Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken |
Kreis: | Kreisfreie Stadt |
Fläche: | 63,35 km² |
Einwohner: | 112.492 (Januar 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 1.775 Einwohner je km² |
Höhe: | 296 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 90701–90768 |
Vorwahl: | 0911 |
Geografische Lage: | 49° 28' n. Br. 11° 00' ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | FÜ |
Gemeindeschlüssel: | 09563000 |
Stadtgliederung: | 28 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung |
Königstraße 88 90744 Fürth |
Offizielle Website: | www.fuerth.de |
E-Mail-Adresse: | bmpa@fuerth.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Dr. Thomas Jung (SPD) |
Die Stadt Fürth (Bayern) ist eine kreisfreie Stadt in Mittelfranken, die im Osten mit Nürnberg zusammengewachsen ist; die Zentren der beiden Städte liegen ca. 7km voneinander entfernt. Gegenwärtig hat Fürth ca. 112.500 Einwohner (Stand: Januar 2005).

Fürth bildet mit den Städten Nürnberg und Erlangen ein Städtedreieck, welches das Kernland des mittelfränkischen „Großraums“ (Ballungsgebiet) bildet und eines der 23 Oberzentren des Freistaates Bayern darstellt. Gemeinsam mit ihrem Umland bilden diese Städte die Metropolregion Nürnberg, eine von 11 Metropolregionen in Deutschland.
Da Fürth schon immer sehr liberal war und auch (vor allem den aus Nürnberg vertriebenen) Juden Zuflucht gab, galt Fürth lange Zeit als „Fränkisches Jerusalem“.
Geografie
Der historische Kern der Stadt befindet sich östlich und südlich der Flüsse Rednitz und Pegnitz, die gleich nordwestlich der Altstadt zur Regnitz zusammenfließen. Westlich der Stadt, jenseits von Südwesttangente und Main-Donau-Kanal, steigt der Fürther Stadtwald an. Östlich der Stadt liegt in etwa gleicher Höhe die Stadt Nürnberg. Nördlich dehnt sich das fruchtbare teilweise zum Stadtgebiet gehörige Knoblauchsland aus. Südlich der Stadt findet man ein Mischgebiet aus breiten Autostraßen, Kanal und Flussaue.
Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Fürth, sie werden nach dem Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt:
Erlangen und Nürnberg (beide kreisfrei), Oberasbach, Zirndorf, Cadolzburg, Langenzenn, Seukendorf, Veitsbronn und Obermichelbach (alle Landkreis Fürth)
Stadtgliederung
Das Stadtgebiet von Fürth ist in 16 Stadtteile gegliedert, die zum Teil in weitere Stadtteile mit eigenem Namen unterteilt sind.
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Geschichte
Hauptartikel: Geschichte der Stadt Fürth
Die 1007 erstmals urkundlich genannte Ansiedlung Fürth bestand gewiß schon seit längerer Zeit, als Kaiser Heinrich II. in diesem Jahr den Ort dem neugegründeten Domkapitel Bamberg vermachte. Das in den folgenden Jahren zugesprochene Marktrecht ging bereits unter Heinrich III. an das benachbarte Nürnberg verloren. Auch wenn ab 1062 in Fürth wieder Markt abgehalten werden durfte, so war bereits in dieser Zeit Nürnberg von größerer Bedeutung. In den folgenden Jahrhunderten lag die Herrschaft über die Stadt zu unterschiedlichen Teilen und in wechselnden Ausgestaltungen bei dem Bamberger Domstift, den Nürnberger Burggrafen (ansbachisch) und der Nürnberger Reichsstadt. Unter diesen Bedingungen blieb es lange Zeit bei einer stark bäuerlichen Prägung des Gemeinwesens, das um 1600 wohl erst zwischen 1000 und 2000 Einwohner aufweisen konnte.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Fürth bis auf wenige Häuser niedergebrannt (siehe auch Alte Veste).
