Diskussion:Bob Dylan

Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. Mai 2005 um 17:32 Uhr durch Barb (Diskussion | Beiträge) (typo, sorry ;)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Letzter Kommentar: vor 20 Jahren von Phi in Abschnitt Keine musikalische Innovativität???

Mit den acht Jahren Pause nach dem Unfall von 1966 kann doch irgendwas nicht stimmen. Soviel ich weiß, war B.D. der Star der Musikfestivals auf der Isle of Wight in den Jahren 1968-70, und das waren ja nicht bloß ein paar kleinere Auftritte!

Kommentar zum Namen: Bob Dylan wurde als Robert Allen Zimmerman in Duluth, Minnesota, geboren. Am 9.August 1962 hat er seinen Namen in New York offiziell ändern lassen (Quelle: Bob Dylan - An intimate Biography by Anthony Scaduto, 1971/1973). Deshalb ist 'Bob Dylan' kein Künstlername.

Natürlich war das ein Künstlername, halt einer, der nun auch zum offiziellen Namen geworden ist.

Kommentar zu Dylan Thomas: Mir ist nicht bekannt, dass Dylan selbst jemals bestätigt hat, seinen neuen Namen nach Dylan Thomas gewählt zu haben. Vielmehr gibt es folgendes Zitat: "I needed a name in a hurry and I picked that one. It just came to me and I was standing there in The Scholar. He asked me how he should bill me and the name just came to me. Wasn't Dylan Thomas at all, it just came to me. I knew about Dylan Thomas, of course, but I didn't deliberately pick his name." (Quelle: Bob Dylan - An intimate Biography by Anthony Scaduto, 1971/1973)

Na ja, wer's glaubt. Sigmund Freud hätte gesagt: Dann hat er ihn eben im Unterbewußtsein nach D.T. gewählt.

Ich habe den Grammy für's Lebenswerk und bei Blowin' in the Wind einen Hinweis auf die Interpretation von Peter, Paul and Mary eingefügt.

Dylan: Jude! (Oh Gott oh Gott!)

(müßte richtig heißen: O Jahwe, O Jahwe ;-)

Warum wird in Deutschland immer als Erstes darauf abgehoben, dass Bob Dylan Jude ist? Ihr Lügner, die ihr immer auf ganz Bestimmtes insinuiert! Warum schreibt ihr nie, dass John Lennon Katholik oder Protestant oder Gott-weiß-was war?!

ist es eine Lüge, daß B.D. Jude war? Steht hier sonst nichts über ihn? Steht es überhaupt an erster Stelle? Wird es nur in Deutschland erwähnt? War John Lennon Katholik? Nicht, daß ich wüßte!

Eine wichtige Frage. Aufgrund der jahrhundertelangen Stigmatisierung der Juden ist hier Bedacht angebracht. Mein Versuch einer Antwort: Ich würde "russisch-jüdisch" stehen lassen. Schliesslich ist aus Historisch-soziologisch-kulturellem Blickwinkel eine russisch-jüdische Herkunft etwas anderes als eine russisch-orthodoxe. Juden waren um die vorletzte Jahrhundertwende in Russland verfolgt, es gab diverse Pogrome. Insofern hat "russisch-jüdische Herkunft" durchaus Informationswert. Das gilt insbesondere bei einem Kulturschaffenden, der sich mit seiner Vergangenheit und Umwelt auseinandersetzt. Soviel ich weiss, hat sich Bob Dylan mit seinem Judentum intensiv auseinandergesetzt. Mit Grüssen 83.77.202.140 03:44, 3. Sep 2004 (CEST)

Begründung leuchtet immerhin ein.

Mir auch; ich fände es im Gegenteil falsch, das zu verschweigen, denn auch wenn sich jemand nicht intensiv mit seiner jüdischen Religion auseinander gesetzt hat, wie Neil Diamond, Don McLean, Barbara Streisand u.a., ist das doch eine Information, die in ein Lexikon gehört!

