Tanna ist eine Kleinstadt im thüringischen Saale-Orla-Kreis. Sie liegt etwa 10 km südlich von Schleiz.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
| |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 30′ N, 11° 52′ O | |
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Saale-Orla-Kreis | |
Höhe: | 542 m ü. NHN | |
Fläche: | 87,18 km2 | |
Einwohner: | 4023 (31. Dez. 2007)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 46 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 07922 | |
Vorwahl: | 036646 | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 75 132 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 1 07922 Tanna | |
Website: | www.stadt-tanna.de | |
Bürgermeister: | Marco Seidel (parteilos) | |
Lage der Stadt Tanna im Saale-Orla-Kreis | ||
![]() |
Geografie
Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind die Städte Gefell, Saalburg-Ebersdorf und Schleiz im Saale-Orla-Kreis sowie Leubnitz, die Stadt Mühltroff und Reuth im sächsischen Vogtlandkreis.
Geschichte
Tanna besitzt seit 1495 das Stadtrecht. Die Reformation wurde 1533 eingeführt. Von 1590 bis 1918 gehörte Tanna zum Fürstentum Reuß jüngere Linie, bis 1848 zur Unterlinie Reuß-Schleiz.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und im 20. Jahrhundert baute man unweit des Bahnhofes in einem Steinbruch den "Marmor" von Tanna ab. Er zählt zu den Saalburger Marmoren und ist unter dem Sortennamen Königsrot verkauft worden. Anwendungen finden sich in Thüringen, Berlin (Dom, Humboldt-Universität/Foyer), Dresden (Lukaskirche). Es handelt sich um einen dunkelroten devonischen Kalkstein mit ausgeprägter Schichtung.
Während des Zweiten Weltkrieges mussten Arbeitskräfte aus Polen in landwirtschaftlichen Betrieben von Tanna Zwangsarbeit verrichten.[2]
Eingemeindungen
Am 9. April 1994 wurde Schilbach eingemeindet. Am 1. Januar 1997 wurde die bisherige Verwaltungsgemeinschaft Tanna aufgelöst und die bis zu diesem Zeitpunkt beauftragenden Gemeinden Willersdorf, Künsdorf, Mielesdorf, Rothenacker, Seubtendorf, Unterkoskau, Oberkoskau und Zollgrün eingegliedert. Zeitgleich wurde die bisher zur Verwaltungsgemeinschaft Gefell gehörende Gemeinde Stelzen eingemeindet.
- Mielesdorf geht bis ins Jahr 1377 zurück. Im Dorf leben ca. 240 Einwohner. 1997 wurde der Ort in die drei Kilometer nördlich gelegene Ort nach Tanna eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1994 31. Dezember):
|
|
|
- Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik
Politik
Wappen
Blasonierung: „In Schwarz auf grünem Rasen vorn ein goldener Löwe, hinten eine grüne Tanne.“
Das bis heute kaum veränderte Wappen von Tanna wird in der Stadtchronik erstmals 1514 erwähnt. Der Löwe ist das Wappentier der Reuß jüngerer Linie. Die Tanne ist redendes Symbol für den Stadtnamen.[3]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Zwischen Tanna und Schilbach verläuft die Bundesstraße 2 in Nord-Süd-Richtung. Weiter westlich verläuft die nahezu parallele Bundesautobahn 9. Anschlussstellen befinden sich in Schleiz und Bad Lobenstein.
Sonstiges
Am 27. und 28. August 2000 war der Bahnhof von Tanna Drehort für den Kinofilm „So weit die Füße tragen“.
Quellen
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik: Bevölkerung nach Gemeinden
- ↑ Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 229, ISBN 3-88864-343-0.
- ↑ Neues Thüringer Wappenbuch Band 2 Seite 44; Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft Thüringen e. V. 1998 ISBN 3-9804487-2-X.