Eingemeindungen
Folgende Gemeinden bzw. Gemarkungen wurden nach Fürth eingemeindet:
- 1. Januar 1899: der westliche Teil der Gemeinde Höfen mit dem Gemeindeteil Weikershof (liegt im Süden an der Schwabacher Straße)
- 1. Januar 1900: die Gemeinde Poppenreuth (liegt östlich des historischen Kerns, auf der anderen Seite der Pegnitz)
- 1. Januar 1901: die Gemeinde Dambach (liegt westlich der heutigen Südstadt) sowie Unterfürberg, Oberfürberg
- 1. Januar 1918: Atzenhof (liegt im Nordwesten, am rechten Ufer der Zenn zwischen Unterfarrnbach und Vach)
- 1. Januar 1918: die Gemeinde Unterfarrnbach (liegt im Nordwesten, am rechten Ufer der Zenn)
- 3. Dezember 1923: die Gemeinde Burgfarrnbach (nordwestlich, jenseits des Kanals, nicht mit Fürth zusammengewachsen)
- 1. Juli 1927: die Gemeinde Ronhof und Kronach
- 1. Juli 1972: die Gemeinde Sack mit Bislohe, das nördlich im Knoblauchsland liegt und in amtlichen Dokumenten nicht separat aufgeführt wird
- 1. Juli 1972: die Gemeinde Stadeln
- 1. Juli 1972: die Gemeinde Vach (liegt nördlich von Fürth, westlich des Flusses Regnitz und des Baches Zenn, am östlichen Ortsrand führt der Kanal entlang)
- 1. Juli 1972: aus der Gemeinde Boxdorf die Gemeindeteile Herboldshof und Steinach
Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1870 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter bzw. der Stadtverwaltung selbst.
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¹ Volkszählungsergebnis
Der Ausländeranteil in Fürth beträgt gegenwärtig ca. 15 % (Stand 2005). Mit gegenwärtig ca. 112.500 Einwohner (Stand: Januar 2005) ist Fürth nach Nürnberg die zweitgrößte Stadt Mittelfrankens sowie die siebtgrößte Stadt Bayerns.
Religionen
Die Bevölkerung Fürths gehörte anfangs zum Bistum Würzburg, ab 1007 zum Bistum Bamberg. 1524 wurde zusammen mit der Stadt Nürnberg die Reformation eingeführt, so dass Fürth über viele Jahre eine protestantische Stadt blieb.
Die lutherischen Geistlichen der Stadt wurden von St. Lorenz in Nürnberg präsentiert. Da neben der Reichsstadt Nürnberg u. a. auch die Dompropstei Bamberg die Stadtherrschaft ausübte, gab es jedoch stets auch Katholiken – wenn auch zahlenmäßig nur sehr wenige – in der Stadt. So wurden z. B. der dompropsteiliche Amtmann und seine Bediensteten vom Deutschordenshaus Nürnberg her betreut.
Nach 1792 wurden die protestantischen Gemeinden Fürths dem königlich-preußischen Konsistorium in Ansbach unterstellt und nach dem Übergang der Stadt an Bayern wurden sie Teil der Protestantischen Kirche des Königreichs Bayern, die zunächst lutherische und reformierte Gemeinden umfasste. Die Kirchengemeinden gehörten dann zum Dekanat Zirndorf. 1885 wurde Fürth Sitz eines eigenen Dekanats, das heute zum Kirchenkreis Nürnberg gehört.
Spätestens seit dem 18. Jahrhundert nahm die Zahl der Katholiken in der Stadt wieder zu. Im Jahre 1829 konnte die erste katholische Kirche der Stadt seit der Reformation geweiht werden, die Kirche „Zu Unserer Lieben Frau“. Später entstanden weitere Pfarrgemeinden, die zunächst zum Dekanat Nürnberg des Erzbistums Bamberg gehörten. 1961 wurde Fürth Sitz eines eigenen katholischen Dekanats innerhalb des Erzbistums.
Das Verhältnis der Protestanten zu den Katholiken betrug im 20. Jahrhundert etwa 2/3 zu 1/3.