Ich habe nicht das Gefühl, dass da ein neuer Antisemitismus am Werk ist, jedenfalls nicht in der Wikipedia. Vgl.: Eintrag zu Arik Brauer, Georg Kreisler oder Wolf Biermann. Lomi, 2.11. 04 --Lomi 19:54, 15. Nov 2004 (CET)

Rassismus Nr.2

Nachfahre russisch-jüdischer Immigranten mit einem Erbanteil von türkischen Großeltern Unglaublich, soetwas habe ich ja in meinem ganzen Leben noch nicht gelesen. Hört sich an, wie aus einer "Rassekartei" der Nazis. Ich hab's schon gewusst, dass dieser Dylan nicht ganz kosher ist, jetzt ist, jetzt verstehe ich, klarer Fall eines Erbanteils türkischer Großeltern. Aber mal ernsthaft: gibt mir irgendjemand Recht darin, dass man das nicht so stehenlassen kann?--El surya 19:24, 14. Mär 2005 (CET)

Ich stimme zu. Aber anders: Man kann das so schreiben, aber man sollte es ändern. Besonders, wenn ich andere Biographien zum Vergleich heranziehe und mich für oder gegen nutzlose oder interessante Details entscheiden soll, stellt sich der Erbanteil quer. Hat Bob Dylan türkische Großeltern? Ja dann schreibt das doch einfach. Danke. --Psycho Chicken 23:28, 24. Mär 2005 (CET)
...Und da dies eine völlig überflüssige Information ist (wer das anders sieht, kann ja den Artikel "Stammbaum Bob Dylans" anlegen) habe ich mir erlaubt, die entsprechende Stelle zu löschen. --El surya 13:59, 25. Mär 2005 (CET)

so, so, "überflüssige Information"...; mach ich mich dann jetzt strafbar, wenn ich diese Information interessant finde? Ich finde schon, dass die Herkunft Menschen prägt, und Bob Dylan ohne die Herkunft, die er hat, wäre ein anderer Bob Dylan, mit anderen Texten, Liedern etc - wenn er überhaupt geworden wäre, wer er ist. Ich bin kein Dylan-Experte, aber dass Religion - christliche und jüdische - eine grosse Rolle spielt in Dylans Texten, ist sogar mir aufgefallen. Kurz: Dylan operiert nicht im luftleeren Raum, sondern hat einen geistigen und kulturellen Hintergrund. Ich möchte in einem Enzyklopädie-Artikel über einen grossen Künstler möglichst viel über diesen Hintergund, Herkunft etc. erfahren (-und nicht in einem Sonder-Artikel über dessen Stammbaum, el Suraya, einfach, weil ich diesen Hintergrund genauso als Teil des Menschen ansehe, wie sein Werk - die Songs und Texte); Die Formulierung "Erbanteil" von "türkischen Grosseltern" ist tatsächlich unglücklich. Deshalb dieses Stück Information zu kippen, ist es auch. Leider bin ich wie gesagt kein Dylan-Experte, sonst hätt ich den Bezug Dylans zu einem türkischen Hintergrund mit einer annehmbareren Wortwahl restauriert; möglicherweise waren seine Grosseltern auch nur auf dem Papier türkisch und von der Kultur her Armenier, Georgier - und stammten aus dem Kaukasus-Gebiet, wo sich unterschiedliche christliche, jüdische und muslimische Kulturen mischen. Ja. Das ist alles nicht sehr zentral. Aber es gibt möglicherweise Menschen, die diesem Dylan-Bezug nachgehen wollen würden, wenn sie denn die Möglichkeit hätten, darum zu wissen. El Surya, tu dass doch bitte wieder rein, nur besser, als es vorher war... liebe Grüsse: Christian

Hallo Christian,
Sollten diese Großeltern Dylan beeinflusst haben, so finde ich auch, dass diese Information in den Text gehört, allerdings weiß ich nichts darüber. Meine Großeltern kommen aus Frankreich, trotzdem habe ich kein Besonderes Verhältnis zur französischen Kultur, spreche kaum Französisch. Dylans Musik ist für mich vor allem US-amerikanisch.
Vielleicht kann ja mal jemand etwas dazu sagen, der sich besser mit Dylan auskennt, als wir beide. --El surya 18:15, 28. Mär 2005 (CEST)
Kann hier jemand eigentlich eine Quelle für die türkischen Großeltern nennen? Ich habe hier die Biographie "Down the Highway" von Howard Sounes. Demnach stammen seine jüdischen Großeltern väterlicherseits (Zigman und Anna Zimmermann) aus Odessa. Nach den Progromen von 1905 flohen sie in die USA. Seine ebenfalls jüdischen Großeltern mütterlicherseits (Benjamin und Lybba Edelstein) waren aus Litauen.
Diese Biographie ist sehr gut recherchiert und für diese Fakten werden in den "Source Notes" auch Quellen genannt. Dennoch wäre ich dankbar, wenn jemand die türkischen Vorfahren belegen kann. Grüsse,--Michael --!?-- 11:56, 31. Mär 2005 (CEST)

