Durch den Bombenkrieg gab es in Seckbach 33 Tote.
  • 1946 – Die vielen Gesangsvereine beschließen eine Fusion zur Sängervereinigung. Der Ortsbauernverband Seckbach wird gegründet.
  • 1947 – Die Beispielobstanlage am Lohrberg wird eröffnet. Der DENA-Sender der Deutschen Nachrichten-Agentur wird am Heiligenstock erbaut.
  • 1950 – Die Zentgrafensiedlung entsteht, erbaut von Heimatvertriebenen und Ausgebombten. Der Turnverein feiert sein 75-jähriges Bestehen. Seckbach hat mehr als 5.000 Einwohner. Die Freiwillige Feuerwehr erhält ihr erstes motorisiertes Löschfahrzeug.
  • 1951 – Das erste Lohrbergfest, eine rein leichtathletische Sportveranstaltung für Kinder und Jugendliche Frankfurter Sportvereine, wird auf Anregung von OB Walter Kolb durch den TV Seckbach ausgerichtet. Es findet von nun an jährlich statt. Die evangelische Marienkirche wird nach dem unter großer Beteiligung der Seckbacher Bevölkerung erfolgten Wiederaufbau am 1. Advent eingeweiht.
  • 1952-1953 – Abriss und Neubau der Zentgrafenschule. Die Fußballgesellschaft besteht 50 Jahre.
  • 1953 – Die katholische Maria-Rosenkranz-Kirche wird geweiht. Auf dem Lohrberg wird am 31. Mai anlässlich des 3. Lohrbergfestes das von Johannes Crohn geschaffene Friedrich-Ludwig-Jahn-Denkmal für den Turnvater errichtet. OB Dr. Walter Kolb weiht es ein. Die Zentgrafenschule erhält einen Neubau.
  • 1954 – Der Kultur- und Sportring wird gegründet.
  • 1957 – Das Bezirksbad wird in der Zeuläckerstraße 1 eröffnet.
  • 1960 – Das St. Katharinen-Krankenhaus an der Seckbacher Landstraße wird eingeweiht. Seckbach hat 8.000 Einwohner.
  • 1962 – Die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt am Main nimmt am Huthpark bzw. an der Festeburg den Betrieb auf, die Schulen des Deutschen Buchhandels werden an der Wilhelmshöher Straße eröffnet. Der Kindergarten der katholischen Maria-Rosenkranz-Kirche wird eröffnet. Kleintierzuchtverein und Tennisverein Heimgarten feiern ihr 50. Jubiläum. Das Umspannwerk Berger Warte wird gebaut, die Leopoldsäule muss mitsamt historischem Zeltstein weichen und wird direkt an die Berger Warte verlegt.
  • 1963 – Die Stadt beginnt mit der Planung für die Bebauung des Atzelberges, der bislang überwiegend von Kleingärten und üppigem Grün dominiert wird.
  • 1964 – Das Hufeland-Haus wird als Einrichtung zur Altenpflege eröffnet. Die neue Bezirkssportanlage Seckbach-Süd in der Hochstädter Straße wird feierlich übergeben.
  • 1965 – Der neue Blumen- und Zierpflanzengroßmarkt wird an der Festeburg in Betrieb genommen.
  • 1966 – Die 1764 geweihte reformierte Peterskirche in der Wilhelmshöher Straße wird nach Aufkauf durch die Bäckerei Schaan abgerissen. Sie wurde zeitweise als Schule genutzt. An deren Stelle wird ein privates Mietshaus errichtet. Der Erlös aus dem Grundstücksverkauf fließt in das neue evangelische Gemeindezentrum.
  • 1967 – Erweiterung des evangelischen Gemeindezentrums in der Zentgrafenstraße, Hort und Kindergarten werden eingeweiht.
  • 1968 – Der Atzelberg wird bebaut, mit zweistöckigen Einfamilienhäusern, dreistöckigen und siebenstöckigen Mietshäusern sowie drei 17-stöckigen Wohnhochhäusern. Diese Planung erregt den vergeblichen Protest der Seckbacher. Die Karlinchenkerb findet erstmals in der Hochstädter Straße statt. In den Vorjahren war sie an ihrem angestammten Platz Im Staffel/Atzelberg. Das nach Plänen von Teuto Rocholl erbaute Altenheim der Henry-und-Emma-Budge-Stiftung für jüdische und christliche Bürger wird eröffnet.
  • 1970 – Die Straßenbahnlinie 2 zwischen Bornheim und Seckbach wird am 14. Oktober eingestellt und durch die Buslinie 38 ersetzt, die dafür das Neubaugebiet am Atzelberg durchquert. Die Zentgrafenschule wird zu einer reinen Grundschule, dafür jedoch mit Ganztagszweig. Die Bauarbeiten für eine U-Bahn-Linie nach Seckbach beginnen.