Erste jüdische Einwohner gab es in Fürth ab 1440. Im 17. Jahrhundert gab es eine Gemeinde-Talmudschule, die ein hohes Ansehen genoss. 1617 wurde eine Synagoge errichtet und 1653 sogar ein eigenes Krankenhaus. Es war das erste jüdische Krankenhaus Deutschlands. 1670 wurden viele Juden aus Wien aufgenommen, so dass es 1716 etwa 400 jüdische Familien in der Stadt gab. 1807 betrug der Anteil der Juden an der Gesamtbevölkerung 19 %. 1830 wurde die Talmudschule geschlossen. 1862 erfolgte die Gründung einer jüdischen Volksschule und 1882 einer Mittelschule. Die höchste Zahl jüdischer Mitbürger wurde 1880 mit ca. 3 300 erreicht. Im Jahre 1938 wurde die Synagoge in der sog. Reichskristallnacht zerstört und die jüdische Bevölkerung ab 1941 überwiegend deportiert.
Natur
Der Stadtökologische Lehrpfad wurde 1999 eingerichtet (3 km, 10 Stationen) und 2003 um eine Route B (7 km, 10 Stationen) erweitert. Ausgangspunkt beider Touren ist die U-Bahnstation »Stadthalle«. Im Verlauf des Lehrpfads werden einzelne Lebensräume in ihrer Bedeutung für die Tier- und Pflanzenwelt erklärt (z.B. Kirchhof St. Michael, Städtischer Friedhof, Scherbsgraben); es wird auch auf die Ausweisung bestimmter Flächen als Landschaftsschutzgebiet und auf die Problematik umweltverändernder Maßnahmen wie Flussbegradigungen hingewiesen.
Die Sonnenscheindauer beträgt im Durchschnitt 1766 Stunden pro Jahr.
Quellen
Die Gustav-Adolph-Quelle liegt bei Weikershof, gleich an der Rednitz und wurde erst 2000 wiederbelebt und mit einem Pavillon ausgestattet. Bis in die 1980er wurde die Quelle mit ihrem 19 Grad warmen Wasser für ein Schwimmbad genutzt, nach dessen Abriss floss das Wasser, immerhin 160 Liter pro Minute, ungenutzt in den Fluss.
Aufgrund des schwachen Schwefelgeruchs wird die Quelle auch Gaggerlasquelle (fränkischer Dialekt, etwa: „Eierquelle“) genannt.
Flora
In dem regelmäßig durchforsteten Stadtwald kommen mehrere Baumarten, Sträucher, Farne und Moose sowie Blumen vor. An Bäumen überwiegen Kiefern, häufig sind auch Birken, Eschen und Fichten. Bei den Kleinsträuchern sind vor allen Dingen Heidelbeeren zu verzeichnen.
Fauna
Innerhalb der Stadt leben Tauben, Spatzen, Amseln und einige Meisen; Schwalben, Mauersegler und Stare je nach Saison. Einige wenige Störche beziehen jährlich die Horste nahe der Pegnitz-Aue. Man kann entlang der Rednitz bzw. nach deren Zusammenfluss mit der Pegnitz zur Regnitz auch Graureiher und gelegentlich Kormorane beobachten.
Enten, Blesshühner, Gänse (z. B. Kanadagänse) und Schwäne gibt es auf und an den Gewässern um die Stadt. Möwen sind manchmal auf den Becken der Kläranlage anzutreffen.
Im Stadtwald und anderen Randbezirken sind 6 Spechtarten nachgewiesen; Turmfalken, Elstern und Krähen gibt es auch.
Fledermäuse und Ratten kann man an der Pegnitz bzw. der Rednitz auch beobachten.
Politik
Wappen
Das Wappen der Stadt Fürth zeigt in Silber ein dreiblättriges grünes Kleeblatt. Die Stadtfarben sind weiß-grün.
