Jeremy Rifkin

US-amerikanischer Soziologe, Ökonom, Publizist
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Jeremy Rifkin (* 1943 in Colorado, USA) ist Gründer und Vorsitzender der Foundation on Economic Trends (FOET; Sitz in Washington D.C., USA). Er unterrichtet u.a. an der Wharton School der Universität von Pennsylvania und ist Berater diverser Regierungen und auch der EU-Kommission. Er gilt als Theoretiker der "Zugangsgesellschaft".

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Jeremy Rifkin

In bis dato 17 Büchern schrieb Rifkin über die Auswirkungen des wissenschaftlichen und technischen Wandels auf Arbeitswelt, Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt. Essays und Kommentare aus Rifkins Feder erscheinen in Blättern wie "The Guardian" und der "Los Angeles Times", hier zu Lande z.B. auch in der "Süddeutschen Zeitung". Das "National Journal" bezeichnete ihn als einen der 150 einflussreichsten Intellektuellen der USA; unter den Verfechtern neoliberaler Gesellschafts- und Wirtschaftskonzepte stößt er allerdings auf harsche Kritik.

Seine Bücher wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt. In Deutschland ist er vor allem durch "Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft" (1997, das Original erschien 1995) bekannt geworden. Das Buch beeinflusste entscheidend die Debatte um Arbeitszeitverkürzungen, etwa in Frankreich.

"The Age of Access" (2000; deutsch "Access - Das Verschwinden des Eigentums. Warum wir weniger besitzen und mehr ausgeben werden") beschäftigt sich mit dem Einfluss der "Globalisierung" auf die kulturelle Identität und warnt vor der vollständigen Ökonomisierung unseres Lebens. Kernthese: Das Industriezeitalter sei endgültig vorüber, der Kapitalismus ändere sich radikal. Access, der rasche Zugang und Zugriff auf Ideen, Güter und Dienstleistungen zähle heute bereits mehr als dauerhafter und schwerfälliger Besitz (Stichwort "Zugangsgesellschaft"). Das Buch wurde mit zwei bedeutenden Preisen ausgezeichnet: dem Arthur Andersen Business Book Award und dem Bruno-Kreisky-Preis für das beste politische Buch im Jahr 2000.

"The Hydrogen Economy" (2002) trieb die Debatte zur Notwendigkeit des Wandels der Energiewirtschaft entscheidend voran (siehe dazu: Wasserstoffwirtschaft).

"Der europäische Traum" (2004) prognostiziert den Niedergang des "amerikanischen Traums". Rifkin zieht darin einen Vergleich, der Europa in entscheidenden Feldern eine Überlegenheit über die USA bescheinigt und der die fundamentalen transatlantischen Unterschiede herausarbeitet. Auch dieses Buch provozierte kontroverse Debatten.

Literatur

  • Rifkin, Jeremy/Howard, Ted: Entropie. Ein neues Weltbild. Hamburg: Hoffmann und Campe, 1984. - ISBN 3-45508-712-4
  • Rifkin, Jeremy: Das biotechnische Zeitalter. Die Geschäfte mit der Genetik. München: Goldmann, 2000. - ISBN 3-44215-090-6
  • Rifkin, Jeremy: The Hydrogen Economy: The Creation of the Worldwide Energy Web and the Redistribution of Power on Earth. Jeremy P. Tarcher, 2003. - ISBN 1-58542-254-1
  • Rifkin, Jeremy: Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft. Frankfurt am Main: Campus, 2004. - ISBN 3-59337-411-0
  • Rifkin, Jeremy: Access. Das Verschwinden des Eigentums. Frankfurt am Main: Campus, 2000. - ISBN 3-59336-541-3
  • Rifkin, Jeremy: Der Europäische Traum. Die Vision einer leisen Supermacht. Frankfurt am Main: Campus, 2004. - ISBN 3-59337-431-5
  • Rifkin, Jeremy: Das Imperium der Rinder. Frankfurt am Main: Campus, 1994. - ISBN 3-593-35047-5