Lockheed Martin F-22

Luftüberlegenheitsjäger der US-Flugzeugbauer Lockheed Martin und Boeing
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Die F-22 Raptor ist ein Kampfflugzeug der USA, das von Lockheed Martin und Boeing gebaut wird.

Ein US Air Force Boeing KC-135 Stratotanker betankt eine Lockheed F-22 Raptor

Entwicklung

Als „unschlagbarer“ Luftüberlegenheitsjäger der US Air Force löst er in den nächsten Jahren die F-15 ab. Dafür vereint er Stealth-Eigenschaften mit hoher Wendigkeit sowie akzeptabler Waffenlast, Supercruise-Fähigkeiten und modernster Avionik (inklusive Northrop Grumman-Raytheon aktiv phasengesteuertes Radar mit aktiver elektronischer Strahlschwenkung - en:Active Electronically Scanned Array). Die enorme Wendigkeit wird durch die als Elevons ausgeführten Höhenruder sowie durch die 2D-Schubvektorsteuerung der Triebwerke erreicht, welche Anstellwinkel von über 60° bei voller Kontrolle erlauben.

Das Flugzeug ist im Vergleich zu allen anderen revolutionär, auch wegen seiner Avionik.

Bei allen anderen Flugzeugen sind separate Rechner für jede Funktion vorgesehen: Flugkontrolle, Waffen, Sensoren, Triebwerke usw. Dadurch ist keine zentralisierte Datenverarbeitung und -Fusion möglich. Der Pilot muß selbst alle diese Informationen sammeln und verarbeiten um sich ein kohärentes, umfassendes, integriertes Bild vom Flugzeug und seiner Umgebung zu schaffen. Das kostet sehr viel Energie und Zeit und der Pilot kann sich nicht auf seine eigentliche Mission konzentrieren.

Dieses Flugzeug aber hat ein einziges, sehr leistungsfähiges Gehirn. Es verfügt über ein hochentwickeltes Nervensystem. Alle Systeme werden durch Lichtleiter mit einem zentralen Rechner verbunden, der alle Funktionen des Flugzeuges ständig überwacht und kontrolliert. Der Raytheon VLSI ist der erste vollintegrierte Bordcomputer für Kampfflugzeuge. . Die maximale allgemeine Rechengeschwindigkeit des CIP liegt bei 700 Mips , während die Signalverarbeitungsgeschwindigkeit bei 20 Gigaflops liegt, was schon der Leistung eines Supercomputers entspricht. Es besteht aus bis zu 66 PowerPC- und Intel i960-basierten Signal- und Datenverarbeitungsmodulen. Jeder der CIP ist ungefähr so groß wie eine Brotbox. Es befinden sich 2 dieser Rechner in jedem F-22 und es wurde Platz für einen Dritten verschaffen. Die CIP sind reprogrammierbar. Zum Beipiel, wenn ein CIP der sich um die Radio-Funktionen kümmert, ausfällt, wird der andere den Radio-Programm laden und die Funktion automatisch übernehmen. Dadurch wird das Flugzeug im Notfall sehr überlebensfähig.

Das Programm wurde Anfang der 80er Jahre gestartet, wobei sich Lockheed Martin gemeinsam mit Boeing gegen den YF-23-Entwurf von Northrop Grumman durchsetzte. Die im August 1991 beauftragte Entwicklung der F-22 zeichnet sich bisher durch erhebliche Verzögerungen und Kostenüberschreitungen aus. Der Erstflug des Prototyps fand am 7. September 1997 statt. Im September 2002 wurde die offizielle Bezeichnung des Modells von F-22 in F-22 geändert. Das zusätzliche A (für Attack, Angriff) soll die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten der Maschine widerspiegeln, insbesondere die Bekämpfung von stark verteidigten oder mobilen Bodenzielen. Die ersten Serienmodelle der F/A-22 wurden am 14. Januar 2003 an die Nellis Air Force Base in Nevada geliefert. Vor allem die Elektronik machte zunächst Probleme, so dass erst im Frühjahr 2004 mit den Truppenversuchen in Nellis AFB begonnen werden konnte. Als erster Einsatzverband erhält die 1st Fighter Wing des Air Combat Command in Langley AFB seit Ende 2004 die ersten Raptoren; bis Ende 2005 soll das erste Geschwader einsatzbereit sein.

Die US-Luftwaffe hat 2003 einen Bedarf von 381 Exemplaren angemeldet, ausreichend, um zehn Geschwader mit je 24 einsatzfähigen Flugzeugen auszustatten und daneben über genügend Maschinen für Training, Tests, und Wartung zu verfügen. Genehmigt wurde zunächst die Beschaffung von 276 der neuerdings auch als „Schnellbomber“ mit zwei JDAMs oder acht Small Diameter Bombs angepriesenen F/A-22. Im Dezember 2004 reduzierte US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld im Rahmen von Kürzungen im Verteidigungshaushalt die Stückzahl überraschend auf 180 Flugzeuge, was auf ein Ende der Produktion im Jahre 2008 hinausliefe.

Seit 2002 ist auch eine Bombervariante – die FB-22 – im Gespräch, um ab 2015 die technologische Lücke zwischen der heutigen Bomberflotte (B-1, B-2 und B-52) und dem noch nicht näher bestimmten Bomber der nächsten Generation bis 2030 zu schließen. Hierfür erhielte die FB-22 unter anderem vergrößerte Tragflächen, verbesserte Stealth-Eigenschaften und einen zweiten Platz im Cockpit.

Technische Daten

F/A-22 (alle Leistungsdaten nur ca.)
Kenngröße Daten
Länge    18,92 m
Flügelspannweite    13,56 m
Höhe    5,00 m
Leermasse  14.360 kg
max. Abflugmasse  27.200 kg
Antrieb    Zwei Pratt & Whitney F119-PW-100 Turbostrahltriebwerke
mit je 155,69 kN Schub
Höchstgeschwindigkeit    Mach 1,7 (Mach 1,5+ bei Supercruise)
Besatzung    1 Mann
Bewaffnung    Sechs radargelenkte AIM-120C, (oder zwei 500 kg JDAM GBU-32-Bomben
anstelle von vier der AIM-120C) im Hauptschacht; je eine AIM-9 Sidewinder
in den Seitenschächten; eine M61A2 20 mm MK;
vier Unterflügelstationen für Waffen oder Treibstoff. Unter jedem Flügel passen 5000 Pfund. Typischerweise sind es 2x2271 Liter Tanks zusammen mit je 2 AIM-120 AMRAAM pro Tank.

Eine Informationsseite zur F/A-22


Siehe auch: Boeing, Liste von Flugzeugtypen