Diskussion:Karl Liebknecht
Intro
Nachdem in den letzten Tagen verschiedentlich am Intro - IMO durchaus im Sinne der Verbesserung des Artikels - rumgefeilt wurde, wollte ich nicht schon wieder auf eigene Faust dran rum machen. Dennoch hätte ich einen weiteren kleinen Änderungsvorschlag, den ich, bevor ich ändere, hier mal zur Disk. stelle. Es geht um folgenden Abschnitt:
- Nach seiner Amnestierung im Oktober 1918 gründete er den Spartakusbund als reichsweite Organisation neu, und rief als einer seiner Anführer in der Novemberrevolution eine „freie sozialistische Republik“ aus. Sein Konzept einer Räterepublik wurde jedoch von der Mehrheit im damaligen Reichsrätekongress zugunsten der nach seinem Tod gegründeten pluralistisch-parlamentarischen Weimarer Republik abgelehnt.
- Das "reichsweit" halte ich für irreführend, da der Spartkusbund (als Spartakusgruppe) meines Wissens bereits vorher reichsweit "organisiert" (strukturiert?) war (und nicht, wie man - der Introformulierung folgend - annehmen könnte, "regional"). Er war sozusagen sowas wie eine linke Arbeits-/Interessengruppe erst in der SPD, dann der USPD (und beide Parteien waren reichsweit organisiert, ergo auch die Spartakusgruppe, ohne dass man das extra erwähnen muss). Was Liebknecht am 11.11.18 gemacht hat, war, den Spartakusbund als eigenständige, will heißen parteiunabhängige revolutionäre Organisation (neu) zu gründen. Also Vorschlag: "reichsweite" ersetzen durch "parteipolitisch unabhängige" (evtl. noch mit dem Zusatz "-revolutionär")
- Die nach Liebknechts Tod "gegründete" ... Weimarer Republik. Hier mein Vorschlag, das "gegründete" durch "konstituierte" zu ersetzen. Begründung: "Gegründet" (im Sinn von ausgerufen) wurde die Republik, die später nach dem Tagungsort der verfassungsgebenden Nat.-Versammlung die Bezeichnung "Weimarer Republik" erhielt, bereits am 9.11.18. Diese "Weimarer Republik" umfasst historisch gesehen auch den Zeitraum zwischen dem 9.11.18 (Ausrufung der Republik als solcher) bis zur Annahme der "Weimarer Verfassung" (31.7.19) bzw. ihrer Unterzeichnung (11.8.19), also ihrer "Konstituierung" (in Kraft setzen einer Verfassung). Ob sich die ("Weimarer") Republik zu einer parlamentarisch-pluralistichen oder zu einer Räterepublik entwickeln würde - dies war in den ersten beiden Monaten bis zu Liebknechts Ermordung, noch nicht eindeutig entschieden (bzw. umkämpft). Dass sich die ausgerufene Republik zu einer parlamentarischen Demokratie entwickeln würde, mag bereits noch zu Lebzeiten Liebknechts abzusehen gewesen sein, wurde aber erst nach dessen Tod immer klarer (Wahl zur verfassungsgebenden Nationalversammlung am 19.1.19). Bis Februar 1919 hatte der Rat der Volksbeauftragten noch die Regierungsgewalt, der zumindest formell noch nach dem Rätekonzept legitimiert war. Also: Im rückblickend-historischen Sinn ausgerufen (= gegründet) worden war die ("Weimarer") Republik bereits zu Liebknechts Lebzeiten (nicht erst danach, wie im Introtext nahegelegt wird.) Tatsächlich als parlamentarisch-pluralistische Staatsform verfasst ("konstituiert") wurde sie 7 Monate nach Liebknechts Tod, im August 1919.
Soweit mal meine Überlegungen dazu. Wenn kein Widerspruch kommt, habe ich vor, die Änderungen in absehbarer Zeit vorzunehmen.--Ulitz 14:30, 30. Dez. 2008 (CET)
- Erledigt, aber etwas anders als vorgeschlagen:
- Sein Konzept einer Räterepublik wurde jedoch von der Mehrheit im damaligen Reichsrätekongress zugunsten von allgemeinen Parlamentswahlen zu einer verfassunggebenden Nationalversammlung abgelehnt. Aus diesen ging nach seinem Tod die Weimarer Republik hervor.