Das dreiblättrige Kleeblatt taucht erstmals 1562 in den Siegeln der Stadt auf, als es von einer Hand gehalten wird, welche von zwei Halbmonden beseitet ist. Die Herkunft ist nicht geklärt, vermutlich geht die Dreiheit jedoch auf die „Dreiherrschaft“ während des Mittelalters zurück. Ab 1792 erscheinen sogar drei Kleeblätter auf einem Dreiberg. 1818 erhielt die Stadt ein neues Wappen, das ein grünes Kleeblatt umgeben von einem grünen Eichenzweig, zeigte.
Dieses Wappen wurde über 100 Jahre lang geführt. 1939 wurde jedoch der Eichenzweig beseitigt. Gleichzeitig wurde eine Flagge eingeführt, die in Weiß zwei grüne Streifen und im grünen Oberteil das Wappen zeigte. Später wurde die Flagge jedoch auf die Farben Weiß und Grün vereinfacht.
Bürgermeister etc.
Die Stadt wurde bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts von einem dompropsteilich-bambergischen Amtmann geleitet. Aus der Stadt wurden zwei Bürgermeister gewählt, bis 1697 vier, ab 1718 acht. Ihnen standen „Vorsteher“ zur Seite.
Nach dem Übergang an Bayern wurde Fürth 1808 eine Stadt II. Klasse und direkt der Kreisverwaltung unterstellt. Später bezeichnete man solche Städte als „kreisfrei“. Ab 1818 wurde Fürth eine Stadt I. Klasse und somit von einem 1. Bürgermeister geleitet, dem ein 2. Bürgermeister zur Seite stand. Seit 1. Januar 1908 trägt der 1. Bürgermeister den Titel Oberbürgermeister.
Seit 2002 ist Thomas Jung (SPD) Oberbürgermeister.
Siehe auch: Liste der (Ober-)Bürgermeister der Stadt Fürth
Städtepartnerschaften
Fürth unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
- Region Renfrew (ehemals Paisley) in Schottland (Vereinigtes Königreich), seit 1969
- Limoges (Frankreich), seit 1992
- Marmaris (Türkei), seit 1995
- Xylokastro (Griechenland), seit 2001 (nur Städtefreundschaft)
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Spielwarenindustrie ist in Fürth ein Wirtschaftsfaktor; vom kleinen Handwerkbetrieb bis zum großen Industrieunternehmen ist auf diesem Sektor alles vertreten. Die Arbeitslosigkeit betrug in Fürth Ende 2002 12,2 Prozent.
Eine große Bedeutung hatte in Fürth früher auch das Brauwesen gehabt. Die fünf großen Brauereien waren Humbser, Brauerei Geismann, Brauerei Grüner, Evora & Meyer und Berg Bräu. Um die vorige Jahrhundertwende agierte Fürth als Bierstadt sogar noch vor München. „Quelle“, das größte Versandhaus Europas, hat in Fürth seinen Hauptsitz.
Bei der Energieversorgung setzt Fürth zunehmend auf Solarenergie. Seit Ende 2004 werden durch Photovoltaikanlagen tagsüber bei Sonnenschein durchschnittlich 2 Megawatt Leistung aufgebracht, die über „infra“, dem örtlichen Energieversorer, in das Netz eingespeist werden. Die Anlage in Atzenhof produziert mit fast 1 MW Leistung den Hauptanteil (zu den bestehenden 103 Anlagen wurden 2004 weitere 31 in Betrieb genommen).
An der Regnitz, kurz nach dem Zusammenfluss von Pegnitz und Rednitz, wurde 2003 (?) ein neues Pumpwerk errichtet, das die künstliche Beregnung des nordöstlich gelegenen Knoblauchslands sicherstellen soll.
Verkehr
Fürth hatte bis zum letzten Fahrplanwechsel im Winter 2003 einen IC-Bahnhof; Züge des Fernverkehrs Nürnberg-Würzburg und Nürnberg-Bamberg halten hier. Regelmäßige Regionalverbindungen gibt es nach Nürnberg, Neustadt a. d. Aisch-Würzburg-Frankfurt a. M, Erlangen-Forchheim-Bamberg-Lichtenfels und im halbstündigen Takt mit der Rangaubahn über Zirndorf nach Cadolzburg, sowie jede Stunde nach Markt Erlbach über Siegelsdorf (Teil der Verbindung nach Würzburg).
