Ostasiengeschwader

Verband der deutschen Kaiserlichen Marine
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Das Ostasiengeschwader war ein Kampfschiffverband (Kreuzergeschwader) der deutschen Kaiserlichen Marine zur Durchsetzung und Sicherung deutscher Interessen im ostasiatischen und pazifischen Raum.

Aufgestellt in den Jahren nach dem "Deutsch-Französischen Krieg" hatte das Geschwader zunächst keinen eigenen Stützpunkt. Dies änderte sich mit der Besetzung der Bucht von Kiautschou am 14. November 1897. Später pachtete das Kaiserreich das Gebiet Kiautschou für 99 Jahre. Das Fischerdorf Tsingtau wurde zum deutschen Flottenstützpunkt ausgebaut.

Historisches

Wegen des bevorstehenden Eintritts Japans in den ersten Weltkrieg marschierte das Geschwader 1914 unter dem Kommando von Vizeadmiral Graf Spee aus dem ostasiatischen Raum in Richtung östlicher Pazifik. Der kleine Kreuzer Emden wurde zum Kreuzerkrieg in den indischen Ozean entsandt.

Zwischen dem Ostasiengeschwader und einem verfolgenden britischen Verband unter Admiral Sir Christopher Cradock kam es vor Coronel (Chile) zu einem Gefecht. Das deutsche Geschwader konnte bei geringen eigenen Verlusten die beiden britischen Panzerkreuzer Monmouth und Good Hope versenken.

Wegen der schlechten Versorgungslage des deutschen Geschwaders entschloss sich Graf Spee zum Durchbruch in den Atlantik mit Ziel Deutschland. Die Briten waren nach der Niederlage ihres Geschwaders vor Coronel entschlossen, den deutschen Verband zu vernichten. Der damalige Oberbefehlshaber der Royal Navy, Winston Churchill, beschloss, einen ausreichend starken Schiffsverband zu den Falklandinseln zu entsenden, um dort zu warten. Bei dem Versuch der Deutschen, am 8. Dezember 1914 den Marinestützpunkt Port Stanley auf den Falklandinseln anzugreifen, kam es zum Seegefecht bei den Falklandinseln in dem die deutschen Schiffe von dem dort liegenden britischen südatlantischen Geschwader unter Vizeadmiral Sir Frederik Doveton Sturdee, verstärkt durch die Schlachtkreuzer Invincible und Inflexible, gestellt und vernichtet wurden . Lediglich der Kleine Kreuzer Dresden konnte zunächst entkommen. Über 2.000 Seeleute, unter ihnen Graf Spee und seine beiden Söhne, fielen.

Schiffe des Ostasiengeschwaders

  • Panzerkreuzer [[Scharnhorst (Schiff)#Gro%dfer_Kreuzer_SMS_Scharnhorst_der_Kaiserlichen_Marine|Scharnhorst]] – versenkt am 8. Dezember 1914 um 16:17 Uhr im Gefecht bei den Falklandinseln
  • Panzerkreuzer Gneisenau – versenkt am 8. Dezember 1914 um 18:02 Uhr im Gefecht bei den Falklandinseln
  • Kleiner Kreuzer Nürnberg – versenkt am 8. Dezember 1914 um 19:27 Uhr im Gefecht bei den Falklandinseln
  • Kleiner Kreuzer Leipzig – versenkt am 8. Dezember 1914 um 21:23 Uhr im Gefecht bei den Falklandinseln
  • Kleiner Kreuzer Dresden – am 14. März 1915 nach britischem Beschuss vor der chilenischen Küste gesprengt
  • Kleiner Kreuzer Emden – am 9. November 1914 nach Gefecht vor den Cocos-Inseln (Indischer Ozean) mit australischem Kreuzer Sydney schwer beschädigt und von der eigenen Besatzung auf den Strand der Insel gesetzt
  • Lazarettschiff Seydlitz – am 24. Januar 1915 in Argentinien interniert
  • Hilfsschiff Baden
  • Hilfsschiff Santa Isabel
  • Hilfskreuzer Cormoran
  • Hilfskreuzer Prinz Eitel Friedrich

Kommandeure des Ostasiengeschwaders