Khaya

Pflanzengattung in der Familie der Mahagonigewächse (Meliaceae)
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Khaya ("Afrikanisches Mahagoni", englisch African Mahogany, französisch Acajou), Gattung tropischer Hölzer mit Verbreitung in Afrika südlich der Sahara vom Senegal bis Uganda, im Süden bis Tansania und Angola.

Es gibt mehrere Arten der Gattung Khaya:

  1. Khaya senegalensis (meist im Westen Afrikas)
  2. Khaya ivorensis (in Ghana und Côte d'Ivoire)
  3. Khaya grandifoliola (am meisten verbreitet, bis nach Kamerun, Kongo, Angola und Uganda)
  4. Khaya anthoteca (ebenso verbreitet)

Khaya gehört zu der Familie der Meliaceen, oder Mahagonigewächse, zu der auch Swietenia sp. = amerikanische Mahagonis und Entandrophragma sp. Sipo/Sapelli/Kosipo/Tiama etc. gehören.

Khaya gehört zu den wichtigsten Nutzhölzern Afrikas und wird seit Beginn der Seefahrt an die Westküste Afrikas (ab ca. 1500) genutzt. Es wird besonders im Bootsbau (heute Yachtbau) und im Möbelbau (Englische Mahagonimöbel) massiv, als Furnier und als Sperrholz verwendet. Seine goldbrauner Glanz, sein gutes Stehvermögen (Dimensionsstabilität), seine Resistenz gegenüber Pilzen und Insekten, seine hervorragende Bearbeitbarkeit und Verfügbarkeit sowie die idealen Stammgrößen (2 Meter Duchmesser, und bis 25 m astrein) verhalfen diesem Holz schon vor hunderten von Jahren zu seinem guten Ruf.

Khaya läßt sich gut kultivieren, es wächst schnell nach (wie alle Mahagonis ist es leicht nachzupflanzen), Durchmesser von 40–50 cm werden binnen 25 Jahren erreicht. Plantagen wären nach 40 Jahren hiebsreif... würden sie nicht vorher geplündert.

Khaya gehört nicht zu den bedrohten Arten, obwohl es sicherlich an einigen Standorten übernutzt wurde. So ist das berühmte "Acajou Grand Bassam" östlich Abidjans kaum noch zu finden. Allerdings ist dieses Khaya ivorensis an anderen Standorten auch heute noch im Sekundär- und Tertiärwuchs durchaus häufig anzutreffen.

Mahagoni unterliegt – wie viele andere Holzarten – einem Modezyklus. Mit der Unterschutzstellung der Swietenias in Amerika hat allerdings zum Beginn des 3. Jahrtausends ein Run auf die afrikanischen Mahagonis eingesetzt, der vor allem durch die USA und China geschürt wird. Der bisherige ausgeglichene Bedarf Europas hat die Bestände in 400 Jahren nicht übernutzt. Es muß beobachtet werden, was der Bedarf der USA und Asiens in Westafrika anrichtet. Die bisher geernteten Mengen liegen bei unter 100.000 m³ Khaya pro Jahr, über ganz Afrika verteilt. Größte Exporteure sind Kamerun und Ghana. Durch die starke Nachfrage haben sich die Exportmengen von 2001 bis 2004 stark erhöht. Verlässliche Zahlen liegen nicht vor, man geht von einer Verdopplung in den letzten vier Jahren aus (Stand 2004). Die Preise für künstlich getrocknetes Schnittholz haben sich von 500 US-$ (2000) auf über 900 US-$ (2004) erhöht.
Da eine 40'-Containerladung damit einen Wert von 30.000 US-$ hat, schafft dieser Markt Begehrlichkeiten, aber auch ein nachhaltiges Einkommen für die Volkswirtschaften des sonst so armen Kontinents.
Da in Afrika die Erlöse für das Holz zum überwiegenden Teil im Lande verbleiben, Abgaben und Steuern an den Staatsforst und Staat gezahlt werden und das Holz nicht gestohlen wird (wie leider in einigen Ländern Asiens), ist der geopolitische Nutzen weitaus höher einzuschätzen als die Gefährdung des Bestandes.
Allerdings muß der Bedarf bei weiter steigenden Preisen und Importsog aus China von den Wächtern des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens gut beobachtet werden.