Dienst wird im Zusammenhang mit der romanischen und insbesondere der gotischen Architektur eine vergleichsweise schlanke Viertel-, Halb- oder Dreiviertelsäule bezeichnet, die einem Pfeiler oder einer Wand vorgelegt ist. Eine Gruppe von kleinen und großen Diensten, die gemeinsam um einen Pfeilerkern oder an einer Wand angeordnet ist, bezeichnet man auch als Dienstbündel. Ein mehr oder weniger dicht von Diensten umstandener Pfeiler wird auch Bündelpfeiler genannt.
Dienste setzen sich in die Gurte bzw. Rippen eines Gewölbes hinein fort und tragen deren Lasten ab. Es wird auch differenziert zwischen:
- alten Diensten - den verhältnismäßig kräftigen Fortsetzungen der Quergurte[1]
- jungen Diensten - den vergleichsweise schlanken Fortsetzungen der Längsgurte sowie der Diagonalrippen bzw. Kreuzrippen.[1]
Andere Autoren bezeichnen demgegenüber die Fortsetzungen sowohl der Quer- als auch der Längsgurte als alte Dienste und nur diejenigen gotischer Rippen als neue Dienste.[2]
Herkunft: Der Begriff Dienst tauchte erstmals in den Wochenrechnungen des Prager Dombaus 1372/78 als „dinst“ auf. Diese Bezeichnung wurde von G. G. Kallenbach 1843/45 in die baugeschichtliche Literatur eingeführt.[3]