DBASE

Datenbankmanagementsystem für Mikrocomputer mit Programmiersprache
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dBASE war die erste, weitgenutzte Datenbank-Applikation für Mikrocomputer. dBASE wurde von der Firma Ashton-Tate für die CP/M-Betriebssysteme vertrieben. Später wurde die Datenbank auf die Systeme von Apple II und dem IBM PC unter DOS portiert. Unter DOS war dBASE jahrelang einer der bestverkauften Softwaretitel. Der Misserfolg stellte sich erst ein, als es nicht gelang, die Datenbank für Microsoft Windows zu optimieren. An die Stelle von dBase traten dann Datenbanken wie Paradox und FoxPro. Das Softwarehaus Ashton-Tate wurde 1991 an Borland verkauft. Die Rechte an der Produktlinie wurden 1999 an die dBASE Inc. verkauft.

Geschichte

Die Geschichte von dBASE reicht bis in die 1960er Jahre zurück. Das damals herrschende System war RETRIEVE, das von Tymshare Corporation entwickelt wurde. RETRIEVE wurde vom Jet Propulsion Laboratory benutzt. Schließlich wurde der Programmierer des Projekts, Jeb Long, beauftragt eine angepasste Version zu entwickeln. Das Derivat wurde JPLDIS (Jet Propulsion Laboratory Display Information System) getauft. Der Code war in FORTRAN geschrieben und auf den UNIVAC 1108-Großcomputern betrieben.

Jeb Long portierte JPLDIS später nach CP/M, dabei nannte er es dann dBASE. Der Erfolg stellte sich sehr schnell ein. Die gleiche Software wurde dann auf sehr viele andere 8-bit-Computerplattformen als dBASE-II, inklusive der Apple II-Version, portiert und vertrieben.

Durch die Gewinne konnte Jeb Long Ashton-Tate gründen, um Produktion und Vertrieb zu optimieren und zusätzliche Programmierer einzustellen. Wayne Ratliff programmierte dann das System für 16-bit IBM PC: Im August 1982 kam dann dBASE-II 2.3 heraus. Diese Version enthielt zunächst sehr viele Fehler, schließlich konnten diese behoben werden und dBase-II wurde zu einer der erfolgreichsten Softwareapplikationen für PCs.

Die Originalversionen von dBASE wurden sämtlichst in Assembler geschrieben. Durch die Komplexität wurde jedoch beschlossen, das nächst größere Upgrade in C zu schreiben. Dies wird heutzutage als Fehler hingestellt. Denn während dBASE-III (Erscheinungsdatum: Juni 1984) auf neuen Rechnern relativ akzeptable Geschwindigkeiten erreichte, war es auf älteren PCs sehr langsam und so blieben die Kunden aus. Mehrere Upgrades für die dBase II-Versionen erschienen, während die Geschwidigkeitsprobleme bis 1985 gelöst wurden.

1986 begann Ashton-Tate für den Apple Macintosh Software zu entwickeln. Eine kleinere Firma, Ann Arbor Softworks, wurde gekauft, die Geschäftsapplikationen entwickelte. Hier wurde ein Officepaket mit der Tabellenkalkulation Full Impact, einer Textverarbeitung namens FullWrite Professional, und einer Datenbankapplikation mit Namen dBASE Mac produziert.

Das Projekt floppte. Lediglich dBASE Mac blieb als Anwendung erhalten. dBase Mac besaß eine grafische Benutzeroberfläche. Der Dateiaustausch mit den PC-Versionen war jedoch unmöglich und der Konkurrenzkampf mit andern Mac-Datenbanken ging zu Lasten von dBase Mac.

dBASE-IV erschien im Oktober 1988 und war annähernd funktionsunfähig auf Grund zahlreicher Fehler. Da der Markt inzwischen von ähnlichen Produkten überschwemmt war, ging die Firma schließlich Konkurs und wurde von Borland 1991 aufgekauft.

dBASE 5.0 erschien 1993 erneut unter DOS und Windows. Es konnte sich aber ebenso wie sein Vorgänger nie richtig durchsetzen und verblieb im Hintergrund.