  • 1971 – Die Versorgungsleitungen für Strom, Telefon und Trinkwasser werden erneuert. Die Weinlage Lohrberger Hang wird in die Weinbergrolle eingetragen.
  • 1972 – Der Atzelbergplatz wird fertiggestellt. Um ihn herum werden Geschäfte gruppiert, unter anderem eine Apotheke, ein Reformhaus, ein Friseur, ein Blumenladen, eine Südtiroler Feinbäckerei mit Eis-Café, das griechische Restaurant Römer-Pils-Stube und ein Kaiser's Supermarkt. In der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik wird der Rettungshubschrauber Christoph 2 stationiert. Die Karlinchenkerb findet zum 253. Mal statt, diesmal im Huthpark. Die Zentgrafenschule erhält an der Hochstädter Straße einen Neubau für den Ganztagszweig.
  • 1973 – Die Fachschule des Deutschen Buchhandels eröffnet einen Neubau. Die Freiwillige Feuerwehr erhält von der US-Armee ein Panzerzelt, das sie an der Zeuläckerstraße errichtet, um es als Gerätezelt zu nutzen.
  • 1974 – Die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik eröffnet ein achtstöckiges Erweiterungsgebäude. Der Tischtennisclub Atzelberg wird gegründet. Mangels geeigneter Räumlichkeiten trainieren seine Mitglieder zunächst unter anderem im Heinrich-Kraft-Park. Der Musikverein Seckbach wird (wieder) gegründet. Er schließt namentlich an den 1895 gegründeten Vorgänger an.
  • 1975 – 30 Seckbacher Ärzte eröffnen ein Gemeinschaftslabor. Das Gebäude des Altenclubs wird eingeweiht. Der Turnverein feiert sein 100. Jubiläum, u. a. mit einem großen Festzug, erstmals auch durch das Neubaugebiet am Atzelberg. Die Sängervereinigung begeht ebenfalls ihr 100-jähriges Bestehen. Das Altenclubhaus wird in der Zeuläckerstraße 1 eingeweiht, dem früheren Bezirksbad.
  • 1976 – Für die Freiwillige Feuerwehr wird in der Hochstädter Straße ein Feuerwehrhaus eingeweiht, nachdem ihre Gerätschaften zuvor im Rathaus Seckbach und in einem US-amerikanischen Armeezelt lagerten.
  • 1977 – Die neue Orgel der Maria-Rosenkranz-Kirche wird eingeweiht. Die Friedrich-Ebert-Schule und ihre große Sporthalle werden durch OB Walter Wallmann eingeweiht. Die Bürgervereinigung Seckbach wird aus Protest gegen den geplanten Bau der A 661 gegründet.
  • 1978 – Gründung der Interessengemeinschaft Seckbacher Vereine.
  • 1979 – Die erste hessische Ortsvermittungsstelle, die nach dem Elektronischen Wählsystem für Ortstechnik (EWSO) arbeitet, wird in der Seckbacher Hofhausstraße ihrer Bestimmung übergeben. Der Männer-Koch-Club wird ins Leben gerufen. Die Zentgrafenschule feiert ihr 100-jähriges Bestehen. Ein Brand zerstört ihren Ganztageszweig-Neubau an der Hochstädter Straße.
  • 1980 – Im Februar wird der Landfrauenverein gegründet. Das Rathaus wird renoviert. Die 1100-Jahrfeier der ersten urkundlichen Erwähnung Seckbachs wird begangen. Die Linie U4 der U-Bahn Frankfurt von der innerstädtischen Konstablerwache bis zur Seckbacher Landstraße wird durch OB Walter Wallmann eröffnet. Der versprochene Direktanschluss des Neubaugebietes am Atzelberg hat jedoch nicht stattgefunden. Die Freiwillige Feuerwehr verfügt über zwei Löschfahrzeuge und 29 Aktive.
  • 1981 – Am 11. Mai wird der hessische Wirtschaftsminister Heinz-Herbert Karry in seinem Wohnhaus in der Seckbacher Hofhausstraße erschossen. Die Täter werden den linksterroristischen Revolutionären Zellen zugerechnet, jedoch nicht ermittelt. Die Theatergruppe Marimotz wird gegründet.
  • 1983 – Das Seckbacher Ried leidet an einem Absinken des Grundwasserspiegels. Daher werden Maßnahmen zu dessen Befeuchtung eingeleitet.
  • 1985 – Der Obst- und Gartenbauverein wird nach 78-jährigem Bestehen aufgelöst.
  • 1986 – Die Straßenbahnlinie 20 (früher 32) entfällt, die Linie 12 übernimmt deren Streckenführung.