Mieser Artikel

Als Beinahe-Fan von Bob Dylan muss ich sagen, dass dieser Artikel einfach mies ist. An keiner einzigen Stelle, außer in der Diskografie, wird das Album Bringing It All Back Home (bzw. Subterranean Homesick Blues) von 1965 erwähnt, welches schließlich ein Meilenstein in der Geschichte von Bob Dylans musikalischer Geschichte ist, da er auf diesem Album zum "Electric Sound" übergegangen ist. Aber noch schlimmer: "Like A Rolling Stone", ein Song, der mindestens so bekannt ist, wie Blowin' In The Wind, wird an keiner einzigen Stelle erwähnt. Außerdem sind mehrere Sätze, wie zum Beispiel "Als besondere Eigenheit von Dylan gilt, dass er bei Konzerten kein Wort verliert und sich allein auf das Singen und Musizieren beschränkt. Ausnahme ist das Vorstellen der Bandmitglieder" von anderen Quellen wörtlich übernommen. Zudem gibt es kein einziges Photo, weder von Bob Dylan selbst, noch von irgendeinem seiner Alben, was diesen schon miesen Beitrag zu einem Artikel macht, den man schnellstens vergessen sollte.

Der Artikel ist sowohl inhaltlich als auch strukturell unter aller Sau. Dabei gibt es doch so viele Dylanologen - schämt ihr Euch nicht ;)? Benutzer: Barb 19:06 1.Mai 2005

  • In der Tat, der Artikel ist mehr als nur dürftig. Ein paar lieblos runtergeleierte Fakten und Halbwahrheiten, teilweise schlecht recherchiert und unkritisch wiedergegeben. Kaum eine Beschreibung seiner Musik und seiner Texte. Ein Jammer! Ein bißchen was habe ich inzwischen ergänzt. Wo sind sie, die vielen selbsternannten Dylanologen? Es gibt doch massenhaft Literatur und Internet-Quellen zu Bob Dylan. Tut was! jodeffes 16:39, 8. Mai 2005 (CEST)Beantworten
Lieber Jodeffes, du hast da schon gute Arbeit geleistet, ich hab auch zwei-drei Sachen ergänzt. Meinst du nicht, der Überarbeitungs-Hinweis kann jetzt raus?--Phi 10:03, 10. Mai 2005 (CEST)Beantworten
  • Nun ja, der Artikel ist schon etwas besser geworden. Der Überarbeitungs-Hinweis ist ja inzwischen auch schon verschwunden. Ich denke aber, man kann da noch vieles tun. So eine Figur wie Dylan ist mit diesem Artikel bei weitem noch nicht erschöpfend beschrieben: es gibt nach wie vor kaum eine Beschreibung seiner Musik (und seiner Stimme, die ja wohl einzigartig ist!), Ich denke seine Texte, sein Einfluss und seine sehr wechselhafte Karriere, die äußeren Umstände seines Erfolges in den 60er Jahren (Bürgerrechtsbewegung, Kalter Krieg etc.), all das kann man sicher noch besser herausarbeiten. Ich lasse den Artikel deshalb mal im Review stehen. Lieber Gruß, jodeffes 00:10, 11. Mai 2005 (CEST)Beantworten
Die Dinge kommen ja in Bewegung, lieber Jodeffes, nur zwei Fragen: 1) Wieso ist das ganze wieder im Präsens? Ich plädiere für Präteritum, weil man dann auch Unterschiede zur Gegenwart oder zur Vorvergangenheit durch wechselnden Tempusgebrauch kenntlich machen kann. 2) Wieso ist der Übearbeitungshinweis wieder drin? Wenn unser - nicht zuletzt durch deinen Fleiß erreichtes - Niveau unzureichend sein sol, dann muss der Hinweis an fast alle Wikipedia-Artikel außer Star Wars. Grüße, --Phi 10:47, 12. Mai 2005 (CEST)Beantworten