- Weil: die Reichsräte wollten nicht unbedingt den reinen Parlamentarismus anstelle des ebenso reinen Rätekommunismus. Sie hatten beim RRK ja auch schon vor Wahlen Kontrolle der Militärs, also Unterstellung der Reichswehr unter den Rat der Volksbeauftragten, Sozialisierungskommissionen und eine "sozialistische Republik" beschlossen. Sie dachten nur nicht daran, dass dies bis zur Wahl von Ebert und Co. ausgehebelt werden würde. Auch die Gestalt der späteren Verfassung war ihnen sicher noch nicht klar. Es ging ihnen wohl weniger um Prinzipien als um praktische Modalitäten, nach allem, was ich dazu las. Das sollte die jetzige Fassung zum Ausdruck bringen. Jesusfreund 17:22, 30. Dez. 2008 (CET)
Ermordung
Bei der Ermordung dürfen die Aussagen von einem Nazi wie Waldemar Pabst nicht kommetarlos dastehen, vorallem, wenn er Ebert und Noske des Mordes beschuldigt. Diese Aussagen sind nicht bewiesen.
Auch gehört der Teil mit „Kein Blutvergießen!“ „Einigung der Arbeiterschaft!“ "gemeinschaftliche Regierung aller linken Kräfte" hier nicht her, da Liebknecht nicht mehr Mitglied der USPD sonder der KPD war.
Die Diskusionsseite ist dazu da, um änderungen zu diskutieren. Wäre schön, wenn die Leute, die Beiträge löschen, mal begründen würden wieso sie das tun. the_Basicer
Reaktionäres Militär
Dazu [Auflösung des Kieler Matrosenaufstandes] hatte er [Ebert] reaktionäres Militär eingesetzt, was am 29. Dezember den Austritt der drei USPD-Vertreter aus dem Rat der Volksbeauftragten zur Folge hatte.
- Hatte Ebert auch nicht reaktionäres Militär zur Verfügung ?
- Wären die USPD-Vertreter bei Einsatz von nicht reaktionärem Militär dann nicht ausgetreten ?
--Arcy 14:15, 5. Jun. 2009 (CEST)
- Was soll die Frage dem Artikel wiederum nützen? Wieder nur ein neues Trollprojekt? --Volksfront von Judäa 16:19, 5. Jun. 2009 (CEST)
- Ja, es gab auch "nicht reaktionäres" Militär wie die Volksmarinedivison.
- Alle kaiserlichen Truppen, die nach Kriegsende gegen die Aufständischen eingesetzt wurden, sowie alle dazu neu aufgestellten Freikorps, kann man ohne weiteres als "reaktionär" einordnen, weil sie in Reaktion auf die Revolution deren Errungenschaften - die parlamentarische Demokratie - wieder rückgänig machen wollten. Siehe auch Kapp-Lüttwitz-Putsch z.B. Jesusfreund 17:05, 5. Jun. 2009 (CEST)
Aufstandsplan als Folge eines Empfangs in der russischen Botschaft?
Angespornt von diesem Erlebnis drängte Liebknecht auf einen baldigen Aufstand in Berlin, musste jedoch hinnehmen, dass auf Betreiben der Revolutionären Obleute der Aufstandstermin mehrfach vertagt wurde.[6]
Ich kenne das angegebene Buch nicht, aber diese Darstellung wird durch keine Quelle, die ich kenne, gedeckt. Möglicherweise wird hier eine SPD-nahe Sicht favorisiert, bei der L. quasi als Vollstrecker russischer Interessen dargestellt wird.
Ein Aufstandsplan vor den Weihnachtsunruhen wäre mir neu; selbst auf dem KPD-Gründungskongress waren Liebknecht und Luxemburg eher dagegen. Vielleicht wird hier auch die sozialistische Revolution und gewaltlose Unterstellung der nach Berlin zurückgekehrten Militärs unter Soldaten- und Arbeiterräte (wie im Zirkus Busch am 10.11.18 und von Rosa L. am 10.12.18 in der Roten Fahne gefordert) als "Aufstandsplan" fehlinterpretiert. Jesusfreund 17:52, 5. Jun. 2009 (CEST)