Rüdiger Schleicher

Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. Februar 2004 um 10:07 Uhr durch Mikue (Diskussion | Beiträge) (lnx). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Rüdiger Schleicher wurde am 14. Januar 1895 geboren und am 23. April 1945 nahe dem Gefängnis Lehrterstrasse in Berlin hingerichtet. Er war verheirat mit Ursula Bonhoeffer (1902 ? 1983), einer Schwester von Dietrich Bonhoeffer.

Schleicher studierte Jura und promovierte in Tübingen. Er wurde Ministerialrat im Luftfahrtministerium und Honorarprofessor für Luftrecht an der Universität Berlin. Am 14. August 1939, zwei Wochen vor Kriegsbeginn, wurde Schleicher als Leiter der Rechtsabteilung abgelöst. Die Regierung lehnte sein Eintreten für die Regeln des Völkerrechtes, des Kriegsächtungspaktes (Kellogg) und der Haager Landkriegsordnung zu Gunsten der polnischen Bevölkerung ab.

Im Fall des Gelingens des Aufstandes am 20. Juli 1944 sollte Schleicher für die Neuorganisation der Luftfahrt zuständig werden. Nach dem Scheitern des Stauffenberg-Attentats erklärte Schleicher im Verhör, das NS-Regime abzulehnen. Zur Herbeiführung eines Ausgleichs mit den westlichen Kriegsgegnern müsse Hitler abtreten.

Mit 12 Mitgefangenen, darunter sein Schwager Klaus Bonhoeffer, wurde er in der Nacht vom 22. auf den 23. April hingerichtet.

Literatur

  • Bracher, Karl Dietrich: Geschichte als Erfahrung. Betrachtungen zum 20. Jahrhundert; Stuttgart u.a. 2001; ISBN 3-421-0544-4