Hochdruckgebiet

Wetterphänomen
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Als Hochdruckgebiet, auch Antizyklone, bezeichnet man Gebiete, welche horizontal durch einen höheren Luftdruck als in ihrer Umgebung gekennzeichnet sind.

Höhenwetterkarte
Durchschnittlicher Druck und Dichte in Abhängkeit von der Höhe.

In einem Hochdruckgebiet sinken Luftmassen großräumig ab. Dabei erwärmt sich die Luft adiabatisch, so dass keine Kondensation und mithin Wolkenbildung stattfinden kann. In Bodennähe strömt die Luft aus dem Hochdruckgebiet in Richtung Tiefdruckgebiete hinaus - sie divergiert. Es gibt daher im Hoch keine Fronten.

Auf der Nordhalbkugel umströmt der Wind ein Hoch im Uhrzeigersinn, also im mathematisch negativen Drehsinn, auf der Südhalbkugel entsprechend umgekehrt. Der Drehsinn wird durch die auftretende Corioliskraft bestimmt, die eine sich bewegende Luftmasse auf der Nordhalbkugel in Bewegungsrichtung nach rechts ablenkt und auf der Südhalbkugel entsprechend in Bewegungsrichtung nach links, wobei die Stärke dieser Ablenkung vom Äquator zu den Polen zunimmt und von der Windgeschwindigkeit abhängt.

Ein Kältehoch entsteht, wenn sich Luft beispielsweise über einer kühlen Landmasse abkühlt. Die Luft hat dann eine größere Dichte und übt einen höheren Druck auf die Unterlage aus.

Ein dynamisches Hoch wird durch die Rossby-Wellen (Polarfrontjetstream) erzeugt. Großen Einfluß auf das Wetter Mitteleuropas übt hierbei das dynamische Azorenhoch aus.

Ein Höhenhoch ist ein Hochdruckgebiet das in großen Höhen auftritt und daher in Höhenwetterkarten dargestellt wird. Es ist immer mit einem Bodentief verbunden, da bei der Erwämung von Oberflächen der vertikale Druckgradient abgesenkt wird und sich die relative Luftdruckerniedrigung am Boden mit zunehmder Höhe in einem relativ zur horizontalen Umgebung höheren Druck widerspiegelt. Man kann daher im umgekehrten Fall auch aus einem Bodenhoch (auch thermisches Hoch) ein Höhentief ableiten.

Namensvergabe

Seit 1954 werden die Namen für Hoch- und Tiefdruckgebiete die das Wetter in Europa beeinflussen vom Meteorologischen Institut der Freien Universität Berlin vergeben. Seit 1998 erfolgt die Namensvergabe in jährlich wechselndem Turnus: In geraden Jahren erhalten die Hochdruckgebiete männliche und die Tiefdruckgebiete weibliche Vornamen, in ungeraden Jahren ist dies umgekehrt. Mit der Ende 2002 ins Leben gerufenen „Aktion Wetterpate“ (siehe Weblink) kann man eine Patenschaft für Druckgebilde übernehmen. Der Pate kann dann den Namen bestimmen, auf den das Tief oder Hoch von der Universität getauft werden soll und erhält ausführliches Material wie Wetterkarten, Urkunden und die „Lebensgeschichte“ des Druckgebildes.

Siehe auch: Winde und Windsysteme, Wind und Luftdruckgürtel