Hypochondrie heißt eine psychopathologische Fehlhaltung, die mit Überaufmerksamkeit körperliche Missempfindungen unter der Perspektive beachtet, diese könnten Ausdruck einer schlimmeren Erkrankung sein.
Kennzeichnend dieser Angststörung ist die übermässige Beschäftigung und verzerrte Wahrnehmung und Beurteilung von körperlichen Symptomen, die als Ausdruck einer schweren körperlichen Erkrankung fehlinterpretiert wird. Die verstärkte Beschäftigung mit der eigenen Gesundheit bzw. die Überzeugung, an einer ernsten Erkrankung (z.B. ein Tumor, eine Herzerkrankung, eine neurologische Schädigung oder etwa Aids) zu leiden führt zum wiederholten Aufsuchen von Ärzten bzw. Krankenhäusern.
Man spricht volkstümlich auch nachlässig von einer eingebildeten Krankheit (Molière, Der eingebildete Kranke), so als ob die Hypochonder "nichts" hätten. Tatsächlich erleben die Hypochonder natürlich Missempfindungen, aber die Bedeutung, die sie ihnen oft überbesorgt beimessen, erscheint der Umgebung nicht nachvollziehbar, wobei die Heilfachkundigen gewöhnlich nichts finden können.
Definitionsgemäss sollte man die Hypochondrie von Wahnstörungen bzw. der übermässigen Beschäftigung mit der eigenen körperlichen Erscheinung körperdysmorphen Störung abgrenzen.
Bei nachhaltigerer Ausprägung ist Hypochondrie daher eine ernst zu nehmende Störung, die sehr quälend sowohl für die Betroffenen als auch - und manchmal noch mehr - für ihre Umgebung sein kann.
Ursprüngliche Wortschöpfung durch Galen.
Der Begriff hängt mit dem griechischen "chondros" (Knorpel) zusammen. Gemeint sind die Rippenknorpel, unter ("hypo") denen man Leber und Galle findet. Das Wort "Melancholie" enthält die griechischen Begriffe für "schwarz" und "Galle".
Hypochondrie kann im Rahmen verschiedenen Erkrankungen oder Störungsbilder auftreten und zählt daher meist nicht als eigenständige Erkrankung, sondern als Symptom oder Syndrom.
Literatur
- Fischer-Frommberger, Esther (1973). Hypochondrie. Melancholie bis Neurose. Krankheiten und Zustandsbilder. Bern: Huber.
Siehe auch: Nosophobie