Industriemineral

Minerale, die direkt (ohne Stoffumwandlung) für industrielle Zwecke eingesetzt werden
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. Mai 2009 um 17:23 Uhr durch Mineraloge (Diskussion | Beiträge) (Anwendungsfelder). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Industrieminerale sind Minerale, die direkt, das heißt ohne Stoffumwandlung, für industrielle Zwecke eingesetzt werden. Ein Gegenbeispiel sind die Erze, die wegen ihres Metallgehaltes abgebaut werden und dann durch den Prozess der Verhüttung in gediegene (elementare) Metalle umgewandelt werden. Der Grund für den Einsatz von Industriemineralen liegt hingegen in den Eigenschaften des Minerals selbst, z.B. in ihrer Härte, ihrer Doppelbrechung oder ihrer Piezoelektrizität.

Anwendungsfelder

Minerale in der keramischen Industrie

Ton dienen als plastischer keramischer Rohstoff. Feldspat erhöht die chemische Beständigkeit von Sanitärkeramiken. Quarz dient als Magerungsmittel.

Minerale in der Baustoffindustrie

Gips wird aufgrund seiner Eigenschaft, beim Trocknen auszuhärten, eingesetzt. Calcit und die Tonminerale sind die beiden Hauptrohstoffe für die Herstellung von Zement.

Minerale in der optischen Industrie

Quarz wird aufgrund des Piezoeffektes als Schwingquarz in Uhren verwendet. Rubin findet Anwendung in Lasern. Kassiterit wird in photokalytischen Schichten eingesetzt.

Minerale in der Papierindustrie

Kaolinit, Calcit und Aragonit sind wichtige Füllstoffe und Streichfarben.

Minerale im Maschinenbau

Diamant wird aufgrund der hohen Härte in Bohrkronen und als Schleifmittel eingesetzt.

Minerale in der Elektrotechnik

Muskovit wird für die Herstellung elektrischer Isolatoren verwendet.

Minerale in der kosmetischen Industrie

In diesem Industriezweig spielen Tone als Füllstoffe eine große Rolle.

Minerale in der Nahrungsmittelindustrie

Kieselgur dient als Filter bei der Bierherstellung.

Minerale in der Geotechnik

Baryt wird als Zuschlagstoff in Bohrspülungen verwendet.

Literatur

Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (1997 - 2008): Geologisches Jahrbuch. Reihe H (13 Bände). Bewertungskriterien für Industrieminerale, Steine und Erden. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung, Science Publishers, Stuttgart.