Reszel / Rößel | |
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Basisdaten | |
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Staat: | Polen |
Woiwodschaft: | Ermland-Masuren |
Landkreis: | Kętrzyński (Rastenburg) |
Einwohner: | 5.700 |
Fläche: | xx,x km² |
Höhe: | ? m ü. NN |
Postleitzahl: | 11-440 |
Telefonvorwahl: | (+48) 89 |
Geografische Lage: | 54° 03' nördl. Breite 21° 09' östl. Länge |
KFZ-Kennzeichen: | NKE
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Wirtschaft & Verkehr | |
Zweige: | |
Verkehrsweg: | Kętrzyn - Lidzbark Warmiński |
Nächster int. Flughafen: | Flughafen Warschau |
Stadtverwaltung | |
Bürgermeister: | Zdzisław Szypulski (2005) |
Adresse: | Rynek 24 11-440 Reszel |
Homepage: | www.reszel.ug.gov.pl |
E-Mail: | promoc@reszel.ug.gov.pl |
Reszel [deutsch Rößel) ist eine Stadt in der polnischen Wojewodschaft Ermland-Masuren nordöstlich von Olsztyn an der Sajna.
] ( ,Geschichte
1241 wurde an der Stelle der heutigen Stadt, deren Name pruzzischer Herkunft ist, ein hölzerner Wachturm der Ritter des Deutschen Ordens errichtet. 1337 hatte sich bereits eine Ansiedlung um die Burg gebildet, welche in dem Jahr das Stadtrecht erhielt. Die alte Burg wurde 1347 von den litauischen Großfürsten eingenommen und zerstört. 1350 - 1401 wurde das neue, noch heute vorhandene Schloß errichtet.
Seit 1353 war die Stadt Eigentum der Bischöfe von Ermland. 1373 bis 1401 wurde eine Stadtmauer mit Wehrtürmen errichtet. 1440 wurde die Stadt an den Deutschen Orden verpfändet. 66 Jahre später befand sich Rössel wieder unter ermländischer Obrigkeit und kam damit zu Polen, zum sogenannten Königlichen Preußen. 1520 übergab Sigismund I. die Burg an tschechische Söldner, welche die Umgebung plünderten. 1520 bis 1521 während des Krieges gegen die Hohenzollern war Rößel ein Militärstützpunkt, aus welchem Angriffe gestartet wurden. Während des 16. Jahrhunderts entwickelte sich in Rößel das Handwerk, vor allem Rüstungen und Waffen wurden produziert. 1632 entstand in der Stadt ein Jesuitenkollegium, welches zu Beginn 15 Schüler kostenlos unterrichtete. 1656 und 1704 war der Ort von den Schweden besetzt. 1772 war die Stadt mit etwa 3.030 Einwohnern nach Braunsberg und Heilsberg die drittgrößte Stadt im Ermland, also größer als Allenstein (1770 Einwohner). Im selben Jahr, nach der 1. Teilung Polens, wurde die Stadt zusammen mit dem gesamten Fürstbistum Ermland in die preußische Provinz Ostpreußen eingegliedert.
Im Jahre 1806 wurde die Stadt durch einen großen Brand zerstört, in dessen Folge die ganze Stadt neu aufgebaut werden musste. Das Rathaus wurde 1815 - 1816 wieder errichtet. Von 1818 bis 1862 befand sich das Landratsamt des Landkreises Rößel in der gleichnamigen Stadt, danach wurde das Landratsamt nach Bischofsburg verlegt und blieb dort bis 1945. Das Straßennetz wurde ab 1845 ausgebaut, Als zweitletzte Stadt Ostpreußens wurde Rößel 1908 an das Schienennetz angeschlossen. Im Jahre 1885 hatte Rößel 4627 Einwohner, 1939 zählte die Stadt über 5.000 überweigend katholische Einwohner. Ende Januar 1945 besetzte die rote Armee die Stadt ohne größere Kampfhandlungen. Es kam zu Ausschreitungen gegen die verbliebene Bevölkerung, doch blieb der Stadt im Gegensatz zu den meisten anderen Städten in Ostpreußen eine flächendeckende Zerstörung erspart.
Nach dem 2. Weltkrieg befand sich die Stadt nunmehr in Polen, war von 1945 bis 1975 Sitz eines Kreises (1948: 2135 Einwohner), danach Stadtgemeinde in der Woiwodschaft Allenstein und seit 1999 ist sie wieder Sitz eines Kreises (Powiat). Etwa 250 Einwohner gehören dem Verband der deutschen Minderheit an.
Sehenswürdigkeiten
- die Altstadt, die zu den am besten erhaltenen der Region zählt
- die Kirche der St. Peter und Pauli
- das Jesuitenkollegium (17. Jahrhundert, später erweitert)
- das Schloss (gotisch)
- das Rathaus (19. Jahrhundert)
- das Kloster (18. Jahrhundert)
- die Kirche Johannes des Täufers (18. Jahrhundert)
In der Nähe von Reszel befindet sich die berühmte Święta Lipka-Kirche (Heilige Linde).