Einer trage des anderen Last …

Film von Lothar Warneke (1988)
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Film
Titel Einer trage des anderen Last
Produktionsland DDR
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1988
Länge 113 Minuten
Stab
Regie Lothar Warneke
Drehbuch Lothar Warneke
Produktion DEFA
Musik Günther Fischer
Kamera Peter Ziesche
Schnitt Erika Lehmphul
Besetzung

Einer trage des anderen Last ist ein Spielfilm von Lothar Warneke, der von der DEFA produziert und 1988 uraufgeführt wurde. Der Film erhielt das Prädikat „Besonders wertvoll“ und avancierte zum Publikumshit in der DDR.

Handlung

Die Handlung des Films spielt Anfang der 1950er Jahre in einem privaten Lungensanatorium. Die Protagonisten – Joseph Heiliger, ein junger Kommissar der Volkspolizei und überzeugter Marxist, sowie Hubertus Koschenz, ein evangelischer Vikar – teilen sich, da beide an Tuberkulose erkrankt sind, unfreiwillig ein Krankenzimmer. Beide tragen zunächst ihre kontroversen Weltanschauungen demonstrativ zur Schau. Die zwangsläufig entstehenden Diskussionen zeigen jedoch im Laufe der Zeit viel gemeinsames humanistisches Gedankengut auf. Josephs Erkrankung nimmt einen bedrohlichen Verlauf, während sich Hubertus' Zustand langsam bessert. Hubertus kann über kirchliche Kanäle neuartige hochwirksame Medikamente aus dem Westen beziehen und gibt diese dann an den schwerer erkrankten Joseph ab. Ein Nebenstrang der Handlung beschreibt die entstehende Liebe zwischen Joseph Heiliger und der ebenfalls schwer an Tuberkulose erkrankten Sonja Kubanek.

Hintergründe

Ein erstes Szenarium zu dem Film entstand bereits 1973, doch erst 1986 begann die Bearbeitung des Stoffs durch die DEFA in Zusammenarbeit mit dem Staatssekretariat für Kirchenfragen. Bei der Premiere des Films saß neben Kurt Hager Altbischof Albrecht Schönherr. Der Kinofilm wurde von über 1,2 Millionen Zuschauern gesehen und als Zeichen eines beginnenden Dialogs gewertet. In dem Film begegnen sich ein Kommunist und ein Christ auf gleicher Augenhöhe – ein Novum in der DDR-Filmgeschichte. In der Figur des Christen spiegeln sich Ideen von Emil Fuchs, einem theologischen Lehrer Lothar Warnekes. Schon die Tatsache, dass der Film überhaupt produziert wurde, war etwas besonderes – so heißt es in einer dokumentierten Zuschauermeinung. Die Rezeption des Films war Gegenstand einer Untersuchung des Zentralinstituts für Jugendforschung.

Auszeichnungen

38. Internationale Filmfestspiele Berlin
  • 1988: Silberner Bär in der Kategorie Bester Darsteller für Manfred Möck
  • 1988: Silberner Bär in der Kategorie Bester Darsteller für Jörg Pose
Nationales Spielfilmfestival der DDR
  • 1988: Publikumspreis „Großer Steiger“
  • 1988: Preis in der Kategorie Beste Nebendarstellerin: Karin Gregorek
Kunstpreis der FDGB
  • 1988: Preise für Jörg Pose, Manfred Möck, Karin Gregorek, Günther Fischer, Peter Ziesche, Dieter Wolf
  • 1988: Preise für Wolfgang Held und Lothar Warneke
Sonstige nationale Preise
  • 1988: Das Schöpferkollekiv erhielt die Erich-Weinert-Medaille der FDJ
  • 1989: Kritikerpreis „Die große Klappe“ der Sektion Theorie und Kritik des Verbandes der Film- und Fernsehschaffenden der DDR
Sonstige internationale Preise
  • 1989: 17. Internationale Woche des Autorenfilms in Malaga: Bronzemedaille der Stadt Malaga
  • 1989: 17. Internationale Woche des Autorenfilms in Malaga: Preis des Verbandes der andalusischen Schriftsteller und Filmschaffenden
  • 1989: 13. Internationales Rot-Kreuz-Filmfestival in Warna: Darstellerpreis für Manfred Möck
  • 1989: 40. Filmfestival der Werktätigen in Slaný: Preis als „außerordentlicher Beitrag für die Schatzkammer der Kinematographie“


Literatur