Die U-Bahn in Fürth ist Teil des U-Bahn-Systems Nürnberg/Fürth; zuletzt wurde als westlicher Endpunkt die Station „Klinikum“ im Dezember 2004 eröffnet. Ein weiterer Ausbau um eine Station bis zum Stadtteil „Hardhöhe“ ist geplant. Alle Stadtteile, auch die ländlichen Eingemeindungen, werden mit Buslinien erschlossen. Die Linien verkehren alle innerhalb des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN) zu einheitlichen Preisen. Die Straßenbahn nach Nürnberg ist seit dem 20. Juni 1981 eingestellt, von diesem Tag bis zur Fertigstellung der U-Bahn verbanden Busse die beiden Städte; die letzten Gleisreste an der Billinganlage wurden Anfang 2004 im Zuge der Neugestaltung der Anlage und dem Neubau der Flutbrücke entfernt.
Für den ruhenden motorisierten Individualverkehr stehen Parkplätze und mehrere Parkhäuser zur Verfügung. Zuletzt wurde 2004 für 6,2 Mio. EUR das Parkhaus an der Mathildenstraße gebaut und Anfang 2005 in Betrieb genommen, obwohl der verfügbare Parkraum 2003 nicht ausgelastet war.
Durch forcierten Radwegebau (z. B. Flößaustraße) seit ca. 2002 wird das Verkehrsgeschehen für alle Teilnehmer komplizierter und für die Schwächeren unter diesen gefährlicher. Vielfach behindern sich nun alle Verkehrsteilnehmer gegenseitig und die Radfahrer müssen die Geschwindigkeit drosseln, um Fußgänger nicht zu gefährden und um sich selbst bei Straßenquerungen nicht in Gefahr zu bringen. Im Gegenzug wurde die Benutzungspflicht einiger Radwege (z. B. Südseite der Ludwigstraße) aufgehoben und wieder andere wie der neueingerichtete Radweg in der Hirschenstraße werden oft zu Liefer- oder Lagerzwecken gebraucht (2003/2004).
Medien
In Fürth erscheint als Tageszeitung die „Fürther Nachrichten“, welche zu großen Teilen inhaltsgleich mit den Nürnberger Nachrichten ist. Das Blatt wird verantwortet vom Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg GmbH & Co..
Ansässige Unternehmen
Das Versandhaus Quelle, inzwischen fusioniert zu Karstadt-Quelle, wurde von Gustav Schickedanz am 26. Oktober 1927 gegründet. KarstadtQuelle Versicherungen ging 1984 aus dem damaligen Einzelhandelskonzern Quelle AG hervor. Uvex unterhält seine Zentrale sowie die Fertigung in der Stadt. Siemens, beheimatet in München, ist auch an mehreren Standorten in Fürth zu finden. Die Spielzeugproduzenten Simba-Dickie (Simba, Dickie, BIG) und Bruder sind in Fürth beheimatet. Faurecia, der größte Automobilzulieferer Frankreichs, unterhält in Fürth-Stadeln ein Forschungs- und Entwicklungszentrum für Abgastechnik.
Bildung
Fürth ist seit der Gründung des Zentralinstituts für Neue Materialien und Prozesstechnik (ZMP) der Universität Erlangen-Nürnberg Ende 2004 Universitätsstadt. Universitätsvorlesungen oder eine Fachhochschule gibt es allerdings nicht, doch sind entsprechende Einrichtungen in Nürnberg bzw. Erlangen in naher Nachbarschaft vorhanden.
Die Stadt hat neben Grundschulen alle weiterführenden Schulen (Hauptschule, Realschule, Gymnasium) sowie Berufliche Schulen und Sonderschulen.
Kommunale Einrichtungen
Hallen- und Freibad am Scherbsgarten: Im Freien gibt es ein 50-Meter-Becken (mit 8 Bahnen), ein Sprungbecken mit 10-Meter-Turm, ein großes zweigeteiltes Nichtschwimmerbecken mit Wasserspielen und einer kleinen Rutsche sowie ein achteckiges Becken, das wohl als Freibecken zur Sauna gehört.
Städtische Volksbücherei (Vobü) mit Zweigstellen, deren Bestände seit Ende 2003 über das Internet abgefragt werden können.[1]
Stadtbücherei und Stadtarchiv (in Burgfarrnbach)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater und Komödie
Fürth hat ein sehr schönes Stadttheater (siehe auch Stadttheater Fürth), in welchem laufend Ensembles aus ganz Deutschland auftreten, da Fürth keine eigene, fest angestellte Schauspieltruppe hat. Entworfen haben dieses Bauwerk im Jahr 1902 die damals begehrten Theaterarchitekten Fellner und Helmer. Die Wiener Architekten orientierten sich dabei an der italienischen Renaissance-Baukunst und des Barock.
In der Comödie Fürth treten nicht nur die fränkischen Kult-Komödianten Volker Heißmann und Martin Rassau auf, sondern auch Stars renommierter deutscher Boulevardtheater. Die Aufführungen finden im alten Berolzheimerianum, einem im Jahr 1906 erbauten Jugendstilbau statt. Die Comödie bietet neben verschiedener Shows und Veranstaltungen auch ein elegantes Restaurant, eine Bar mit der wohl längsten Theke in Nordbayern, ein lichtdurchflutetes Bistro und einen romantischen Sommergarten, in dem man Sonntags brunchen kann.
Kneipen, Gaststätten, Einkaufsmöglichkeiten etc.
Fürth besitzt eine relativ große Kneipenmeile, gemeinhin als Gustavstraße bekannt, die sich im Altstadtviertel in der Nähe zum Rathaus befindet. Dort findet man viele kleine Kneipen, Cafes und Cocktail-Bars, wie die Kaffeebohne, die Insel, die Tribüne, das El Floridita, aber auch sehr gute Restaurants mit fränkischer Küche wie die Kupferpfanne und das Schwarze Kreuz.
Bis ins Jahr 1982 war der 1895 errichtete Geismannsaal (Zugang Alexanderstraße) der bedeutendste und größte Saalbau in Fürth. In ihm kam auch der berühmte Poculator zur Ausschank.
Einkaufen (»Shoppen«) kann man im City-Center Fürth, in all den vielen Einzelhandelsgeschäften in der Innenstadt, im Einkaufscenter in der Kalbssiedlung, aber auch in der Grünen Halle in der Südstadt und auf den Wochenmärkten.
Stadtbild
In Fürth sind rund 2000 Baudenkmäler zu verzeichnen.
Das historische Stadtbild ist weitgehend erhalten, nur an wenigen Stellen durch moderne Zubauten gestört (z.B. die Hochhäuser am Bahnhof, Stadtsanierung südlich der Königsstraße 1978/79, Stadthalle auf dem Gänsberg). Mehrere Straßenzüge mit geschlossener Bebauung des 18. Jahrhunderts prägen das Bild der Innenstadt. An der Hornschuhprommenade stehen die vielfältig gestalteten Wohnmietshäuser der Gründerzeit und des Jugendstils.
Das im italienischen Stil zwischen 1840 und 1850 erbaute Fürther Rathaus erinnert stark an den Palazzo Vecchio in Florenz und ist das Wahrzeichen der Stadt.
Museen
- Das Jüdische Museum Franken in Fürth (Königstr. 89), einer der beiden Standorte des Jüdischen Museums Franken wurde 1999 eröffnet. Im Kernbestand geht das Haus bis ins 17. Jahrhundert zurück; es wurde bis ins späte 19. Jahrhundert von jüdischen Familien bewohnt. Stuckdecken, eine historische Laubhütte und ein Ritualbad im Keller haben sich erhalten. Dem als Begegnungsstätte konzipierten Haus sind auch eine Buchhandlung und eine Cafeteria angeschlossen.
- Fürther Rundfunkmuseum (Kurgartenstr. 37): rundfunkmuseum.fuerth.de
- Stadtmuseum (im Schloss in Burgfarrnbach)
Kirchen
Die evangelische Kirche St. Michael stammt im wesentlichen aus gotischer Zeit, wurde jedoch später mehrfach umgebaut; an den Langhaussaal mit einem unsymmetrisch einbezogenen mächtigen Westturm schließt sich im Osten ein gestrecker polygonal gebrochenen Chor an. Der stimmungsvolle Innenraum geht auf das 19. Jahrhundert zurück; als Besonderheit ist ein Sakramentshaus (um 1500/10) anzuführen.
Die katholische Kirche ist ein Bauwerk des Klassizismus; ebenso die evangelische Auferstehungskirche im heutigen Stadtpark, die als ehemalige Friedhofskirche nord-südlich ausrichtet ist. In der Südstadt befinden sich die neugotische Kirche St. Paul und die neubarocke Kirche St. Heinrich und Kunigunde.Außerdem gibt es auf der Hardhöhe die katholische Pfarrei Christkönig mit einem Kirchenbau aus den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts.
Profane Baudenkmäler
Der restaurierte Liershof wurde 1621 (dat.) als zweigeschossiger Quaderbau mit hohen Giebelwänden und zweistöckigem Zwerchhaus aus Fachwerk errichtet. Um 1700 entstand das Lochnersche Gartenhaus (Theaterstraße), dem wohl 1750 (dat.) der polygonale Treppenturm angefügt wurde.
Das Alte Rathaus, mit 55 m hohem Turm im italienischen Stil, wurde von Eduard Bürklein 1840-50 errichtet. Der Turm ist eine angepaßte Nachahmung des Palazzo Vecchio in Florenz und gilt als Wahrzeichen der Stadt – Das ältere ehemalige Rathaus liegt ca. 300 m südwestlich der Michaelskirche unscheinbar unterhalb im Tal.
Das Empfangsgebäude des historischen Bahnhofs entwarf Eduard Rüber und es wurde 1863/1864 errichtet.
Den ehemaligen Schlachthof, jetzt Kulturforum, findet man unterhalb der Stadthalle, direkt an der Rednitz. An der Schwabacher Straße erstreckt sich eine Brauerei mit Gebäuden vom beginnenden 20. Jh.
Der Gauklerbrunnen, (2004) von Harro Frey geschaffen, am Grünen Markt ist der jüngste Brunnen der Stadt; er setzt sich aus 3 eigenständigen Figurengruppen zusammen, von denen zwei durch Wasserelemente verbunden sind.
Parkanlagen
Entlang der Pegnitz erstreckt sich der in die Auen übergehende Stadtpark. Neben Spazierwegen und Bänken bietet der Park u. a. Ententeiche, einen Kinderspielplatz, einen Minigolfplatz, einen Rosengarten, eine ca. 2001 angelegte Streuobstwiese und einige wenige Denkmäler sowie einen botanischen Schulgarten.
Im Herbst 2004 wurde der Südstadtpark auf einem ehemaligen Kasernengelände dem Publikum übergeben.
Siehe auch: Kunst- und Baudenkmäler der Stadt Fürth
Regelmäßige Veranstaltungen
- Mai: Hafenfest am Main-Donau-Kanal
- Frühjahr: Grafflmarkt
- Sommer: Beach-Volleyball-Turnier auf der Freiheit
- Sommer: Fürth Festival in der ganzen Innenstadt
- Sommer: Sommerfest auf der Hardhöhe
- Herbst: Grafflmarkt
- Oktober: „Michaeliskirchweih“, größtes und bedeutendstes Volksfest der Stadt, seit mehr als 800 Jahren
- Dezember: Weihnachtsmarkt
Sport und Freizeit
Sport
Bekannt geworden ist Fürth in der Sportwelt durch den Traditionsverein und dreifachen deutschen Fußballmeister SpVgg Fürth (nach dem Beitritt der Fußballabteilung des TSV Vestenbergsgreuth lautet der Vereinsname heute SpVgg Greuther Fürth). Der Verein spielt derzeit in der 2. Bundesliga (2004/2005); das Stadion befindet sich im Stadtteil Ronhof.