Zeitformen

  • Präteritum, Präteritum! ;) Habe ich auch schon angemerkt auf Jodoffes' Seite, vor allem weil ich gerade alles um zu vereinheitlichen just ins Präteritum gesetzt hatte, als Meister J. es wieder umgestellt hatte. Bei allem Respekt vor seiner Arbeit war das nicht nett, denn ich erwarte selbigen auch für meine. Im Übrigen ist das auch einfach die gängige Form (Gegenbeispiele fallen mir jedenfalls nicht ein - Lexika, Musikzeitschriften, etc.). Nichts für ungut, freue mich, dass der Artikel jetzt gedeiht. Barb 20:27, 12. mai 2005

Okay, okay, ich bitte hiermit vielmals um Entschudigung! Tut mir leid, da gab es wohl eine Kollision: Während Du alles ins Präteritum gesetzt hast, habe ich es gleichzeitig ins Präsenz gesetzt. Kann vorkommen. Im Artikel Thelonious Monk hat das mit dem Präsenz gut geklappt, ich dachte es wäre auch hier ganz brauchbar. War vielleicht ein Irrtum. Ich beuge mich der Mehrheitsmeinung. Und jetzt bitte wieder an die inhaltliche Arbeit! ;-) (Die Diskussion wird auf der Reviewseite fortgesetzt ) Gruß, jodeffes 21:27, 12. Mai 2005 (CEST)Beantworten

Ich halte das Präsenz auch für eine gute Wahl. Übrigens gibt es in der englischen Wikipedia ein GDFL-Bild von Dylan. Bevor dies aber jemand nach de: hochlädt: Ich habe den Benutzer dort bereits angeschrieben und ihn gefragt, ob er es nach commons hochladen könnte, damit wir es auch hier nutzen können. Viele Grüsse,--Michael --!?-- 10:53, 13. Mai 2005 (CEST)Beantworten

Gliederung

Hab die Gliederung ein bisschen geändert: Die Rolling Thunder Tour passt wenig unter die Überschrift "Rückzug". --Phi 14:54, 16. Mai 2005 (CEST)Beantworten

Neverending Qualitätsverbesserung

Der Artikel ist inzwischen mit der Begründung, er sei doch eigentlich schon ganz prima so, aus dem Review genommen worden. Nun ja, meinetwegen. Dennoch bin ich der Meinung, dass man durchaus noch einiges daran tun kann. Ich finde der Artikel ist noch nicht so ganz rund. Es gibt zwar eine ellenlange Schilderung von Dylans Jugendzeit, in der wir allerlei mehr oder weniger Interessantes über den Elektro-Handel seines Vaters und seiner Onkels erfahren. Da fehlen eigentlich nur noch die Vornamen der Onkels und deren Ehefrauen. ;-) Nach 1980 wird die Biographie dann aber äußerst dürftig. Wir können dann aber wiederum lesen, dass Dylan an einem Werbespot für Damenunterwäsche mitgewirkt hat. Das ist nun wirklich wissenswert! Ich denke, hier sollte man die Schwerpunkte unbedingt etwas gezielter setzen. Insgesamt ist noch einiges etwas unausgewogen, zu lang oder zu kurz, doppelt oder gar nicht erwähnt. Kurz: Man sollte das noch etwas glattziehen. An Kenntnissen scheint es den Autoren jedenfalls offensichtlich nicht zu mangeln.

