Pomoranen

ethnische Gruppe an der Ostsee
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Seit dem 6./7. Jahrhundert sind westslawische Stämme an der unteren Oder bekannt. Ob noch eine restgermanische Besiedlung vorhanden war, ist strittig. Die pomoranischen Siedlungsgrenzen waren um 900 n. Chr. die Flüsse Oder (Westen), Weichsel (Osten) und Netze (Süden). Mitte des 9. Jahrhunderts werden die Prissani und Velunzani beim Bayrischen Geograph genannt, die vermutlich mit Stämmen um Pyritz und Wollin zu verbinden sind. Im 10. Jh. gliederte Mieszko I. von Polen das Land zwischen Oder und Weichsel seinem Staat ein. Der Name Pomoranen taucht erstmals 1046 in den Quellen auf und geht auf die Polen zurück, die ihre nördlichen Nachbarn als die am Meer wohnenden bezeichneten (polnisch po morze = am Meer). Er wurde von den pomoranischen Fürsten jedoch erst später akzeptiert. Im 11. Jh. wurde wieder die Unabhängigkeit von Polen erlangt. Später breiteten sie sich auch über die Oder auf ursprünglich liutitzisches Gebiet aus (Vorpommern). Die Pomoranen wurden auf Bestreben des pomoranischen Fürsten Wartislaw durch den später heilig gesprochenen Bischof Otto von Bamberg 1124/25 und 1128 christianisiert. Es existierte zwar bereits um 1000 ein Bistum in Kolberg, dass dem Erzbistum Gnesen untergeordnet war, von Aktivitäten ist jedoch nichts bekannt. 1140 wurde das Bistum Wolin, dass direkt dem Papst unterstand, bestätigt.

Ab dem Jahre 1180 begann der deutsche Einfluss und die Besiedlung auf pomoranischen Gebiet stärker zu werden. Die weitgehende Eindeutschung der Pomoranen war die Folge. Letzte Überbleibsel sind die Kaschuben, die noch heute die ehemaligen Landkreise Stolp, Lauenburg, Bütow, Schlochau, Konitz, Berent, Karthaus, Neustadt und Putzig bewohnen. Letzte Schätzungen gehen von etwa 330.000 Kaschuben aus. Allerdings geht der Gebrauch der kaschubischen Sprache immer mehr zurück.