Brühl (Rheinland)

Mittelgroße Stadt im Rhein-Erft-Kreis in Nordrhein-Westfalen
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Wappen Karte
Wappen fehlt
Wappenabbildung auf bruehl.de
Deutschlandkarte, Position von Brühl hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Kreis: Rhein-Erft-Kreis
Geografische Lage: 50° 50' N. Br.
6° 54' ö. L.
Höhe: 65 m ü. NN
Fläche: 36,12 km²
Einwohner: 44.115 (31. Dezember 2003)
Bevölkerungsdichte: 1.217 Einwohner je km²
Postleitzahl: 50321
Vorwahlen: 02232
Kfz-Kennzeichen: BM
Gemeindeschlüssel: 05 3 62 012
Website: www.bruehl.de
E-Mail-Adresse: stadtverwaltung@bruehl.de
Politik
Bürgermeister: Michael Kreuzberg (CDU)
Stärkste Fraktion: CDU

Brühl ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen zwischen Köln und Bonn. Sie liegt am Rande der Ville, die Teil des Naturparks Kottenforst-Ville ist und die landläufig als Vorgebirge bezeichnet wird. Die Fachleute verstehen darunter jedoch nur die der Kölner Bucht zugewandte Hangzone der Ville.

Durch diese Lage ist das Gebiet klimatisch begünstigt, da die Winde aus Südwest und der Eifel hier nicht mehr so zu Wirkung kommen. Dies und der tiefgründige Lößboden ist die Ursache, dass sich in Brühl und seinen Stadtteilen eine Vielzahl von Obst- und Gemüseanbauflächen befinden, und die Stadt zudem als gute Wohnlage gilt.

Durch Eisen- und Stadtbahnen sowie Autobahn ( A 553 mit Anbindung zur A 61 und A 1) ist Brühl gut in die Infrastruktur der Ballungszentren eingebunden. Brühl liegt an der Bahnlinie Köln-Trier und Köln-Bonn-Rheinschiene sowie an der eine ehemalige Bahnlinie der Köln-Bonner Eisenbahn nutzenden Stadtbahn Köln-Bonn und gehört dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg an.

Bis zum Umzug der Bundesregierung und des Bundespräsidenten nach Berlin war die Stadt hauptsächlich bekannt durch die Schlösser Augustusburg und Falkenlust, in deren Räumen bis 1994 der Bundespräsident Empfänge für Staatsgäste abhielt. Der Freizeitpark Phantasialand ist bundesweit vielen Menschen ein Begriff. Kunstkennern wird die Stadt auch als Geburtsstadt des Surrealisten Max Ernst bekannt sein. Außerdem befindet sich in Brühl ein Max-Ernst-Museum. Brühl ist Sitz dreier Bundeseinrichtungen, der Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung, der Bundesakademie für öffentliche Verwaltung und der Bundesfinanzakademie sowie der staatlich anerkannten privaten Europäischen Fachhochschule, die derzeit vier Studiengänge im Bereich Industrie-, Handels- und Logistikmanagement sowie Wirtschaftsinformatik anbietet.

Da die Erschließung der rheinischen Braunkohle in Brühl 1876 begann siedelte sich 1888 ein Eisenwerk an, das bis heute existiert. Hinzu kamen Unternehmen der Schließtechnik sowie zur Herstellung von Verpackungen und Verpackungsmaschinen. Ferner befindet sich die Zentrale von Renault/Nissan Deutschland in Brühl.

Durch die Stadt führte die Eifelwasserleitung, ein römischer Aquädukt zur Versorgung von Köln mit Trinkwasser.

Geschichte

 
Schloss Augustusburg
 
Jagdschloss Falkenlust
 
Max-Ernst-Museum

Erste urkundliche Erwähnungen von Höfen im heutigen Stadtgebiet gibt es um das Jahr 650. Der Name Brühl mit seinem ursprünglichen Sinn taucht dann um 1180 urkundlich auf, als Erzbischof Philipp I. von Heinsberg zwei der Höfe zum Burghof an der Brule zusammenfasst. Der Name ergibt sich durch die Lage an einem sumpfigen Wald in einer Niederung. Da die Erzbischöfe und Kurfürsten (die Ämter wurden damals von einer Person bekleidet) in dieser Zeit nicht gern in Köln gesehen waren, ist dies ihr bevorzugter Aufenthaltsplatz.

1285 verleiht der Erzbischof Siegfried von Westerburg Brühl Stadtrechte und überträgt gleichzeitig dem Schöffenrat Selbstverwaltung und Rechtsprechung. Die Stadt wird zu einer der stärksten Landesfestungen ausgebaut.

1469 erhebt Kurfürst Ruprecht Brühl zur Landeshauptstadt von Kurköln. 1530 wird Brühl fast vollständig von einem Brand zerstört.

Ab 1567 ist Bonn Sitz der Regierung. Der Kurfürst residiert während der Sommermonate in Brühl.

1725 wird Schloss Augustusburg erbaut und nach dem damaligen Kurfürst Clemens August I. von Bayern benannt. 1794 flieht Maximilian Franz von Österreich vor den Franzosen und die Zeit der Kurfürsten und Erzbischöfe in Brühl ist beendet.

1876 beginnt der Braunkohletagebau in Brühl. Die Flächen sind mittlerweile längst rekultiviert und dienen als Naherholungsgebiet Kottenforst-Ville.

Wappen

Das Wappen beruht auf einem Schöffensiegel von 1318 und zeigt den heiligen Apostel Petrus über einem silbernen Schild mit Kölner Stiftskreuz. In der rechten Hand hält er zwei Schlüssel in der linken ein Evangelienbuch. Umgeben wird er von sieben Schöffenköpfen.

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