Ich habe schon mal angefangen: Habe etwas zu Dylans Musik und seinem Einfluss auf die Popkultur ergänzt. Vielleicht ist es etwas lang geworden, vielleicht sind auch ein paar Doppellungen drin. Ich finde das aber wichtig. Wenn jemand das nochmal Korrektur lesen könnte, wäre das schön. Vielleicht könnte man auch noch ein paar Worte über den Zusammenhang zwischen seinen Texten und der Art seines Gesangs schreiben. Für mich war als ich mit ca. 14 Jahren Dylan zum ersten mal hörte vor allem diese Stimme beeindruckend, diese Art der Intonation, dieser selbstbewußt meckernde Sound, der die Botschaft auch rüberbrachte, ohne dass man den Wortlaut der Texte überhaupt verstand. Gruß, jodeffes 14:48, 22. Mai 2005 (CEST)Beantworten

Hallo Jodeffes,
der Artikel ist nicht aus dem Review raus, der Baustein wurde nur entfernt. ;) Ich stimme Dir zu, da ist noch enormes Potential zur Verbesserung, besonders die Born-again-Phase ist zu kurz und in der Entstehung meines Wissens nach falsch - er wurde doch nicht Christ, weil ihm jemand ein Kreuz zugeworfen hat. Ich werde das in den nächsten Tagen angehen. Den Vornamen seines Onkels kann ich gerne nachliefern, aber ich hielt das für unwesentlich. :) Der Hinweis auf den Elektronikhandel halte ich aber für wichtig, weil es verdeutlicht, dass er aus einer einigermassen wohlhabenden Familie der Mittelklasse stammt und in dieses Geschäft auch einsteigen sollte - er aber darauf verzichtet hat.
Der Verweis auf die Werbung ist imho nützlich, man sollte aber noch erwähnen, dass er vorher schon von seinen Fans heftig kritisiert wurde, als er Mitte der 90er "The Times they are a-changin'" für den Werbespot einer Bank verwenden liess. Viele Grüsse,--Michael --!?-- 10:47, 23. Mai 2005 (CEST)Beantworten

Keine musikalische Innovativität???

Tut mir Leid, aber wenn einer - wenigstens vorübergehend - musikalisch innovativ war, dann Dylan. Das gilt natürlich in allererster Linie für seinen genialischen Jahre 1965/66 - da hat er die Rockmusik wie wir sie kennen ja geradezu erfunden (na gut, vielleicht: ein zweites Mal erfunden); aber diese Musik schlicht auf die angeblichen Vorbilder Beatles, Stones und Chuck Berry zu reduzieren, stimmt einfach nicht. Auch die Country-Rock-Platten halte ich für außerordentlich innovativ - dass er der Erinder dieses Rock-Gneres war, hat man mir ja leider rausredigiert. Damit man mich aber nicht des Vandalismus oder der Zensur zeiht, setze ich den von mir inkriminierten Absatz PaulaKs jetzt mal hierhin und stelle ihn zur Diskussion:

"Auch musikalisch griff Dylan fast ausschließlich traditionelle Idiome auf. Hatte er sich anfangs vor allem dem akustischen Folk verschrieben, so begann er Mitte der 60er Jahre, mit einer elektrisch verstärkten Band zu spielen. Diese Art der Musik war im afro-amerikanischen Blues seit den späten 40er Jahren längst etabliert, war mit Chuck Berry in die Popmusik eingeführt worden und im Zuge der British Invasion mit den Beatles und den Rolling Stones längst wieder in die USA reimportiert worden. Neu war hierbei lediglich, dass Dylan seine inhaltlich aufgeladenen Texte mit dieser vermeintlich schlichten und kommerziellen Musik kombinierte. Insofern war Bob Dylan keineswegs der Ikonoklast, als den ihn Teile seines Publikums Mitte der 60er Jahre sahen. Vielmehr ist es ihm gelungen, Themen mit Realitätsbezug und literarischen Bezügen in die populäre Musik zu integrieren und damit öffentlich wahrnehmbar zu machen."

