Der Okawango, auch Okavango oder Kavango genannt, ist ein durchschnittlich 1.700 km langer Fluss im südlichen Afrika.
Flusslauf
Der Fluss entspringt als Cubango (auch Kubango genannt) im Zentrum von Angola auf dem Hochland von Bie ("Bihé") und fließt von dort aus nicht zum Ozean, sondern in das abflusslose, wüstenhafte Landesinnere von Botswana:
Dabei durchfließt er das eben genannte Hochland in Richtung Süden zur Grenze von Namibia. Von dort an wird er in seinem Mittellauf Okawango genannt und bildet für etwa 400 km die Grenze von Angola und Namibia. Nach dem Durchqueren des langgestreckten, aber nur sehr schmalen Ostzipfels von Namibia - Caprivistrook genannt - erreicht er das nordwestliche Botswana. Dort versickert das Wasser des Flusses in den Sümpfen des (oberirdisch) abflusslosen Okawango-Beckens in einem 15.000 km² großen und sumpfigen Binnendelta, das im Nordosten der Kalahari liegt; die Größe des Deltas schwillt während der Regenzeit auf bis 20.000 km² an. Darin liegt auch das Moremi Wildlife Reserve - ein großes Wildreservat.
Wassermenge
Aufgrund der regenarmen Witterung im Winter erreicht das Wasser des Kubango-Okawangos und dessen Zuflüssen sein Binnendelta in der Regel erst mit mehrmonatiger Verspätung, nämlich erst dann, wenn es von den Hochwasserschüben der Regenzeit wellenartig nach Süden getrieben wird. Daher kommt es vor, dass der Okawango in seinem Mittel- und Unterlauf nur noch als Bach als spärliches Rinnsal dahinfließt oder - abgesehen von den in seinen Flussmulden zurückgebliebenen Seen - völlig trocken fällt. Wenn dann aber die lang- und heißersehnte Regenzeit einsetzt, entwickelt sich der Okawango zu einem reissenden Strom, der sein sumpfiges Delta mit reichlich Wasser versorgt. Im Jahresdurchschnitt liefert er etwa 10 Mrd. m³ Wasser in sein abflussloses Binnendelta.
Flusslänge
Die Länge des Okawangos wird in den verschiedensten Nachschlagewerken zumeist mit 1.600 oder 1.800 km angegeben; beides kann als richtig betrachtet werden: Die Schwierigkeit bei der Festlegung seiner Länge ist die Tatsache, dass sich der Fluss in dem obig genannten Becken und Binnendelta einerseits in mehrere Flussarme aufteilt, die dann irgendwo in den unüberschaubaren Sümpfen enden. Andererseits hängen die Längen dieser Flussläufe stark von der Wasserzufuhr des Okawangos ab, die während der Regenzeit im Sommer wesentlich stärker ausfällt, als im regenarmen Winter. Während der Regenzeit fließt sein Wasser im Regelfall über die Grenzen dieser Sumpflandschaft hinaus, wo er einige Salzpfannen und den Ngami-See speist.
Einzugsgebiet
Das Einzugsgebiet des Okawangos umfasst etwa 154.000 km².