Kriegsheim (Monsheim)

Siedlung in Deutschland
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Kriegsheim liegt idyllisch zwischen Reben und Rüben im südlichen Rheinhessen, dem "Wonnegau".

Wenn Kriegsheim nicht auf jeder Landkarte zu finden ist, liegt das daran, dass Kriegsheim seit einiger Zeit Ortsteil des benachbarten Monsheims ist.

Als Monsheimer sehen sich die Kriegsheimer aber nicht, denn sie haben ihre eigene Identität bewahrt und bleiben auch weiterhin Kriegsheimer.

Der Ortsname Kriegsheim hat nichts mit Krieg zu tun. Die Einwohner sind ganz friedlich (naja, meistens jedenfalls...).

Ob sich hinter dem Ortsnamen nun ein "Grieche", ein germanischer Personenname oder das Kriegsheimer Wappentier, die schwarze Saatkrähe, verbirgt, ist allerdings unklar.

In Karl Johann Brilmayers Buch "Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart" (Gießen 1905) ist über Kriegsheim zu lesen:

"Geschichtliches. Kriegsheim im Wormsgau kommt urkundlich schon im achten Jahrhundert in Schenkungen an das Kloster Lorsch vor. Es hieß früher Kreikesheim (766), Crigesheim (1137), Crigisheim (1276), Chrisheim (1306), Criegesheim (1335), Krysheim (1344), Griesheim (1496). Das Dorf gehörte zu den alten Besitzungen des Wormser Bistums. Im Jahre 1137 gab dessen Bischof Burkhard seinen Hof zu Kriegsheim mit allem, was er im Dorfe besaß, seinem Domkapitel zur Verbesserung seiner Einkünfte. Die Vogtei des Ortes hatten die Herren von Bolanden, teils von den Bischöfen, teil von dessen Erbschutz-Vögten zu Lehen. Im Jahre 1494 gehörte der Ort noch unter die sogenannten pfälzischen Ausdörfer. Später bildete sich aus den pfälzischen Rechten die Landesherrlichkeit aus. Im Orte war das Geschlecht der Ritter von Kriegsheim ansässig; es hauste in dem festen Turme, welcher noch im Dorfe aufragt und zu Wohnungen eingerichtet ist. Im 14. Jahrhundert wurde er von den Wormsern erstürmt. Kriegsheim blieb bei der Pfalz bis zum Untergang derselben, es gehörte zum Oberamt Alzey.

Kirchliches. Eine Kirche zu Kriegsheim kommt urkundlich zum ersten Mal vor im Jahre 1309. Sie war eine Pfarrkirche und zu Ehren des hl. Apostels Petrus erbaut und hatte zur Rechten einen den hl. Simon und Juda und zur Linken einen der Mutter Gottes geweihten Altar. Sie lag ebenfalls im Bistum Worms, stand unter dem Archidiakonat des Dompropstes zu Worms und gehörte zum Landkapitel Leiningen (Bockenheim). In der pfälzischen Kirchenteilung 1705, fiel die Kirche den Reformierten zu, welche eine eigene Pfarrei errichteten. Die Katholiken richteten sich 1752 auf dem Rathaus eine Kapelle ein, welche sie dem hl. Joseph weihten. Von der alten nunmehr evangelischen Kirche steht nur noch der untere Teil des Turmes, die jetzige wurde 1792 gebaut. Das Patronatsrecht mit dem Pfarrsitz hatten ursprünglich die Bischöfe von Worms, welche es den Herren von Bolanden zu Lehen gaben. Doch trat im Jahr 1309 Otto von Bolanden, kaiserlicher Kämmerer, das Patronat an den Bischof von Worms ab, welcher es seinem Kapitel überwies.

Zehnte. Den großen Zehnten bezog bis in die letzte Zeit das Domstift zu Worms, den kleinen Zehnten der reformierte Pfarrer."

Nach dem Dreissigjährigen Krieg wurden Mennoniten und Quäker von Kurfürst Karl Ludwig eingeladen, sich in den entvölkerten Dörfern niederzulassen; für 1656 wird ihre Anwesenheit in Kriegsheim berichtet. Am 23. Juni und am 27. September 1677 besuchte William Penn, der später in der nach seinem Vater benannten amerikanischen Provinz "Pennsylvania" tätig war, die Kriegsheimer Glaubensgenossen.