Kronglas

optisches Kristallglas
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Als Kronglas bezeichnet man bei der Herstellung von farbkorrigierten Linsen alle Gläser mit einem Abbe-Wert von größer 50.

Zusammensetzung

Wegen des hohen Anteils an Quarz ist Kronglas schwer schmelzbar. Es hat eine verhältnismäßig geringe Brechzahl von 1,5 bis 1,6.

Verwendung

Kronglas wird zur Herstellung von höherwertigen Glaswaren und als Spiegelglas verwendet.

Aus optischem Kronglas werden Linsen für Lichtmikroskope sowie Teleskope hergestellt. Auf Grund der geringen Brechzahl und der geringen Dispersion (Abbe-Wert ~60) werden diese Gläser in Verbindung mit Flintglas für Achromate in farbkorrigierten optischen Systemen eingesetzt, z. B. Objektive.

Geschichtliches

Kronglas ist bereits seit Jahrhunderten bekannt. Seinen Namen hat es nach dem ältesten Verfahren der Fensterglasherstellung in England erhalten. Man entnahm dem Schmelzfluss mit der Glasmacherpfeife die benötigte Glasmasse und blies daraus zunächst eine Hohlkugel. Darauf wurde die Glasmacherpfeife hochgehalten und schnell gedreht, wobei sich die Kugel abflachte. Dann setzte man der Glasmacherpfeife gegenüber ein Hefteisen an und sprengte die Pfeife ab, so dass ein kreisrundes Loch entstand. Nach abermaligem Erwärmen wurde die vorgeblasene Kugel mit dem Hefteisen gedreht.

Hierbei erweiterte sich die Öffnung; ihr Rand bog sich durch die Zentrifugalkraft nach außen um und nahm die Form einer Krone an. Durch weiteres Drehen entstand eine kreisförmige Glasscheibe, die nach ihrer Trennung vom Hefteisen als Fensterscheibe verwendet wurde. In alten Kirchen und Häusern sind zum Teil noch solche runde, in Blei gefasste Scheiben zu finden. Man nennt sie auch Butzenglas oder Butzenscheibe.

Früher wurden aus Kronglas hauptsächlich Brillengläser und Fensterglas hergestellt.

Siehe auch