Planck-Weltraumteleskop

astronomisches Instrument
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Planck (auch Planck Surveyor genannt) ist eine Raumsonde der ESA zur Erforschung der kosmischen Hintergrundstrahlung.

Datei:Planck satellite.jpg
Planck

Das Projekt wurde 1996 begründet und entstand in Zusammenarbeit von 40 europäischen und 10 amerikanischen Instituten mit der ESA.[1] Das 1800 kg schwere Planck-Teleskop wurde zusammen mit dem Infrarotteleskop Herschel durch eine Ariane 5 ECA in den Weltraum gebracht. Der Start erfolgte nach mehrmaliger Verschiebung am 14. Mai 2009 um 13:12 Uhr UTC.[2]

Das Projekt eines Satelliten zur genauen Untersuchung der kosmischen Hintergrundstrahlung wurde von der ESA ursprünglich unter dem Namen COBRAS/SAMBA studiert und später zu Ehren Max Plancks umbenannt. Planck soll bis zur Erschöpfung des Kühlmittels etwa 21 Monate arbeiten. Dabei wurde Planck nicht in eine Erdumlaufbahn gebracht; die Sonde befindet sich viel mehr in der Nähe des Lagrange-Punkts L2 des Sonne/Erde-Systems. Dort ist die Unterdrückung störender Emissionen von Sonne, Erde, und Mond einfacher. Bei diesen Messungen ist enorme Präzision erforderlich. Die Temperaturunterschiede, die Planck messen soll, bewegen sich im Bereich von einem Millionstel Grad.

WMAP-Karte der Hintergrundstrahlung. Planck soll eine etwa dreifach bessere Auflösung erreichen.

Ziel von Planck ist eine Kartierung der kosmischen Hintergrundstrahlung bei Frequenzen zwischen 25 und 1000 GHz. Die Winkelauflösung von Planck wird mit etwa 5 Bogenminuten wesentlich besser sein als bei den vergleichbaren früheren Projekten COBE und WMAP. Gleichzeitig werden Beobachtungen der Vordergrundstrahlung der Milchstraße und Galaxien gewonnen. Diese sind Störeffekte für das Studium der Hintergrundstrahlung, aber von eigenem wissenschaftlichem Interesse.

Das Teleskop hat einen Hauptspiegel von 1,75 Meter × 1,5 Meter Größe und ist für möglichst geringes Streulicht konstruiert. Mit den beiden Instrumenten LFI (Niederfrequenz) und HFI (Hochfrequenz) wird ein weiter Frequenzbereich abgedeckt.

Nach Simulationen von Gary Shiu und Bret Underwood von der University of Wisconsin-Madison könnten die Messungen des Planck-Satelliten geeignet sein, die Stringtheorie zu überprüfen.[3]

Technische Daten

  • Höhe: 4,2 m
  • Durchmesser: max. 4,2 m
  • Startmasse: 1,8 t
  • Hauptspiegeldurchmesser: 1,75 m
  • Teleskopmasse: 28 kg
  • Kühlflüssigkeit: 1500 l Helium
  • Einsatzdauer: 1,5 Jahre geplant
  • Gesamtkosten: 600 Mio. Euro

Einzelnachweise

  1. Dem Urknall ins Auge blicken. In: Flieger Revue. Berlin 2009,4 (Apr.), S.61-64. ISSN 0941-889X
  2. ESA: Ariane 5 carrying Herschel and Planck lifts off. 14. Mai 2009, abgerufen am 14. Mai 2009.
  3. Gary Shiu, Bret Underwood: Observing the Geometry of Warped Compactification via Cosmic Inflation. in: Physical Review Letters. New York 98,2007,5 (051301). ISSN 0031-9007