Grüße, --Phi 16:40, 24. Mai 2005 (CEST)Beantworten

  • Hmm...? Der Absatz ist nicht von PaulaK sondern von meiner bescheidenen Person. Sicher kann man darüber diskutieren. Ich sage auch ganz offen, dass ich da eher laut über Dylans Musik nachgedacht habe. Ich habe daher auch ausdrücklich darum gebeten, dass der Text nochmal Korrektur gelesen wird. (Was ja auch in sehr gelungener Form geschehen ist, finde ich). Ich denke, man könnte hier eine Grundsatzdiskussion darüber führen, was der Begriff Innovation bedeutet. Innovationen ergeben sich m.E. in den allermeisten Fällen aus der Synthese von Stilmitteln und/oder Inhalten, die bis dahin als unvereinbar galten. Bei Dylan: Sensibles Intellekt plus energiegeladene Rockmusik. Das ist seine große Leistung! Intellekt gab es schon vor Dylan und Rockmusik auch. Vergiss nicht, was musikalisch in dieser Zeit sonst noch so ablief: Motown, Phil Spector, James Brown war - bei den Schwarzen! - ein Star. Die Beatles und die Stones! Auf dem Cover von BIABH sieht man die Covers dreier Lps, ich glaube, The Impressions, Lotte Lenya und eine Blues Platte, vielleicht Robert Johnson. Das alles hat er vermischt und mit einer jugendlichen Boheme-Attitüde kombimiert. Ich stimme Dir vollkommen zu, wenn Du meinst, dass er - auch musikalisch! - vor allem auf BIABH, HW 61 und BOB sicher stilbildend war. Hat überhaupt schon mal jemand detailliert beschrieben, wie gut dieses musikalische Geflecht und Gewirr, bei dem kaum noch ein Instrument einzeln zu identifizieren ist, mit seine Wort-Kaskaden korrespondiert? Die Leute reden immer über seine Texte, aber kein Mensch redet über die Musik, dabei ist er doch in erster Linie ein Musiker!!! Ach so: Wie gesagt, über den Begriff Innovator mag man unterschiedlicher Meinung sein. Mir kommt es dabei aber eigentlich überhaupt nicht auf das Wort selbst an. Seine Leistung bleibt davon unberührt. Ich wollte eigentlich bloß sagen, dass er definitiv nichts frei erfunden hat. Er hat einiges ans Tageslicht gezerrt, in einen anderen Kontext gestellt, und vielem dadurch eine ganz neue Qualität gegeben. Ich würde mich sogar dazu versteigen, zu behaupten, dass mit Dylan die Wirklichkeit in der populären Musik angekommen ist. Das ist großartig und mehr als genug! Wenn Du das alles anders siehst und/oder besser formulieren kannst: Tu es! Lieber Gruß, jodeffes 21:25, 24. Mai 2005 (CEST)Beantworten

Lieber Jodeffes, und ich dachte schon, du bist böse auf mich, weil ich was Hässliches über Dylans Stimme geschrieben habe ... Ich stimme dir zu, was du über Innovation und Synthese schreibst, glaube aber, dass auch nach diesem Maßstab die Alben von 1965 bis 1968 enorm innovativ waren: Wo gab´s denn je vorher solche Musik? Für mich (Achtung: Persönlicher POV) ist Dylan tatsächlich der Erfinder der modernen Rockmusik (und von Alternative Country gleich mit. Mal sehen, ob mir da eine geschliffene Formulierung zu einfällt. Gruß, --Phi 22:50, 24. Mai 2005 (CEST)Beantworten


Lieber Phi! (Jodoffes, ich hoffe das ist o.k. auf Deiner Seite, es geht um obige Diskussion). Ich denke, da hast du wirklich einen sehr starken P0V, was Dylans musiklaische Innovationen angeht - ich will seine Leistungen gar nicht schmälern, aber ich war z.B. diejenige, die das mit dem "Erfinder" der Countryrock rausgestrichen hat, weil es aus meiner Sicht (von den Fakten, die ich kenne) schlichtweg Quatsch ist, da andere vor ihm und gleichzeitig das auch betrieben haben. Natürlich war er ein entscheidener Faktor, der das vorangetrieben hat. Die Musiker der Alternative Country beziehen sich übrigens zumeist auf Gram Parsons und vor allem seine Zusammenarbeit mit den Byrds ("Sweethart of the Rodeo") als "Urvater". Und das ganze ist ein ziemlich weites Feld, in dem Dylan nur ein Katalysator war. Buchtipp: alles von Greil Marcus, insbesondere "Mystery Train" und "Invisible Republic, Bob Dylan's Basement Tapes" direkt zu Dylan und Country. Siehe auch: http://theband.hiof.no/albums/basement_tapes_ln.html. Schöne Grüsse, Barb 17: 25 27.5.05