Das Fort Hackenberg bei Veckring/Lothringen (Département Moselle) ist eine der größten Bunkeranlagen der Maginot-Linie in Frankreich.

Es besteht aus zwei Eingangsblöcken und siebzehn Bunkern. Die mehrstöckigen Bunker sind unterirdisch mit einer elektrischen Schmalspur-U-Bahn mit über 4 km Gleislänge verbunden. Diese wurde hauptsächlich für den Munitionstransport gebraucht. Insgesamt wurden mehr als 10 km Gänge in den Fels gehauen.
Mit einer Besatzung von 1.000 Mann und 43 Offizieren konnte die Festungsanlage verteidigt werden. Hierzu gab es neun 7,5 cm Kanonen, fünf 13,5 cm Haubitzen, vier 8,1 cm Granatwerfer unter versenkbaren Kuppeln, 36 mal 5 cm Granatwerfer, sieben 3,7 cm Pakgeschütze, 32 sMGs, 29 Handgranatenwerfer und 59 IMGs. Ein Kraftwerk mit vier Dieselgeneratoren (Leistung reicht für eine Stadt mit 10.000 Einwohnern), eine Großküche und ein Lazarett mit Röntgenanlage und OP machten die Festungsanlage autark.
Mit der Umgehung der Maginot-Linie durch die Deutschen kam es am Fort Hackenberg im Zweiten Weltkrieg zu fast keinen Kämpfen. Erst im Jahre 1944, beim Rückzug der Deutschen aus Frankreich, besetzte ein deutscher Trupp den Turm Nr. 8 und beschoss von dort die Alliierten. Aus diesem Grund ist die Anlage heute sehr gut erhalten, obwohl die deutschen Soldaten bei ihrem Rückzug die Munitionsreste im Inneren sprengten.
Zahlreiche Persönlichkeiten besichtigten das Fort Hackenberg, u.a. Muhammad V. der Sultan von Marokko, König Georg VI. und Sir Winston Churchill.
Führungen
Heute wird die Anlage durch einen Verein der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Deutsche Führungen finden meist Samstags und Sonntags um 14:30 Uhr statt. Nebenbei wird im Inneren ein kleines Militärmuseum betrieben.
Während der Führung fährt man mit der U-Bahn und bekommt die Funktionsweise eines Panzerdrehturms vorgeführt.
Bilder aus dem Museum
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Kindergasmaske und Gasschutz für Kinderwagen
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Maschinenpistole MP40 und Thompson A1
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Historisches Röntgengerät