  • 1987 – Kleintierzuchtverein und Tennisverein Heimgarten feiern ihr 75. Jubiläum.
  • 1988 – Die Freiwillige Feuerwehr erhält ein neues Einsatzfahrzeug.
  • 1990 – Das Seckbacher Rathaus wird unter Aufsicht der Denkmalpflege bis 1993 saniert; die Räumlichkeiten und die Elektrik werden komplett modernisiert. Durch Messungen im Verlauf der vergangenen zwölf Jahre wurde ein allmähliches Abrutschen des Lohrberges von einem Zentimeter pro Jahr dokumentiert. Stadtentwässerungsamt, Frankfurter Sparkasse und der WWF bilden eine Allianz für Naturschutz zur Renaturierung des Seckbacher Riedes.
  • 1992 – Das Seckbacher Rathaus wird 450 Jahre alt. Die Straßenbahnlinie zwischen Bergen, Seckbach und dem Riederwald wird komplett eingestellt und stillgelegt. Die Gleise bleiben teilweise liegen, nördlich der Wilhelmshöher Straße werden sie entfernt oder mit Asphalt überdeckt. Der Parkfriedhof Heiligenstock wird eröffnet.
  • 1993 – Der Mühlbach wird ins Seckbacher Ried geleitet. Das 1930 errichtete Ehrenmales für die Seckbacher Gefallenen des Ersten Weltkrieges wird von der Stadtverwaltung erweitert und auch für die Seckbacher Gefallenen des Zweiten Weltkrieges umgewidmet. Eine neue Tafel wird enthüllt, die den Toten von 1939-1945 gedenkt.
  • 1995 – Nach über 6 Jahren Bauzeit wird die Osttanggente der A661 eröffnet. Der Förderkreis Historisches Rathaus Seckbach wird gegründet und führt das Gebäude in Kooperation mit der Saalbau GmbH als Bürgerhaus.
  • 1996 – Die K.U.S. werden gegründet, die Kleinen Unternehmer Seckbachs.
  • 1998 – Die Postfiliale in der Hintergasse wird geschlossen.
  • 2000 – Der Stadtteil gehört seit 100 Jahren zu Frankfurt am Main. Der Turnverein und die Sängervereinigung feiern ihr 125. Jubiläum. Baubeginn für den künftigen Betriebshof Ost der Stadtbahn. Die K.U.S. ändern ihren Namen in RunningBembels.
  • 2001 – Das Lohrbergfest findet zum 50. Mal statt, nach wie vor vom Turnverein ausgerichtet. Der Kultur- und Sportring erhält den neuen Namen Kultur- und Geschichtsverein.
  • 2002 – Die Fußballgesellschaft ist 100 Jahre alt. Die Freiwillige Feuerwehr Seckbach hilft vom 17.-24. August bei der Bewältigung der Flutkatastrophe an der Moldau in Prag mit. Der Pflegeheimneubau der Henry-und-Emma-Budge-Stiftung wird im Herbst fertiggestellt.
  • 2003 – Der VGF-Betriebshof Ost wird am 12. Juli eröffnet und erhält Anschluss an das Schienennetz der Linie U4 und U7. Die Naturschutzgruppe Seckbach im BUND erhält für ihr ehrenamtliches Engagement den Frankfurter Umweltpreis.
  • 2004 – Der Kultur- und Geschichtsverein begeht sein 50. Jubiläum. Er eröffnet im ehemaligen Fachwerkhaus des Pedells der Neuen Schule (heute: Zentgrafenschule) in der Wilhelmshöher Straße das Heimatmuseum Seckbach.
  • 2006 – Das Vergnügen zu geben so heißt ein Kunstwerk von Klaus Schneider, das im Gartensaal des Gemeindezentrums der Marienkirche eingeweiht wird.
  • 2007 – Am 27. April wird das neue Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr durch Oberbürgermeisterin Petra Roth eingeweiht.
  • 2008 – Ab 15. Juni wird die Linie U4 von der bisherigen Endstation Seckbacher Landstraße zur Haltestelle Schäfflestraße verlängert. Dazu wird eine bereits vorhandene Gleisverbindung zum Betriebshof Ost im Riederwald genutzt. Ab Mitte Dezember fährt die U4 von dort aus weiter zur oberirdischen Endstation Enkheim, u. a. bis ans Einkaufszentrum Hessen-Center. – Ab Herbst wird die marode Einfeld-Turnhalle der Zentgrafenschule abgetragen. Sie wird durch eine neue Halle in Holzbauweise ersetzt, die dem Passivhaus-Standard entspricht.
