Distributed Interactive Simulation

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Distributed Interactive Simulation (DIS) bezeichnet einen im IEEE 1278 definierten Datenaustauschstandard zur Steuerung von Simulationssystemen.

DIS wird in professionellen zivilen und militärischen Simulationen zur Optimierung der Ausbildung genutzt (z.B. in Verkehrsleitzentralen, Radarzentren). Mittels DIS vernetzte Simulationssysteme können in Echtzeit simulierte Lageinformationen, z.B. zur synchronen Steuerung von Radarsimulatoren, austauschen und versetzen so die Nutzer der damit vernetzten Systeme in die Lage, in ihrem jeweiligen Simulator eine identische Umweltdarstellung wahrzunehmen.

Die über ein Wide Area Network (WAN) oder Local Area Network (LAN) verbundenen Simulationsteilnehmer können u.a. folgende Informationsblöcke (Protocol Data Unit, PDU) austauschen:

  • entity state - bezeichnet die Position, Kurs und Fahrt swie die Sensorsignatur eines Simulationszieles (z.B. Stärke des Radarechos), außerdem Typeigenschaften des zugrundeliegenden Simulationsmodells,
  • collision event - ermöglicht die Evaluierung, ob zwei simulierte Objekte (z.B. Schiffe oder Flugzeuge) zusammengestoßen sind.
  • firing event - eine spezielle, militärische Variante der entity state PDU zur Simulation von Flugkörper und Rakete.
  • environment - Daten zur Simulation des Umwelthintergrundes, z.B. Landechos, Wolken und Regen (Clutter).

Mit einem ähnlichen Ansatz, aber objektorientiert, tritt die High Level Architecture (HLA) an, in der viele Experten den verbesserten Nachfolgestandard des DIS sehen.