Horrorliteratur
Der Begriff Horrorliteratur bezeichnet populärwissenschaftlich betrachtet jene Art von Literatur, deren Gegenstand die Schiderung von besonders brutalen, grotesken, angsteinflößenden oder bluttriefenden Ereignissen darstellt.
Dabei rücken in den Geschichten und Büchern oftmals die in ihnen schematisch immer wiederholten Motive der Handlung (Monster, Untote, Vampire etc.)in den Vordergrund, wobei es bei einer bloßen Schilderung von Ereignissen bleibt, in denen häufig das übernatürliche Element dasjenige ist, auf das das Hauptaugenmerk gelegt wird und über das sich erst die H. als solche definiert.
Beispielsweise wären "Frankenstein" von Mary Shelley oder "Shining" von Stephen King zu nennen.
Dem gegenüber stehen einfache Krimis beispielsweise von Agatha Christie, die keine H. wären, da in ihnen dieses übernatürliche Element gänzlich fehlt.
Dies jedoch wurde 1988 vom amerikanischen Schriftsteller, Literaturkritiker und Filmrezententen Douglas E. Winter im Vorwort zu der von ihm herausgegebenen Anthologie "Prime Evil" (dt. "Horror vom Feinsten", Heyne-Verlag [mittlerweile vergriffen]) bestritten.
Er stellte die These auf, bei der Horrorliteratur "[...] handel[e] [es] sich nicht um eine Gattung von Literatur [...]." Für ihn ist die Horrorliteratur "[..] überhaupt kein Genre, wie zum Beispiel Science-fiction oder der Western"; es handele sich dabei vielmehr um "ein Gefühl". Dabei ist es nach Winter keinem bestimmten Autoren vorbehalten, dieses Gefühl bei seinem Leser zu erzeugen, den man allgemeinsprachlich als Horrorautoren bezeichnet, wie z.B. in heutiger Zeit bei Stephen King oder auch bei Thomas Harris geschehen. Vielmehr hätten sich immer wieder Autoren aller Kulturen und Zeitepochen mit den Themen der Angst und Gewalt beschäftigt; als Beispiele nennt er namentlich James Joyce, Ernest Hemingway, Nathaniel Hawthorne und Carlos Fuentes, deren Werke teilweise ebenfalls der Horrorliteratur zuzurechnen seien.
Literatur
THE PATHOS OF GENRE von Douglas Winter [[1]]
-Vorwort von Douglas Winter zu "Prime Evil", dt. "Horror vom Feinsten", 1988. -Vorwort von Stephen King zu seiner ersten Kurzegeschichtensammlung Nachtschicht, Bastei-Lübbe-Verlag. - Vorwort von Withley Strieber zu "Das erste Buch des Blutes" von Clive Barker