Stettin

polnische Groß- und Hafenstadt (Szczecin)
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Stettin (polnisch Szczecin Aussprache etwa wie "Schetschin"), ist eine wichtige Hafenstadt in Polen an der Oder mit 419.000 Einwohnern. Stettin ist Hauptstadt der Woiwodschaft Westpommern. Stettin beherbergt mehrere Hochschulen, Universitäten und einen katholischen Bischofsitz. Der Seehafen an der Odermündung in das Stettiner Haff ist für die Wirtschaft wichtig. Stettin hat zudem eine große Verkehrsbedeutung als grenznahe Stadt zu Deutschland und - über Fährverbindungen - zu Nordeuropa.

Geschichte

Historisch war Stettin die Hauptstadt des unabhängigen Pommerns. Außerdem war Stettin eine wichtige Hansestadt. Nach dem Dreißigjährigen Krieg starb die in Pommern herrschende Gryfiten-Dynastie aus und Stettin kam - nach einem kurzen dänischen Intermezzo an Schweden. Die schwedische Herrschaft endete 1720, als Stettin preußisch wurde. Dies blieb Stettin bis zum 2. Weltkrieg mit Unterbrechung in den Napoleonischen Kriegen. Im 2. Weltkrieg wurde Stettin schwer zerstört.

Stettin wurde nach 1945 (zusammen mit Swinemünde auf Usedom) unter polnische Verwaltung gestellt, obwohl es westlich der Oder-Neiße-Grenze liegt und obwohl bereits zunächst eine deutsche kommunistische Verwaltung gegründet worden war. Die Ursache für die Abtretung an Polen begründete Stalin damit, dass Stettin ein wichtiger Hafen für Polen sei, ohne den die Kohlevorkommen Schlesiens nicht nutzbar seien. Schlesien ist über die Oder direkt mit Stettin verbunden, welches den Umschlagplatz darstellte.

Die scheinbar nachträgliche Zwangsübergabe an Polen (tatsächlich plante Stalin schon mindestens seit der Konferenz von Teheran mit Stettin für Polen) führte bis in die 80er Jahre inoffiziell zu Spannungen mit der DDR, so versuchte die DDR z.B. teilweise erfolgreich die Fahrrinne des Stettiner Hafens als DDR-Hoheitsgewässer anerkennen zu lassen, so dass dort keine polnischen Baggerschiffe mehr eingesetzt werden konnten. Ohne Baggerarbeiten war es aber unmöglich, dass dort größere Schiffe verkehren konnten und die DDR hatte praktisch die Kontrolle über den Hafen Stettins. Ende der 80er Jahre verzichtete die DDR überraschend auf alle Ansprüche.

Heute ist es die Hauptstadt der polnischen Woiwodschaft Westpommern, welche weitgehend das historische Hinterpommern umfasst.

Sehenswürdigkeiten

  • Waly Chrobrego (Hakenterrassen)
  • Gryfitenschloss
  • Petri-Pauli-Kirche
  • die Jakobskathedrale
  • Dom Loitzów (Loitzenhof)
  • Bastei der sieben Mäntel
  • Altes Rathaus / Stary Ratusz
  • Stadtanlage nach französischem Vorbild.
  • Stadttore
  • (wiederhergestellte) Altstadt rund um das Alte Rathaus

Personen (geb. in Stettin)

Literatur

  • Stettin, in: Meyers Konversationslexikon, 4.Aufl. 1888, Bd.15, S.307.