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Apatit

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Apatit

Bild des Minerals
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Chemismus Ca5(PO4)3(F,Cl,OH)
Kristallsystem hexagonal
Kristallklasse hexagonal dipyramidal
Farbe farblos, grün, braun oder weiß
Strichfarbe weiß
Mohshärte 5
Dichte 3,2
Glanz Glasglanz, Fettglanz
Opazität durchsichtig bis undurchsichtig
Bruch muschelig
Spaltbarkeit unvollkommen
Kristallhabitus Nadeln, Körner, Phosphorit;
strahlig bis kryptokristallin
Kristallflächen
Zwillingsbildung ---
Kristalloptik
Brechungsindices no=1,633-1,667
ne=1,630-1,664
Doppelbrechung δ=0,003
Pleochroismus ___
optische Orientierung negativ
Winkel/Dispersion
der optischen Achsen
schwach zweiachsig
weitere Eigenschaften
chemisches Verhalten löslich in HNO3
ähnliche Minerale Beryll, Diopsid, Turmalin
Radioaktivität enthält Spuren von Uran
und anderen seltenen Erden
Magnetismus nicht magnetisch
besondere Kennzeichen ___

Apatit ist ein im hexagonalen Kristallsystem kristallisierendes Phosphat-Mineral mit Härte 5, der chemischen Zusammensetzung Ca5(PO4)3(F,Cl,OH) und variabler, oft grüner, brauner oder weißer Farbe.


Varietäten

  • Fluor-Apatit Ca5(PO4)3F ist ein wichtiger Bestandteil von Zähnen.
  • Hydroxyl-Apatit Ca5(PO4)3OH wird nach einem Verfahren von Tiselius auch künstlich hergestellt und dient dann bei der chromatografischen Trennung von Eiweißstoffen als stationäre Phase in der Säule.
  • Spargelstein gelblich-grün
  • Moroxit bläulich-grün

Vorkommen

Apatit kommt in Hydrothermaladern, Pegmatiten und methamorphem Kalkstein vor, bildet sich aber auch aus organischem Material in Sedimentgestein.

Synthese

Hydroxyl-Apatit wird nach dem Tiselius-Verfahren synthetisiert:

Dazu wird im ersten Schritt aus Kalziumchloridlösung (CaCl2) und Dinatriumhydrogenphosphatlösung (Na2HPO4) die Verbindung Bruschit (Kalziumhydrogenphosphat-Dihydrat, CaHPO4&middot2H2O) hergestellt. Der sehr schlecht wasserlösliche Bruschit wird dann in Natronlauge NaOH gekocht, bis er sich in Hydroxyl-Apatit umgewandelt hat.

Bedeutung als Rohstoff

Es wird als Düngemittel und in der chemischen Industrie genutzt.

Geschichte

Der Name stammt von dem Griechischen apate ab und bedeutet "Täuschung", da sich Apatit leicht mit anderen Mineralen wie zum Beispiel Turmalin oder Beryll verwechseln lässt.

Siehe auch: Liste von Mineralen

Literatur

  • W. E. Tröger, U. Bambauer, F. Taborsky und H. D. Trochim (1981): Optische Bestimmung gesteinsbildender Minerale, Teil 1: Bestimmungstabellen. Stuttgart (Schweizerbarth).