Linz-Donawitz-Verfahren

Sauerstoffblasverfahren zur Stahlherstellung
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Das Linz-Donawitz-Verfahren (LD-Verfahren) ist ein Sauerstoffblasverfahren zum Frischen, also zur Stahlherstellung durch Umwandlung von kohlenstoffreichem Roheisen in kohlenstoffarmen Stahl. Das LD-Verfahren wurde in Österreich erfunden und löste das früher übliche Siemens-Martin-Verfahren ab. LD steht für Linz und Donawitz. Mit dem LD-Verfahren werden ca. 60% der Weltrohstahlproduktion hergestellt.

Datei:Oxygenstahlwerk 57790.jpg
LD-Konverter beim Cargieren von Roheisen

Beim LD-Verfahren wird in ein Konverter, der sogenannte LD-Konverter, mit flüssigem Roheisen und Schrott oder Eisenschwamm beschickt. Danach wird Sauerstoff durch eine ausfahrbare wassergekühlte Sauerstofflanze auf die Eisenschmelze geblasen. Die heftig einsetzende Verbrennung (Oxidation) der Eisenbegleiter sorgt für eine Durchwirbelung der Schmelze. Während des Frischprozesses nehmen die Gehalte von Kohlenstoff, Silizium, Mangan und Phosphor stetig ab. Die Blasdauer beträgt zwischen 10 und 20 Minuten und wird so gewählt, dass die gewünschte Entkohlung und die Verbrennung der unerwünschten Beimengungen erreicht wird. Die verbrannten Eisenbegleiter entweichen als Gase oder werden durch jetzt zugesetzten Kalk zu flüssiger Schlacke gebunden. Je nach Art des zu erzeugenden Stahls können am Ende des Frischens auch Legierungsstoffe zugesetzt werden. Danach wird zunächst die Schlacke abgegossen und dann das Stahlbad mit einer Temperatur von mehr als 1600°C in eine Pfanne abgestochen und einer sekundärmetallurgischen Behandlung zugeführt.