Rosalia Lombardo

italienisches mumifiziertes Kind
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Rosalia Lombardo (* 1918; † 1920) war ein italienisches Kind, dessen Mumie sich im Gruftgewölbe des Kapuzinerkonvents in Palermo, den Catacombe dei Cappuccini, befindet. Das 1918 geborene Mädchen starb 1920 an der Spanischen Grippe. Sein Vater, der General Mario Lombardo, beauftragte den Chemiker Alfredo Salafia, den Körper seiner verstorbenen Tochter vor dem Verfall zu bewahren. Die unbekannte Konservierungsmethode hat eine der besterhaltenen Mumien der Welt hervorgebracht. Bis heute sind selbst feinste Härchen zu erkennen. Allerdings ist nur der Kopf zu sehen; der Rest des Körpers ist unter einer Art Wachstuch verborgen.

Rosalia Lombardo

Möglicherweise injizierte Dr. Salafia ein Nitrat-/Nitrit-Gemisch in die Venen des toten Kindes und stopfte die Hohlräume mit Wachs aus, um die rundlichen Formen des Gesichts zu bewahren. Nach Berichten von Forschern im März 2009 wurde ein Teil Glyzerin, ein Teil Formalin, angereichert mit Zinksulfat und Chloriden, dazu ein dritter Teil Alkohollösung mit Salicylsäure verwendet. Diese Informationen wurden bei Salafias Nachlass in einem Manuskript mit dem Titel „New special method for the preservation of the entire human cadaver in the state of permanent freshness“ entdeckt.[1]

Die Bestattungen in der Palermitaner Kapuzinergruft wurden offiziell 1881 eingestellt; die Nachbestattung der kleinen Rosalia ist einer von wenigen Ausnahmefällen.

Belege

  1. Dario Piombino-Mascali1, Arthur C. Aufderheide, Melissa Johnson-Williams und Albert R. Zink: The Salafia method rediscovered. In: Virchows Arch. 454. Jahrgang, Nr. 3, März 2009, S. 355–7, doi:10.1007/s00428-009-0738-6, PMID 19205728 (doi.org).