Antimachiavellismus ist eine Gegenströmung zum Machivaellismus, der auf die Schrift Il Principe von Niccoló Machiavelli zurückgeht. In dem Buch geht es um den Erwerb, den Ausbau und die Erhaltung von Macht in Fürstentümern. Die Antimachiavelisten (Anhänger des A.) kritisisen u. a. sie Skrupelosigkeit die Machiavelli als Handlungsempfehlungen ausgibt (die jedoch aus der Situation Italiens um 1715 verstanden werden müssen).
Als erste Antimachiavellisten können die Jesuiten verstanden werden, die 1557 für eine pästliche INdexierung des Werkes sorgten.
Der Begriff geht A. zurück auf Friedrichs des Großen. Dieser verfasste 1740 (Voltaire übersetzte 1745) die Schrift Anti-Machiavel, oder Versuch eine Critik über Nic. Machiavels Regierungskunst eines Fürsten [sic]. In ihr setzt sich der Freimaurer kritisch mit Machiavellis Theorie der Macht auseinander.
Als Ziel formuliert er: "Ich übernehme die Vertheidiung der Menschlichkeit wider diesen Unmenschen [er meint Machiavelli], der dieselbe vernichten will; ich setze die Vernunft und die Gerchtigkeit dem Betrug und dem Laster entgegen, und ich habe es gewaget, meine Betrachtungen über Machiavels Buch von Capitel zu Capitel anzustellen, damit der [sic] Gegengift unmittelbar auf die Vergiftung folge." In seinem politischen Testament relativiert Friedrich II. seine Aussagen über Machivelli und gesteht das dieser recht gehabt hat.
Der Antimachiavellist geht von einem grundsätzlich anderen Welt- und Menschenbild aus. Während Machiavelli von einem grundsätzlich schlechten, machtgierigen Menschen ausgeht, vertritt A. eine humanitische Sichtweise.