Hermelin (Heraldik)

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Hermelin, die Darstellung des Hermelins, wird in der Heraldik in verschiedenen Formen angewendet.

Datei:Agdenes komm.png
Stilisiertes Hermelin im Wappen
Zwei Hermelinsparren

Pelzwerk Hermelin

Als stilisiertes heraldisches Pelzwerk des gleichnamigen Tieres, zählt es zu den heraldischen Tinkturen. Der Ursprung wird im benagelten Wappenschild mit echten Fellen in der Frühzeit der Heraldik gesehen. Diese Form war Wappenbildersatz. So dokumentiert die Literatur, dass der Minnesänger Ulrich von Lichtenstein einen derartig überzogenen Schild führte. Datiert um 1200/1275 oder 1276.

Dargestellt wird es in Form von kleinen, reihenweise angeordneten schwarzen Kreuzchen auf weißem (Silber) Grund. Das nimmt darauf Bezug, dass im weißen Hermelinpelz die kleinen schwarzen Schwanzspitzen verteilt liegen. Damit unterscheidet es sich vom Feh, bei dem die verschieden Felder ähnlich groß sind.

In der stilisierten Art als Pelzwerk hat es seine Verbreitung, insbesondere in der englischen Heraldik, gefunden. Wie die Lilien in französischen Wappen (Lilienhermelin), so ist Hermelin das Gegenstück auf den englischen Wappen. Es haben sich hier das Goldhermelin und Gegenhermelin etabliert. In der englischen Heraldik wird es mit pean angesprochen. Auf schwarzem Grund sind die goldenen Schwänzchen dargestellt.

Besondere Formen haben auch eigene Namen. So ist der mit dem Hermelin besetzte Balken ein Hermelinbalken. Dieser hat in der englischen Heraldik seine Verbreitung. Auch ist das mit dem Pelzwerk besetzte Kreuz, wenn auch selten, in der Heraldik als Hermelinkreuz im Gebrauch.

Das Hermelin in natürlicher Darstellung

 
Erzherzogskrone Österreichs, die ranghöchste Krone mit Hermelinbesatz

In natürlicher Darstellung hat sich Hermelin auf Wappenmantel und Wappenzelt erhalten. Auch auf Wappenschilde wird es in dieser Form zum Wappentier. Damit ist es eine gemeine Figur. Somit kann es auch als Helmzier vorkommen. Hüte werden gerne damit am Stulp geschmückt. So steht der Kurhut als Beispiel. Aber auch die von außen sichtbare Fütterung von Kronen ist häufig real damit bestückt.

In der Heraldik sind die reale und stilisierte Hermelinform im Gebrauch. Hier wären als Beispiel der Herzogshut zu nennen.

Es gibt auch Wappendarstellungen bei denen auf dem Kürsch kleine Hermelinschwänzchen angeordnet sind. Das ist dann ein Hermelinkürsch. Im Besonderen kann das stilisierten Hermelinschwänzchen auch als gemeine Figur angesehen werden. Dabei sind mehrere Schwänzchen im Schild ohne den Schildrand zu berühren oder von diesem geschnitten zu werden.

Siehe auch

Literatur

  • Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1984, ISBN 3-411-02149-7.
Commons: Hermelin in der Heraldik – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien