UEFA Intertoto Cup

ehemaliger europäischer Vereinswettbewerb
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Der UEFA Intertoto Cup, meist kurz als UI-Cup bezeichnet, ist ein europäischer Fußballwettbewerb.

Modus

Teilnahmeberechtigt im UI-Cup sind Vereine, die in der nationalen Liga auf Grund ihrer Tabellenplatzierung den UEFA-Cup knapp verpassten. Insgesamt nehmen 61 Mannschaften aus dem europäischen Vereinsfußball teil. Gespielt wird in fünf Runden mit je einem Hin- und Rückspiel, wobei stärkere Mannschaften direkt für die zweite oder dritte Runde gesetzt werden. Der Sieger qualifiziert sich für die nächste Runde, der Verlierer scheidet aus. Nach der fünften Runde stehen drei Sieger fest, welche sich für den UEFA-Cup qualifizieren.

Geschichte

Der UI wurde ursprünglich ins Leben gerufen, um in der fußballlosen Sommerzeit Spiele für die nationalen Toto-Gesellschaften anbieten zu können. Ideengeber war Karl Rappan, ehemaliger österreichischer Nationalspieler. Zunächst verweigerte jedoch die UEFA dem Intertoto-Cup die Anerkennung. Aus diesem Grund wurden die ersten Wettbewerbe nur gespielt, um Totowetten platzieren zu können. Erst 1961 erhielt der Wettbewerb die Zustimmung von der UEFA. Von 1961 bis 1966 wurde im Anschluß an eine Gruppenphase ein Turniersieger durch Play-off-Spiele ermittelt, wobei sich der Wettbewerb über die gesamte Saison erstreckte. Er fand erstmals 1961 statt, damals unter dem Namen International Football Cup (IFC). Die Play-offs wurden im Jahre 1967 aufgrund von Terminschwierigkeiten allerdings abgeschafft. Bis 1994 bestand der Intertoto-Cup dann nur noch aus den Gruppenspielen, die im Sommer stattfanden. Seit 1995 wurde aus dem Intertoto-Cup der UEFA Intertoto-Cup, also ein offizieller UEFA-Wettbewerb. Im Zuge dessen wurden Finalspiele eingeführt, in denen sich die drei Sieger (1995 waren es nur zwei) für die erste Runde des UEFA-Cups qualifizieren konnten. Im Jahre 1998 schließlich wurde die Gruppenphase abgeschafft. Seit dieser Zeit werden die Sieger nur noch durch Play-offs ermittelt. Da es die Möglichkeit gibt nach verpasster UEFA-Cup-Qualifikation in der Liga, sich doch noch über den UI-Cup für den UEFA-Cup zu qualifizieren, wird er umgangssprachlich auch der "Strohhalm-Cup" genannt. Für den UI-Cup der Saison 2004, siehe UI-Cup 2004.

Nationale Qualifikation

Schweiz

In der Schweiz sind der Tabellenvierte und Tabellenfünfte der Super League für den UI-Cup qualifiziert. Verzichtet ein Verein auf den UI-Cup oder qualifiziert sich dank des Cupsiegs für den UEFA-Cup, so rückt der nächste Verein vor.

Deutschland

Die Vereine, die am Ende der Saison auf Platz sechs, sieben und acht (ggf. neun) der Tabelle der Fußball-Bundesliga landen, sind für den UI-Cup qualifiziert. Deutsche Mannschaften steigen zudem aufgrund des derzeitigen vierten Tabellenplatz Deutschlands in der UEFA-Fünf-Jahreswertung ab der zweiten (Verein von Platz acht der Liga-Tabelle) und der dritten (die anderen deutschen Vertreter) Runde des UI-Cup-Wettbewerbs ein. (Stand Januar 2005) Sollten Mannschaften sich nicht für den Wettbewerb anmelden, rücken die nächsten Bewerber von den nächsten Plätzen nach.

Die deutschen Teilnehmer der letzten fünf Jahre:

  • 2004 waren Borussia Dortmund (Ende 3. Runde), der FC Schalke 04 (Sieger) und Hamburger SV (Ende Halbfinale) (alle Einstieg ab der dritte Runde des UI-Cups) und VfL Wolfsburg (Einstieg ab 2. Runde und raus nach der 2. Runde) von den Bundesliga-Plätzen sechs bis zehn der Tabelle für den UI-Cup qualifiziert. Wolfsburg kam als zehnter in den UI-Cup, weil Hansa Rostock verzichtete. Die DFL hatte sich im Jahr 2004 erfolgreich auf einen durch den Verzicht des italienischen Fussballverbandes zusätzlich frei gewordenen Platz beworben und stellte vier Teilnehmer.

Sieger

Jahr Sieger
1995 Girondins Bordeaux, Racing Straßburg (bei der Einführung des UI-Cups gab es nur zwei Vereine, die für den UEFA-Cup qualifiziert waren, seitdem drei)
1996 Karlsruher SC, EA Guingamp, Silkeborg IF
1997 AJ Auxerre, SC Bastia, Olympique Lyonnais
1998 FC Bologna, Valencia CF, Werder Bremen
1999 FC Juventus Turin, Montpéllier Herault SC, West Ham United
2000 Celta Vigo, VfB Stuttgart, Udinese Calcio
2001 FC Aston Villa, Paris Saint-Germain, Troyes AF
2002 FC Fulham, Málaga CF, VfB Stuttgart
2003 AC Perugia, FC Schalke 04, Villarreal CF
2004 OSC Lille, FC Schalke 04, Villarreal CF