Die Rollhockey-Mannschaft von RHC Monteith Fürth erkämpfte in den 80er Jahren dreimal die deutsche Vizemeisterschaft.
Berühmte Leichtathleten brachte der LAC Fürth hervor.
Die Baseball-Mannschaft Fürth Pirates stieg im Jahr 2002 in die erste Baseball-Bundesliga auf und wurde bereits in der Saison 2004 Deutscher Vizemeister.
Die SSG Dynamit Fürth ist der ansässige Schützenverein.
Freizeit
Der größte innerstädtische Grillplatz liegt an der Rednitz, unterhalb der Bahnlinie nach Würzburg und neben dem Freibad; die Stelle ist von schattenspendenden Bäumen bestanden und mit einer Herdanlage sowie einigen massiven Sitzgruppen ausgestattet.
Minigolfplätze gibt es im Stadtpark und an der Pegnitz, kurz vor dem Zusammenfluss mit der Rednitz (unterhalb vom Stadtfriedhof) und beim Frei- und Hallenbad.
Persönlichkeiten
Der berühmteste Sohn der Stadt ist Henry Kissinger, der z. B. 1959, 1988, 1994 und zuletzt 2004 Fürth besuchte; seit 1998 ist er auch Ehrenbürger. Auch der ehemalige deutsche Bundeskanzler Ludwig Erhard stammt aus Fürth.
Siehe auch: Liste der Ehrenbürger von Fürth und Liste der Söhne und Töchter der Stadt Fürth
Literatur
- Fürth, 1) Stadt im bayr. Regierungsbezirk Mittelfranken, in: Meyers Konversationslexikon, 4.Aufl. 1888-90, Bd.6, S.797.
- Dehio: Bayern I: Franken, 2. Aufl., München 1999, S.363ff.
- Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichts-Lexikon, Fürth 1968.
- Gerd Walther (Hg.): Fürth - Die Kleeblattstadt, Fürth 1991.
- Gerd Walther: Die Fürther Altstadt, Fürth 1990.
- Andrea Sommer, Die Fürther Südstadt [(I)], in: Fürther Heimatblätter, NF 39, 1989, S. 1; (II), NF 40, 1990, S. 1; (III), NF 40, 1990, S. 81; (IV), NF 41, 1991, S. 10.
- Bayerisches Städtebuch; Band V 1. Teilband Unter-, Mittel- und Oberfranken aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte" - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1971
Weblinks
- http://www.fuerth.de/ – Homepage der Stadt Fürth
- http://www.ihk-nuernberg.de/ihkg-fuerth – IHK-Gremium Fürth
- http://www.michaeliskirchweih.de/ – Homepage der Michaeliskirchweih
- http://www.infra-fuerth.de/ – Versorger für Wasser, Energie, ÖPNV
- http://www.fuerther-nachrichten.de/ – Lokale Zeitung
- Geschichtliches:
- http://www.rundfunkmuseum.fuerth.de/ – Rundfunkmuseum der Stadt Fürth
- http://www.dr-alexander-mayer.de/ – Homepage des Stadtheimatpflegers
- http://www.flussbad-fuerth.de/ – Flußbad Fürth, Ein Kapitel Stadtgeschichte
- http://www.altstadtverein-fuerth.de/ – Geschichte und Denkmalpflege
- http://www.geschichte-fuer-alle.de/sg/furth/00.htm – Touristischer Rundgang zur Geschichte der Stadt
- http://www.1000-jahre-fuerth.de/ – Seite anlässlich des Stadtjubiläums 2007
- http://www.archaeologie-fuerth.de/ – Archäologie
- Vereine:
- http://www.greuther-fuerth.de/ – Sportverein
- http://www.gc-fuerth.de/ – 1. Golfclub Fürth e. V.
- Bildersammlung