Die Brücke am Kwai

Film von David Lean (1957)
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Die Brücke am Kwai ist ein Roman von Pierre Boulle, der von David Lean verfilmt wurde.

Die Brücke am Kwai, 2003

Buch

Pierre Boulles Roman Die Brücke am Kwai (Originaltitel: Le Pont de la Riviere Kwai) erschien 1954 und gewann den französischen Literaturpreis Prix Ste Beuve. Er handelt von den Leiden alliierter Kriegsgefangener, die im Zweiten Weltkrieg für die Japaner eine Brücke über den Fluss Kwae Noi (Kwai) für eine Eisenbahnlinie, den sogenannten Death_Railway, zwischen Thailand und Birma(heute Myanmar) bauen müssen.

Historischer Hintergrund

Das Buch sowie die spätere Verfilmung basieren auf einer wahren Begebenheit, dem Bau einer Eisenbahnbrücke in dem westthailändischen Provinzort Kanchanaburi im Jahre 1942. Die Brücke ist Teil einer Eisenbahnstecke, die gebaut wurde, um die thailändische und birmanische Eisenbahnlinie zu verbinden. Durch die Verbindung sollte eine durchgehende Linie von Bangkok in Thailand nach Rangun in Birma zur logistischen Unterstützung der japanischen Besetzung Birmas geschaffen werden. Über 50.000 asiatische Zwangsarbeiter und 16.000 Kriegsgefangene fanden beim Bau der Strecke den Tod, die deshalb die Bezeichnung "Todesbahn" erhielt.

Verfilmung

Das Buch war Vorlage für den gleichnamigen britischen Antikriegsfilm (Originaltitel: The Bridge on the River Kwai) von 1957. Gedreht wurde in Sri Lanka und Großbritannien. Zum Teil weichen Roman und Film jedoch voneinander ab (im Buch wird die Brücke nicht gesprengt).

Der Film porträtiert eine Gruppe britischer Inhaftierter eines japanischen Kriegsgefangenenlagers, die gezwungen werden eine hölzerne Eisenbahnbrücke über den Kwai zu errichten. Der Lagerälteste, der britische Offizier Nicholson (Alec Guiness) weigert sich anfangs, den Befehl, dass auch die Offiziere mitarbeiten müssen, anzunehmen. Er beruft sich auf die Genfer Konvention, die Japan allerdings nicht unterschrieben hat.

Der japanische Lagerkommandant Saito (Sessue Hayakawa) droht mit Repressionen, da er die Verantwortung für die pünktliche Fertigstellung der Brücke trägt. Nicholson will, dass seine Soldaten ihren Stolz und ihre Würde behalten und sich nicht wie einfache Sklavenarbeiter von den japanischen Bewachern erniedrigen lassen. Er will Saito die Überlegenheit der britischen Soldaten beweisen, in dem er eine technisch aufwändigere Brücke in kürzerer Zeit errichtet, obwohl er sich bewusst sein muss, damit dem Feind zu helfen. Nichsolson setzt sich schließlich durch. Die Offiziere werden von der schweren körperlichen Arbeit befreit. Die Aufgabe treibt die Soldaten zu Höchstleistungen und die Brücke wird doch noch rechtzeitig fertig. Saito muss nach der Fertigstellung indirekt die Überlegenheit der Gefangenen eingestehen.

Die Handlung des Films endet mit der Zerstörung der gebauten Holzbrücke durch die Alliierten, die Nichsolson sogar versucht zu verhindern, weil sie für ihn mehr geworden ist als eine Brücke für den Feind, zum Symbol des Widerstandes und des Überlebenswillens seiner Soldaten.

In Wirklichkeit wurde neben der Holzbrücke fünf Monate nach ihrer Fertigstellung zusätzlich noch eine stählernde Brücke errichtet. Beide wurden durch die Alliierten zerstört, die Holzbrücke zuerst. Die Stahlbrücke wurde 1971 wieder instandgesetzt und ist heute noch in Betrieb. Für den Film wurde die Holzbrücke am Drehort in Sri Lanka aufgebaut. Sie bestand aus 1.200 Bambusbäumen, war 35 Meter hoch und 130 Meter lang. Damit war die Brücke die bis dahin größte Brückenkulisse der Filmgeschichte. Sie wurde während der Filmaufnahmen für die Schlussszene gesprengt, während ein unbesetzter Zug über sie hinweg fuhr.

Daten

Reaktionen

Einige Zuschauer reagierten auf den Film mit Unwillen, da sie in ihm eine positive Darstellung unbedingter militärischer Pflichterfüllung gesehen wurde. Dem wurde entgegengehalten, gerade diese unkritische Haltung werde in dem Film ad adsurdum geführt und deshalb ironisiert. Das Ende und die differenzierende psychologische Darstellung des Offiziers durch Guinness deute eben auf diese Haltung hin.

Der River Kwai-Marsch (englisch: Colonel Bogey March) den die britischen Soldaten beim Einmarsch ins Lager pfiffen, wurde ein Welthit. Gepfiffen wurde der Titel, weil die meisten Strophen der Melodie nicht an der Filmzensur vorbeigekommen wären.

Auszeichnungen

Die beiden Drehbuchautoren Carl Foreman und Michael Wilson standen zur damaligen Zeit auf der Schwarzen Liste und wurden nicht als Autoren aufgeführt. 1984 erhielten sie eine posthume Auszeichnung.


Siehe auch: Liste der Bücher - Filmtitel - Liste der Filmschauspieler - Liste der Filmschauspielerinnen - Liste der Filmregisseure