The Pretty Things

englische Band
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The Pretty Things sind eine der ältesten noch aktiven Rockbands mit einer bewegten Geschichte.

History

Die Band The Pretty Things wurde 1963 von dem Gitarristen Dick Taylor, einem ehemaligen Mitglied der Rolling Stones und dem Sänger Phil May in London gegründet.

Exzessive Bühnenshows, wilder Rhythm and Blues und ein finsteres Image machten die Band schnell bekannt und das Bürgerschreck-Image sorgte anfangs für Hitparadenplätze. Die erste LP und das anzügliche "Don't Bring Me Down" kamen unter die Top Ten in Grossbritannien. Es hiess, die Rolling Stones würden im Vergleich zu den Pretty Things wie eine "Teegesellschaft im Pfarrhaus" wirken. Sänger Phil May galt als der Mann mit den längsten Haaren Europas.

Als 1967 der Psychedelic Rock Mode wurde, setzte ein unübersichtliches Kommen und Gehen der Bandmitglieder ein. Die Fans waren wegen der dritten LP Emotions, die soft und verspielt klang, verwirrt und wandten sich ab. Die Plattenfirma hatte gegen den Willen der Band die Musik mit Effekten und Arrangements angereichert.

1968 schufen die Pretty Things als erste Rockband eine sog. Rockoper mit dem Titel S. F. Sorrow. Heute ein Kultklassiker der Flower-Power-Ära, war es damals ein kommerzieller Flop. The Who orientierten sich deutlich an "S. F. Sorrow" bei ihrem kurz darauf produzierten Werk "Tommy".

Um finanziell über die Runden zu kommen, nahm die Band in dieser Zeit unter dem Namen Electric Banana mehrere Alben mit Filmsoundtracks auf.

Dick Taylor verließ nach dem Misserfolg vorübergehend die Band und war kurzzeitig Produzent und Mitglied der Spacerocker Hawkwind. Das einzig verbliebene Urmitglied Phil May schuf mit teilweise neuen Mitgliedern erneut ein Meisterwerk der Rockmusik: Parachute. Von Kritikern wieder hochgelobt (unter anderem LP des Jahres 1970 im Rolling Stone) blieb auch diese Platte tragischerweise beinahe unbeachtet.

Auch Freeway Madness floppte 1972. Die Pretty Things lösten sich dann auf. 1974 boten die befreundeten Musiker von Led Zeppelin einen Vertrag auf ihrem Swan Song-Label an. Es folgten die perfekt produzierten Alben Silk Torpedo und Savage Eye, welche immerhin hintere Chartnotierungen in den USA zur Folge hatten und die Band erstmals dort eine Tournee einbrachte. Musikalische Differenzen und Drogenprobleme verhinderten aber auch diesmal eine konstante Karriere und die Pretty Things brachen erneut auseinander, um aber bereits 1980 wieder, diesmal mit dem zurückgekehrten Dick Taylor beinahe in der Urbesetzung, beseelt wie zu ihren besten Zeiten, Cross Talk zu veröffentlichen. Viel mehr als Kritikerjubel schaute aber leider auch diesmal nicht heraus.

In den folgenden Jahren gab es immer wieder Tourneen und Aufnahmen von May und Taylor als "Pretty Things", unter anderem gelungene Blues-Sessions mit Chicagomusikern und dem ehemaligen Yardbirds-Drummer Jim McCarthy sowie Neueinspielungen ihrer alten Hits mit deutschen Musikern.

1998 machten die Pretty Things wieder in grösserem Maß durch die erstmalige vollständige Live-Aufführung ihres Meisterwerks S. F. Sorrow unter dem Titel Ressurection in den legendären Abbey Road Studios von sich reden. Das Spektakel wurde im Internet übertragen und bekannte Stars wie Arthur Brown und der Pink-Floyd-Gitarrist David Gilmour wirkten mit.

Für Aufregung in GB sorgte das Cover der Maxi-CD All Light Up, dass den Keyboarder Jon Povey zeigt, wie er sich einen Joint anzündet.

1999 erschien mit Rage Before Beauty auch ein neues Album der Pretty Things, das nichts vom alten Feuer eingebüßt hatte.


Discografie (Auswahl)

  • The Pretty Things - 1965
  • Get The Picture? - 1965
  • Emotions - 1967
  • S. F. Sorrow - 1968
  • Parachute - 1970
  • Freeway Madness - 1972
  • Silk Torpedo - 1974
  • Savage Eye - 1975
  • Live - 1978
  • Cross Talk - 1980
  • The Monster Club - 1981 (Soundtrack)
  • Live At The Heartbreak Hotel - 1984
  • Out Of The Island - 1987
  • On Air - 1992
  • Knights Of The Blues Table - 1997
  • Resurrection (S.F. Sorrow) - 1998
  • ...Rage Before Beauty - 1999
  • All Light Up (EP) - 2000

Als Electric Banana

  • Electric Banana - 1967
  • More Electric Banana - 1968
  • Even More Electric Banana - 1969
  • Hot Licks - 1970

Als Phil May And The Fallen Angels

  • same - 1978

Daneben existiert eine unübersehbare Anzahl von Samplern mit unterschiedlichsten Zusammenstellungen sowie zahlreiche Nebenprojekte der einzeln Bandmitglieder.