Der Lettner ist eine steinerne oder hölzerne Barriere, die anstelle der Chorschranke in vielen alten Kathedralen, Kloster- und Stiftskirchen den Altarraum vom restlichen Kirchenschiff abtrennt. Der deutsche Begriff Lettner leitet sich vom lateinischen lectorium (Lesepult, auch Kanzel) ab.
Liturgiegeschichtlich spielen für das Entstehen von Lettnern zwei Entwicklungen eine Rolle:
- die Aufteilung der christlichen Gemeinde in Geistliche und Laien, die besonders im Vollzug des Gottesdienstes sichtbar wurde
- die Trennung von Weltkirche und klösterlicher Kirche
In manchen Kirchengebäuden sind Lettner und Kanzel miteinander verbunden. Andere Lettner sind als Bühne konstruiert und bieten Platz für eine Orgel beziehungsweise für einen Chor.
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Wertvolle erhaltene Lettner befinden sich u.a.
- im Naumburger Dom
- in der Kirche St. Maximin in Trier
- in der Klosterkirche Haina
- in der St. Elisabeth-Kirche (Marburg)
- im Dom zu Meißen
- in der Oberweseler Liebfrauenkirche
- in der Ludgeri-Kirche (Norden)/ Ostfriesland. Hier dient der Lettner als Orgelboden für die berühmte Arp Schnitger-Orgel.
- in der Marienkirche in Gelnhausen