Le Bémont

Gemeinde im Kanton Jura in der Schweiz
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Vorlage:Ort Schweiz Le Bémont ist eine politische Gemeinde im Distrikt Franches-Montagnes des Kantons Jura in der Schweiz.

Geographie

Le Bémont liegt auf 982 m ü. M., 1.5 km nordöstlich des Bezirkshauptorts Saignelégier (Luftlinie). Das ehemalige Strassenzeilendorf erstreckt sich an einem nach Südosten geneigten Hang auf der Jurahochfläche der Franches-Montagnes (deutsch Freiberge).

Die Fläche des 11.6 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt der leicht gewellten Hochfläche des Plateaujuras, auf der sich moorige, meist oberirdisch abflusslose Senken mit Kuppen aus Kalkstein abwechseln. Die nördliche Begrenzung liegt nahe dem Steilabfall zum Doubstal. Nach Süden erstreckt sich die Fläche von Le Bémont über ausgedehnte Weidegebiete und die Höhe von Le Haut Bémont (1070 m ü. M.) bis zum Naturschutzgebiet Etang des Royes. In der Nähe der Höfe von Les Rouges-Terres wird mit 1075 m ü. M. der höchste Punkt der Gemeinde erreicht. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 4 % auf Siedlungen, 26 % auf Wald und Gehölze, 69 % auf Landwirtschaft und rund 1 % war unproduktives Land.

Zu Le Bémont gehören die Weiler La Bosse (949 m ü. M. in einer Geländemulde nördlich des Dorfes), Les Communances (950 m ü. M. ) und Les Cufattes (962 m ü. M.) in der Senke südöstlich von Le Bémont, Les Rouges-Terres (1010 m ü. M.) auf der anschliessenden Höhe, sowie mehrere Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Le Bémont sind Saignelégier, Les Pommerats, Les Enfers und Montfaucon im Kanton Jura sowie Tramelan im Kanton Bern.

Bevölkerung

Mit 338 Einwohnern (Ende 2003) gehört Le Bémont zu den kleineren Gemeinden des Kantons Jura. Von den Bewohnern sind 97.4 % französischsprachig und 2.3 % deutschsprachig (Stand 2000). Seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hat sich die Bevölkerungszahl von Le Bémont halbiert (1870 wurden noch 718 Einwohner gezählt).

Wirtschaft

Le Bémont ist ein vorwiegend landwirtschaftlich geprägtes Dorf mit viel Weideland und bedeutender Pferdezucht. Ausserhalb des primären Sektors sind jedoch nur wenige Arbeitsplätze im lokalen Kleingewerbe vorhanden. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler.

Verkehr

Die Gemeinde liegt an der Hauptstrasse von Delémont nach La Chaux-de-Fonds. Am 21. Mai 1904 wurde die Eisenbahnlinie der Chemins de fer du Jura von Glovelier nach Saignelégier mit einem Bahnhof in Le Bémont eröffnet.

Geschichte

Seine erste Erwähnung findet das Dorf 1330 als Le Belmont. Es gehörte zur Herrschaft Freiberge, die dem Fürstbistum Basel unterstand. Von 1793 bis 1815 gehörte Le Bémont zu Frankreich und war anfangs Teil des Département du Mont Terrible, ab 1800 mit dem Département Haut-Rhin verbunden. Durch den Entscheid des Wiener Kongresses kam der Ort 1815 an den Kanton Bern und am 1. Januar 1979 an den neugegründeten Kanton Jura.

Sehenswürdigkeiten

Auf der Weide nördlich des Weilers La Bosse steht eine 1898 im Stil der Neugotik neu erbaute Kapelle, die der Nonne Jeanne Froidevaux geweiht ist. Kirchlich war Le Bémont jedoch bis 1629 von Montfaucon und seither von Saignelégier abhängig. Sehenswert sind auch die weissgetünchten typischen Bauernhöfe des Hochjuras mit grosser Dachfläche. Das einheitliche Ortsbild von La Bosse zählt mit den aus dem 17. bis 19. Jahrhundert stammenden Bauernhäusern zu den schönsten des Kantons Jura.


 
Le Bémont
 
Weiler La Bosse