  • 2009 – Auf dem Gelände der Zentgrafenschule entsteht die erste Schulturnhalle Frankfurts in energieffizienter Passiv-Bauweise. Sie erhält ein begrüntes Dach. – Der 1930 fertiggestellte Unterstandspavillon im Huthpark wird nach Stadtverordneten-Beschluss vom 20. März saniert und einer neuen Nutzung zugeführt. Ein ganzjährig betriebenes Terrassen-Café soll entstehen. – Rund um die Uhr betreute und verpflegte der Turnverein Seckbach während des Internationalen Deutschen Turnfestes vom 30. Mai bis 5. Juni rund 600 Aktive als Gäste in der Sporthalle der Friedrich-Ebert-Schule. Kinder und Jugendliche des TVS waren beim Abschlussfest des IDTF in der Commerzbank-Arena (Waldstadion) an Performances beteiligt. – Die evangelische Marienkirche wird bis zu ihrem 300. Jubiläum 2010 umgebaut und innen renoviert. Sie erhält eine größere Sakristei, neues Gestühl, eine veränderte Altarposition, eine neue Heizungsanlage, barrierefreien Zugang zur Kirche und zu den außen liegenden Sanitärräumen.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Horstmann, H.: Die Wolfsangel als Jagdgerät und Wappenbild, in: Vj. Bl. d. Trierer Gesellschaft für nützliche Forschungen, 1955
  • Alberti, K. v.: Die sog. Wolfsangel in der Heraldik, Südwestdeutsche Blätter für Familien und Wappenkunde 1960
  • Arndt, Jürgen / Gritzner, Maximilian / Seeger, Werner / Muller-Westphal, Lothar: Siebmachers Wappenbücher/Wappenbilderordnung: Symbolorum Armorialium Ordo, Bauer & Raspe, 1990, ISBN 3-8794-7100-2
  • Oswald, Gert: Lexikon der Heraldik, Battenberg und Gietl, 2006, ISBN 3-8664-6010-4
  • Rochelmeyer, Folker: Seckbach und seine Umgebung, Frankfurter Sparkasse von 1822 – Polytechnische Gesellschaft (Hg.), 1972, 84 S., illustriert
  • Lindner, Kurt: Geschichte und Systematik der Wolfs- und Fuchsangeln. Förutvarande Institutionen för Allmän och Jämförande Etnografi vid Uppsala Universitet (3). Institutionen för Allmän och Jämförande Etnografi vid Uppsala Universitet, Almqvist & Wiksell, Uppsala, 1975, 50 S., ISBN 9-1492-5527-4
  • Bothe, Friedrich, Geschichte der Stadt Frankfurt am Main. Frankfurt 1977. Verlag Wolfgang Weidlich, ISBN 3-8035-8920-7
  • Gerner, Manfred: Fachwerk in Frankfurt am Main, Kramer, 1979, 119 S., illustriert, ISBN 3-782902-17-3
  • Rochelmayer, Folker (Chronik): Festschrift 1100 Jahre Seckbach, 880 – 1980, Festausschuss 1100 Jahre Seckbach e. V. (Hg.), 1980, 151 S., illustriert
  • Masala, Lino / Rödel, Volker / Risse, Heike / Schomann, Heinz: Denkmaltopographie Stadt Frankfurt am Main, Magistrat der Stadt Frankfurt, Untere Denkmalbehörde (Hg.), 1986, 798 S., illustriert, ISBN 3-528-06238-X
  • Heinzberger, Martin / Meyer, Petra / Meyer, Thomas (Bearb.): Entwicklung der Gärten und Grünflächen in Frankfurt am Main, Kleine Schriften, Band 38, Historisches Museum Frankfurt am Main (Hg.), ebenda, 1988
  • Der Lohrpark in Frankfurt am Main – Brandschutz und Stadtgrün, Stadt Frankfurt am Main, Garten- und Friedhofsamt, Dezernat für Umwelt (Hg.), 32 S., ebenda, 1989
  • Dechent, H.-J. / Kramer, H. / Peukert, M. / Redeker, H. / Böffinger, A.: Floristische Beobachtungen aus dem Stadtgebiet Frankfurt am Main, in: Botanik und Naturschutz in Hessen, 5, 1991
  • Johnson, Hugh: Atlas der Deutschen Weine. 4. Auflage. Hallwag Verlag, Bern und Stuttgart, 1993, ISBN 3-444-10369-7
  • Sauer, Walter: Seckbacher Geschichte(n), Kultur- und Sportring Frankfurt a. M.-Seckbach 1954 e. V. (Hg.), Frankfurt am Main, 2000, 164 S., illustriert
  • 50 Jahre Kultur- und Geschichtsverein 1954 Frankfurt a. M.-Seckbach e. V., dto. (Hg.), ebenda, 2004, 53 S., illustriert
  • Bolliger, Roland: Weinbau in Seckbach, Kultur- und Geschichtsverein 1954 Frankfurt a. M.-Seckbach e. V. (Hg.), 2005

Quellen