Christoph Dohr (* 15. Mai 1964 in Krefeld) ist ein deutscher Musikwissenschaftler und -verleger.
Vita
Dohr studierte nach dem Abitur in Krefeld Musikwissenschaft, Mittlere und Neue Geschichte sowie Ethnologie an der Universität zu Köln mit dem Abschluss Magister Artium im Jahre 1989. Von 1989 bis 1991 forschte er am Bestand Jacques Offenbach im Historischen Archiv der Stadt Köln. Intensivere musikwissenschaftliche Forschungen verbinden ihn zudem mit dem Musikleben seiner Heimatstadt Krefeld und mit dem Komponisten Johann Christian Heinrich Rinck.
Dohr ist verheiratet und hat mit seiner Frau Ursula eine Tochter und drei Söhne.
Berufliches und ehrenamtliches Wirken
Im Jahre 1990 gründete Dohr den Verlag Dohr, einen Vier-Sparten-Musikverlag mit Sitz in Köln. 1989 und 2003 fanden von Dohr konzipierte und organisierte Musikfeste in Krefeld („opus ’89“; Schwerpunkt: Krefelder Komponisten) und in Köln („Rinck-Fest Köln 2003“ zur Wiederbelebung des Werkes von Johann Christian Heinrich Rinck) statt.
Seit 2005 stellen die Dohrs in Haus Eller in Bergheim-Ahe der Öffentlichkeit die „Sammlung Dohr“, ihre Sammlung historischer Tasteninstrumente in Originalen und originalgetreuen Nachbauten, vor, insbesondere durch regelmäßige Konzertveranstaltungen. Die Sammlung nennt sich "Pianomuseum Haus Eller".
Als Musikwissenschaftler und Verleger setzt sich Dohr zum einen für zeitgenössische Komponisten ein, zum anderen für die Wiederentdeckung von Komponisten des 18. und 19. Jahrhunderts, z. B. Norbert Burgmüller, Johann Christian Heinrich Rinck, Friedrich Kiel, Leopold Anton Kozeluch und Louis Spohr.
Dohr engagiert sich ehrenamtlich, unter anderem als Leiter der Arbeitsgruppe Chorverlage im Deutschen Musikverleger-Verband (seit 2005), als Kuratoriums-Vorsitzender der Johann-Lütter-Stiftung Heinsberg und der Reissiger-Stiftung Belzig sowie in der Int. Jacques-Offenbach-Gesellschaft und der Arbeitsgemeinschaft für rheinische Musikgeschichte (jew. als Beirat des Vorstandes).
Auszeichnungen (Auswahl)
- 2004 Sonderpreis für außergewöhnliche verlegerische Leistungen des Deutschen Musikverleger-Verbandes für Idee, Konzept und Realisierung des „Rinck-Festes Köln 2003“. Für sein Verlagsprogramm wurde der Verlag Dohr bereits viermal ausgezeichnet.
Schriften (Auswahl)
- Musikleben und Komponisten in Krefeld. Das 20. Jahrhundert. (Beiträge zur rheinischen Musikgeschichte Nr. 144, zugl. Krefelder Studien Bd. 5). Krefeld und Kassel 1992.
- Die Instrumentensammlung des Musikwissenschaftlichen Instituts zu Köln. in: Die Musikinstrumentensammlung des Kölnischen Stadtmuseums, hg. von Werner Schäfke/Kölnisches Stadtmuseum, Köln 1993, S. 19-44.
- (als Hg.): Beiträge zur Offenbach-Forschung.Köln 1998ff, ISSN 1436-8714
- (zusammen mit Thomas Schipperges): Bibliotheca Offenbachiana. Jacques Offenbach (1819-1880) - eine systematisch-chronologische Bibliographie, Köln 1998. ISBN 3-925366-48-2.
- Christian Erdmann Rancke und sein Hammerflügel, Köln 2003.
- Johann Christian Heinrich Rinck. Dokumente zu Leben und Werk. Köln 2003.
- Acht Tafelklaviere der Sammlung Dohr. in: Schmuhl/Lustig (Hg.), Geschichte und Bauweise des Tafelklaviers (Michaelsteiner Konferenzberichte Bd. 68), Augsburg 2006, S. 389-405.
- (als Hg.): Rinckiana. Festschrift aus Anlass des zehnjährigen Bestehens der Christian-Heinrich-Rinck-Gesellschaft. Köln 2006.
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Dohr, Christoph |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Musikwissenschaftler und -Verleger |
GEBURTSDATUM | 15. Mai 1964 |
GEBURTSORT | Krefeld |