Peter von Richarz (* 23. Mai 1783 in Würzburg; † 2. Juli 1855 in Augsburg) war von 1835 bis 1836 Bischof der römisch-katholischen Diözese Speyer und von 1836 bis 1855 Bischof von Augsburg.


Leben
Peter Richarz wurde am 23. Mai 1783 als der Sohn eines Corporals bei den fürstbischöflichen Husaren in Würzburg geboren. Der Vater verstarb früh. Nach der Schulzeit in Würzburg und Bamberg besuchte der Junge ab 1800 die Universität Bamberg. 1802 trat er in das Geistliche Seminar Würzburg ein. Dort erhielt er am 11. April 1807 die Priesterweihe. Nach kurzer Tätigkeit als Kaplan in Haßfurt und als Erzieher im Hause des Freiherrn von Bechtolsheim in Würzburg wurde er 1809 Gymnasiallehrer in Würzburg. Ab 1817 hielt er als Professor philologische Vorlesungen an der Würzburger Universität; mehrmals war er Dekan der Philosophischen Fakultät, von 1829 bis 1830 Rektor der Universität und dort auch seit 1832 Oberbibliothekar. Wenig später wurde er Leiter des Schulreferats im Untermainkreis. König Ludwig I. ernannte Richarz am 23. März 1835 zum Bischof von Speyer; zugleich erhob er ihn in den Adelsstand. Die Bischofsweihe empfing er am 1. November 1835 in Bamberg von Erzbischof Joseph Maria von Fraunberg. Bereits 1836 bat er um Versetzung; der König ernannte ihn am 20. September 1836 zum Bischof von Augsburg und berief ihn in die Kammer der Reichsräte, der er bis 1849 angehörte. Peter von Richarz war sehr kunstsinnig und wohltätig. Er starb am 2. Juli 1855 in Augsburg und ist im dortigen Dom beigesetzt.
Peter von Richarz unterhielt eine Freundschaft mit Professor Franz von Berks und dessen Familie, ebenso war er mit dem späteren Münchner Erzbischof Anton von Steichele befreundet, der in dieser Familie als Hauslehrer wirkte und später Richarz` Sekretär in Augsburg wurde. Das besondere Vertrauen von Bischof Richarz besaß sein Generalvikar Anton Mätzler aus Vorarlberg (1780-1857). Am 6. August 1852 weihte Bichof Richarz im Augsburger Dom den späterhin berühmten Naturheilkundigen Sebastian Kneipp zum Priester.
Literatur
- Peter Roh S.J.: „Trauerrede auf den Hintritt des hochwürdigsten Herrn Peter v. Richarz, Bisch. v. Augsburg“, 1855
- Anton von Steichele: „Bischof Peter von Richarz“, Augsburg, 1856
- Franz Xaver Remling: „Neuere Geschichte der Bischöfe zu Speyer“. Verlag Ferdinand Kleeberger. Speyer 1867.
- Ludwig Stamer: „Kirchengeschichte der Pfalz, Band IV“. Pilger-Verlag. Speyer 1964.
Weblinks
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Johann Martin Manl | Bischof von Speyer 1835–1836 | Johann Jakob von Geissel |
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Ignaz Albert von Riegg | Bischof von Augsburg 1836–1855 | Michael von Deinlein |
Personendaten | |
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NAME | Richarz, Peter von |
KURZBESCHREIBUNG | Bischof von Speyer und Augsburg |
GEBURTSDATUM | 23. Mai 1783 |
GEBURTSORT | Würzburg |
STERBEDATUM | 2. Juli 1855 |
STERBEORT | Augsburg |